Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust
und mit angespannten Muskeln. Lange saß sie so da, bis Rücken und Schultern sich völlig verkrampft hatten.
Sie sollte erleichtert sein, wenn er nicht kam. Aber stattdessen fühlte sie sich schlecht. Sie legte sich wieder auf das Bett und schloss die Augen.
Mein Engel …
Ihre Lider flatterten. Sie musste eingeschlafen sein. Sie spürte das Gewicht der Decken, unter denen sie lag. War er wirklich hier? Oder träumte sie wieder?
Sie öffnete die Augen. Um sie herum war nur Dunkelheit. Selbst die Lampen im Innenhof des Gasthauses waren inzwischen erloschen. Nur der leise Windhauch und der elegante Flügelschlag verrieten ihr, dass er da war.
Er konnte sie ohne Licht sehen. Althea richtete sich auf. „Yannick?“ Sie griff nach dem Nachttisch, um die Kerze anzuzünden.
Aber ehe sie den Zünder fand, bewegte sich das Bett unter ihr, als er sich zu ihr setzte. Seine Finger umschlangen ihre und hielten sie davon ab, Licht in die Dunkelheit zu bringen. Lange, elegante Finger. Kühl.
„Yannick.“ Sie flüsterte erneut seinen Namen und lächelte. Mit der freien Hand tastete sie nach dem Halsband. Er war nur wenige Zentimeter von ihr entfernt, aber in der Dunkelheit konnte sie nicht mehr ausmachen als ein dunkles Schemen.
Er griff nach ihrem Ellenbogen, als ihre Hand das Halsband berührte. Starke Hände griffen nach ihren Handgelenken, nicht grob, aber bestimmt. Sie konnte sich nicht aus seiner Umklammerung lösen. Sein Geruch betörte sie, er roch nach männlicher Haut, nach dem frischen Regen. Plötzlich schob er ihre Arme über ihren Kopf. Sie keuchte, als er sie auf das Bett schob.
Nein, Liebes. Ich bin’s. Bastien .
6. KAPITEL
Im Fallen
Bastien verstärkte seinen Griff. Althea kämpfte unter ihm und versuchte, sich ihm zu entziehen. In der Dunkelheit konnte er sie mit seinem Vampirblick gut erkennen: Ihr blasses Gesicht strahlte, das weinrote Haar umgab es wie eine Corona. Die grünen Augen blitzten ihn wütend an.
„Lassen Sie mich los!“ Ihr rechter Fuß traf sein Schienbein, als sie um sich trat. Als Nächstes traf ihr linker Fuß seine Hüfte und sie strampelte wild unter ihm. Bastien ächzte, als der Schmerz ihn so unvorbereitet an seiner empfindlichsten Stelle traf.
Seine Daumen glitten über die Innenseite ihrer Handgelenke. „Ich will dir nichts antun, mein Liebling.“
Dieses widerspenstige Frauenzimmer stemmte sich gegen seinen Griff und sein Gewicht. Und es gelang ihr sogar, sich unter ihm ein Stückchen zu bewegen. „Dann lassen Sie meine Hände los.“
Wie begehrenswert sie war, wenn sie sich so kratzbürstig gab! Bastien grinste sie verschmitzt an. „Lass mich nur einen Augenblick diesen Anblick genießen.“
Althea lehnte sich zurück. Ihre Lippen zitterten. Aber es war nicht, weil ihr Tränen in den Augen standen. Nein, sie war wütend. Röte stieg in ihre blassen Wangen. Obwohl sie keine Chance hatte, seinen Armen zu entkommen, versuchte sie erneut, ihre Handgelenke seinem festen Griff zu entziehen.
Temperamentvolle Frauenzimmer hatten ihn schon immer fasziniert. Und nach zehn Jahren, in denen er lebendig begraben gewesen war, begehrte er dieses hier schmerzlich.
„Was wollen Sie von mir? Mein Blut?“ Ohne eine Spur von Angst sprach sie, ihre Stimme war weich und kehlig. Der Duft nach Lavendel und Wiesenblumen umgab sie, zusammen mit dem Geruch ihrer Erregung. Und das faszinierte ihn erst recht. Sie hatte keine Angst vor ihm.
„Ich würde nie das Blut meiner Retterin trinken, Liebste.“ Obwohl er ihr dieses Versprechen gab, spürte er seine Eckzähne anwachsen.
Retterin besänftigte sie etwas. Die Anstrengung des Kampfes hatte ihre Röte nur tiefer werden lassen. Ihre festen, runden Brüste bebten mit jedem hastigen Atemzug. Ihre Brüste lagen direkt unter seinen Lippen, die Konturen ihrer Nippel waren durch den dünnen Stoff ihres Nachthemds deutlich zu sehen.
„Ich glaube Ihnen kein Wort“, flüsterte sie. Sie gab sich kühl und zweifelnd. Trotzdem hatte ihre Stimme etwas Weibliches, ein seidiges Schnurren, ganz natürlich. Sie versuchte nicht, mit ihm zu flirten oder ihn gar zu verführen.
„Ich öffnete meine Augen und sah eine Göttin. Zuerst dachte ich, es wäre nur ein weiterer Traum, dass du nicht real sein konntest. Liebes, ich würde nie dem Engel Schmerz zufügen, der gekommen ist, mich zu befreien.“
Sie kämpfte nicht länger gegen ihn an. „Warum würden Sie, ein Vampir, glauben, dass ein Engel geschickt wurde, um Sie zu befreien?“
„Kein Mann
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