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Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Titel: Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Yannick …? Vielleicht kam Yannick diese Nacht wieder zu ihr … Wie sollte sie ihm wieder in die Augen blicken?
    Aber jetzt war sie vollends entflammt und voller Sehnsucht und Leidenschaft für Bastien.
    Mit zitternden Fingern zerrte sie an dem Halsband. Das Metall fühlte sich in ihren Händen warm an und schien sich wie durch Zauberei zu dehnen. Der Verschluss klickte. Plötzlich spürte Althea, wie ein Schwall Kraft durch ihre Hände und ihre Arme bis in ihre Schultern drang.
    Erneut musste sie die Augen schließen, denn Bastien in die Augen zu blicken, war mehr als sie ertrug. Sie fürchtete, ihn im nächsten Moment zu küssen. Er war ein wunderhübscher Prinz, der von einem Zauberspruch zur Bewegungslosigkeit verdammt war und nur durch ihren Kuss wiedererweckt werden konnte.
    Er war wirklich schön, dachte sie. Langes, goldenes Haar umrahmte sein Gesicht und reichte bis zu den Schultern. Die Brauen waren ebenfalls golden, zu den Schläfen hin aufwärtsgeschwungen. Anders als bei Yannick waren seine Wimpern hell und beschatteten dicht geschwungen seine hohen Wangenknochen. Sein voller Mund war sanft geschwungen. Würde er genauso männlich und sündig schmecken wie in ihren Träumen?
    Was passierte nur mit ihr?
    Eine sittliche Frau konnte nicht zwei Männer begehren. Eine gute Frau brauchte nicht mehr als einen Mann zu lieben, nein, sie durfte diese Leidenschaft nicht fühlen, die Althea in diesem Moment für Sebastien de Wynter empfand.
    „Gut gemacht, mein Mädchen“, sagte ihr Vater begeistert. Althea schrak zurück, weil er so dicht neben ihr stand. Und weil er sie gut nannte. Schuldbewusst trat sie wortlos beiseite und umschlang sich selbst mit den Armen, während ihr Vater und die beiden Arbeiter ein Totenhemd über Bastiens nackten Körper breiteten.
    „Am besten bringen wir ihn zurück zum Gasthaus“, sagte ihr Vater. „Und dann suchen wir nach dem anderen.“
    „Du kannst den Earl nicht gefangen setzen, Vater.“ Althea beobachtete, wie ihr Vater vor der Tür zu Yannicks Zimmer kniete und mit einem Dietrich versuchte, das Schloss zu knacken.
    „Natürlich kann ich das, Liebes. Ich brauche beide Zwillinge, um Zayan zu vernichten.“
    „Er hat dein Leben gerettet.“ Sie bemühte sich, ihre Stimme ruhig zu halten und keine Gefühle zu zeigen. Ihr Herz schlug so laut, dass sie fürchtete, ihr Vater könnte es hören.
    „Er ist ein Vampir.“ Ihr Vater stocherte mit dem Dietrich im Schlüsselloch herum. „Verdammt noch mal, nie funktioniert dieses blöde Ding.“
    Hörte sie da ein Knarren? Althea fuhr auf dem Absatz herum. „Hör auf“, flüsterte sie. Kam da eins der Zimmermädchen oder ein anderer Gast?
    Ihr Vater stand auf und hakte sich bei ihr unter, als wolle er den Anschein erwecken, dass sie gemächlich zu ihren Räumen schlenderten. Einige Herzschläge lang lauschte Althea angestrengt.
    „Da ist niemand, Liebes. Du hast ja schon Angst vor Schatten!“
    Sie streckte die Hand aus. „Dann lass es mich versuchen. Deine Finger …“
    „Mit meinen Fingern ist alles in Ordnung.“
    „Ich sehe doch, wie geschwollen sie sind, Vater. Bitte, lass mich es versuchen.“
    Ihr Vater schien widersprechen zu wollen, wie er es immer tat, wenn es um seinen Rheumatismus ging. Doch dann gab er Althea den Dietrich und sie kniete sich vor das Schlüsselloch. Sie richtete ihre Röcke und schob die Brille auf der Nase zurecht. Auch dies war eine Fertigkeit, die sie noch perfektionieren musste. „Versuch’ es mit Gefühl“, sagte ihr Vater immer. Sie ruckelte die Spitze vor und zurück, rauf und runter und tastete nach dem Widerstand.
    Das Klicken ließ sie zufrieden lächeln. Sie hatte es geschafft! Aber zugleich überkam sie ihr schlechtes Gewissen. Stand sie tatsächlich kurz davor, das zweite antike Halsband um Yannicks Hals zu legen?
    Er wusste, wer sie war. Er war in ihr Bett gekommen und hatte gewusst, was sie war. Ich bin ein Vampir. Du bist eine Vampirjägerin .
    Langsam schob sie die Tür auf. „Ich glaube, wir können dem Earl vertrauen, Vater.“
    „Ich habe nie einem Vampir vertraut, Althea.“ Seine Stimme überschlug sich beinahe. „Und es gibt keinen Grund, jetzt damit anzufangen.“
    Aber sie vertraute Yannick.
    Als sie den Raum betreten wollte, griff ihr Vater nach ihrem Arm und hielt sie zurück. „Lass mich zuerst gehen, Liebes.“
    Erneut kämpfte sie mit Schuldgefühlen und ihrem Gewissen. Yannick war ein Vampir. Es bestand kein Zweifel, dass er jetzt in seinem Sarg lag, die

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