Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust
kleinen, verwirrenden Andeutungen.“
„Wir verwirren dich, ja?“ Er grinste bitter und schlug mit den Zweigen auf den Boden ein. „Es gibt wohl kein besseres Zeichen für wahre Liebe als dies. Aber du liebst mich nicht, mein Täubchen. Du empfindest nur Lust für mich.“
Warum legte er es so sehr darauf an, sich selbst zu quälen? Warum glaubte er ihr nicht, wie sehr sie ihn liebte? „Warum sollte ich dich nicht lieben?“, verlangte Althea zu wissen. „Warum ist es für dich so schwer, an meine Gefühle zu glauben? Was ist mit all den Frauen …“
„Sie haben mich allesamt nicht geliebt“, unterbrach Bastien sie. „Sie wurden von dem Versprechen einer unglaublichen Sünde angelockt. Das war alles, was sie von mir wollten. Verruchtheit und Sünde, und sie wussten, ich würde es ihnen tadellos besorgen. Aber allzu oft muss eine Frau – besonders eine gute Frau – ihr Verlangen in eine Form pressen, und so redet sie sich selbst ein, mich zu lieben. Du liebst mich nicht.“
„Nun, ich fürchte doch, dass ich dich liebe. Ich werde meine eigenen Gefühle besser kennen.“
„Wenn du mich lieben würdest, Süße, wärst du niemals in der Lage, es mir ins Gesicht zu sagen.“
Die Tragweite seiner Worte machte sie sprachlos. Aber auch wenn es ihr nicht schwerfiel, „ich liebe dich“ zu sagen, befand sich ihr Herz in Aufruhr.
„Doch ich werde mich glücklich schätzen“, fuhr er fort und umfasste ihr Kinn mit der freien Hand, die nicht die Zweige hielt, „dich einfach zu vögeln.“
Ihre Vagina zuckte bei dem verbotenen Wort zusammen, obwohl sie vor Scham am liebsten im Boden versunken wäre. Sie hatte ihm ihre Liebe gestanden, hatte ihr Herz vor ihm offengelegt. Und alles was er tat, war darauf zu bestehen, dass es nicht stimmte. Wie dumm sie war! Er liebte sie offensichtlich nicht.
Seine Stimme war ein dunkles, sinnliches Flüstern, das der Wind ihr zutrug. „Ich vermute, du würdest einen guten, verschwitzten, feuchten Fick genießen, die Beine um meinen Hals gelegt.“
Sie wäre am liebsten auf dem Absatz herumgefahren und weggelaufen. Sie schämte sich so sehr. Aber was er sagte, traf sie bis ins Mark. „Die Beine um deinen Hals gelegt?!“
„Für eine besonders tiefe Penetration.“
„Du … du kannst wohl kaum tiefer in mich … eindringen als beim letzten Mal“, erwiderte sie schwach.
„Das ist eine Herausforderung. Du kennst mich doch. Einer Herausforderung kann ich nicht widerstehen.“
„Das bin ich also für dich?“ Wut überdeckte ihre Demütigung. „Eine Herausforderung, mehr nicht?“
Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich habe dir gesagt, ich liebe dich“, versicherte Bastien ihr. „Das war die Wahrheit, Süße.“
„Wenn du mich liebst …“, begann Althea. Ihr Herz klopfte wie verrückt, weil sie wusste, dass sie ihn jetzt um etwas bitten würde, was er ablehnte. „Wenn es dir ernst ist, versprich mir, dass du Yannick nicht sterben lässt. Du weißt, er wird zu Staub zerfallen, wenn du ihm nicht hilfst, Zayan zu vernichten.“
„Yannick. Natürlich.“ Er seufzte und drehte sich von ihr weg.
„Bitte, Bastien! Er ist dein Bruder, und ich weiß, du liebst ihn. Du hast ihn in Zayans Schlafgemach nicht zerstört, und das heißt …“
Sein Lächeln wurde berechnend. „Ohne Yannick bist du allein mein. Das ist eine große Versuchung.“
Sie trommelte auf seine breite Brust ein. „Und genau das will Zayan. Aber ich schwöre dir, Sebastien de Wynter, wenn du Yannick sterben lässt, um mich zu bekommen … dann werde ich dich nie lieben. Nicht wahrhaftig. Nie.“
„Ein enormer Preis“, sagte er und trat zurück. Doch sein Tonfall war gezwungen und erschöpft. Er gab nichts von sich preis.
Schritte knirschten auf dem Kies hinter ihnen. Althea sprang überrascht herum.
„Mein Bruder ist gekommen.“
20. KAPITEL
Unverfroren
Bastien blickte tief in Altheas Augen. Nun, da Yannick aufgetaucht war, erwartete er, dass in ihnen ein helleres Feuer brannte. Verdammt, sie musste seinen Bruder aus tiefem Herzen lieben. So große Angst hatte sich auf ihrem Gesicht abgezeichnet, als sie ihn um das Leben seines Bruders anflehte.
Eifersucht brannte in Bastien wie ein zerstörerisches Feuer, als Yannick ihre behandschuhte Hand an seine Lippen hob.
Wie all die anderen Frauen, mit denen er bisher zusammen gewesen war, begehrte Althea ihn – aber er verzehrte sich nach ihrem Herzen und nicht nur nach ihrer Lust.
Und was hatte er getan, um sie für sich
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