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Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Titel: Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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zu gewinnen? Wo waren seine romantischen Versprechungen? Wo seine verführerische Natur? Er hatte ihre Liebeserklärung beiseitegewischt und ihr ins Gesicht gesagt, dass er ihr nicht glaubte. Jede andere Frau hätte er geblendet und verzaubert. Warum schlug er Altheas Angebot aus?
    Er sah den Schmerz, der sich auf Yannicks Gesicht abzeichnete, als Althea ihn anflehte. „Ihr müsste euch beide von mir fernhalten, bis ihr Zayan zerstört habt! Er glaubt, ich werde sein Werkzeug sein, das euch beide vernichtet.“
    Zu Bastiens Überraschung ließ Yannick seinen Blick auf ihm ruhen. „Bastien riskiert sein Leben nur, wenn er tatsächlich mit mir Zayan angreift.“
    „Das hat die Vampirkönigin auch gesagt“, sagte Althea. „Aber vielleicht hat sie gelogen.“
    „Nein, sie spricht die Wahrheit.“ Yannick seufzte. „Es war Teil der Abmachung, die ich mit ihr einging, als sie mich befreite. Ich werde geschützt sein, aber unter Dämonen hat Schutz immer einen hohen Preis.“
    Yannick blickte wieder Althea an. Bastien konnte die Sehnsucht im Blick seines Bruders sehen. Und die Resignation.
    Yannick glaubte also, dass seine Vernichtung eine Tatsache war. Sein Bruder glaubte, er würde ihn sterben lassen. Er begegnete offen dem Blick seines Bruders, und Yannick grinste ihn schief an. Das war für Bastien ein Schock – er war die kühle Arroganz im Blick seines Bruders gewohnt. Er war es auch gewohnt, dass Yannick ihn anblickte, als wäre er ein schwachsinniges Kind. Es stimmte – er hatte Yannick mehr als einmal Grund gegeben, an seinem Verstand zu zweifeln, als sie sterblich waren. Er hatte alles aufs Spiel gesetzt, hatte Gefallen daran gefunden, ausgepeitscht und gequält zu werden und hatte sich oft genug bei Tagesanbruch in ein Duell verwickeln lassen.
    „Ich weiß, Brüderchen“, sagte Yannick leise. „Du wirst Zayan nicht umbringen.“
    Auf einmal war es Bastien, der alle Trümpfe in der Hand hielt. Komischerweise hatte er keine Ahnung, was er damit tun sollte. Er zuckte knapp mit den Schultern. „Ich wusste nichts von deinem Pakt, Yannick. Noch wusste ich, dass ich mein Leben riskiere, wenn ich versuche, Zayan zu töten. Scheint so, als würde auch ich zu Staub zerfallen, wenn wir versagen.“
    Althea, die zwischen ihnen stand, blickte hin und her. Ihre Locken tanzten im Takt ihrer Kopfbewegungen. Mondlicht übergoss silbern ihr Gesicht. Bastien sah Tränen, die in ihren Augenwinkeln schimmerten.
    Sein Herz zog sich zusammen, als sie ihre Hand vorsichtig auf seinen Ärmel legte. „Bitte, Bastien. Du darfst Yannick nicht sterben lassen …“
    Yannick, Yannick, immer ging es um Yannick!
    „Aber ich will auch nicht, dass du stirbst.“ Zwei Tränen lösten sich und rannen ihre Wangen herunter. Sie glitzerten wie Diamanten. „Du musst aufpassen und dich selbst beschützen.“
    Sie fuhr zu Yannick herum. „Und du musst auch auf ihn aufpassen!“
    Yannick senkte den Kopf. „Das habe ich immer getan.“
    Der Austausch zwischen der in Tränen aufgelösten Althea und seinem Bruder lähmte Bastien. Althea hatte in Zayans Schlafgemach nicht eine Träne aus Angst vergossen – sie war keine von den Frauen, die sich hysterischen Anfällen hingaben. Dass sie jetzt weinte …
    Dass sie seinem Bruder, dem Earl, Forderungen stellte …
    Sie musste sich wirklich um ihn sorgen.
    Sein Herz machte einen Satz, als sie nach seiner Hand griff und ihre Finger mit seinen kreuzte. Sie hielt auch Yannicks Hand. Ihre Botschaft war deutlich: Sie wollte, dass die beiden sich vertrugen, sie wollte die Brüder versöhnen und wieder zusammenbringen.
    Nie hatte jemand sich so sehr um sie geschert, um das zu versuchen. Ihr Vater hatte sie auseinandergebracht. Er strafte den Zwilling, der sich weigerte, die Übertretungen des anderen zu verraten. Er strafte den, der gegen den anderen verlor – beim Kartenspiel, im Schach oder bei sportlichen Wettkämpfen. Ihr Vater hatte ihr natürliches Konkurrenzverhalten genutzt, um sie zu entzweien, und das weckte ihren Hass – nicht nur auf den Vater, sondern auch auf den Zwillingsbruder.
    Und ihre Mutter, die sie dann wieder völlig unterschiedlich behandelt hatte. Yannick war ihr treuer Anhänger, bei dem sie all ihren Kummer loswerden konnte. Bastien war derjenige, dem sie all ihre Zuneigung schenkte, Umarmungen und Küsse, bis sie seiner müde wurde und ihn wieder fortschickte.
    Nur Althea sorgte sich um sie beide. Und sie wollte ihnen helfen, den tiefen Graben zwischen ihnen zu

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