Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust
fast getötet hatte. Und es war egal, wie oft sie seine Hand hielt oder über seine kalte, nasse Stirn wischte. Das machte nicht wieder gut, was sie getan hatte.
Yannicks Blut hätte ihm vielleicht geholfen. Aber was konnte sie für ihren Vater tun? Sie musste sicherstellen, dass er nicht erneut solch einen schlimmen Schock erlitt. Sie musste sicherstellen, dass er nie die Wahrheit erfuhr.
Sie stand am oberen Ende einer Treppenflucht. Im Mondlicht schimmerten die Stufen weiß und schwangen sich in einer Kurve hinab und verschwanden in einem Meer aus Flieder, der über die Stufen hing. Direkt vor ihr hing der Mond hoch am Himmel und strahlte bläulichweiß. Es war beinahe Vollmond. Etwas Weiches streichelte ihre Haut, und sie entdeckte, dass sie in ein tiefschwarzes Tuch gehüllt war. Darunter war sie nackt .
In wessen Garten stand sie? Helle Statuen tollten inmitten der Rasenflächen herum, zwischen Büschen aus lilafarbenem Flieder und weißen Rosen. Sie entdeckte den Satyr Pan. Daneben Diana mit dem Bogen, Jagdhunde zu ihren Füßen. Barbusige Nymphen beugten sich über ein Bassin. Ein Wassergeist fing eine der Nymphen ein und stahl ihr einen Kuss. Vergebens versuchte sie, ihm zu entkommen .
Merkwürdig. Obwohl sie alle aus Stein waren, seelenlos und blicklos, erweckte das küssende Pärchen ihr Verlangen. Das war verrückt, zumal die Vorstellung, zu einem Kuss gezwungen zu werden, sie entsetzte .
Nun, eine Statue konnte nicht lebendig werden und sie bedrängen, tröstete sie sich. Aber wo war sie?
Es war nicht Zayans Park, denn dieser hier war gut gepflegt und bezog seine Schönheit aus der Ordnung, die hier herrschte .
Dann musste hinter ihr ein Haus sein. Sie begann, sich umzudrehen, obwohl es schwierig war. Ihre Füße gehorchten ihr nicht so, wie sie sollten .
Süßer Engel, komm mit uns. Yannick und Bastien tauchten aus den Schatten auf. Bastiens langes, goldenes Haar flatterte hinter ihm und glitzerte im Mondlicht. Seine Beine spannten sich unter der Hose aus hellblauem Stoff, als er zwei Stufen auf einmal nahm. Er trug ein dunkelblaues Jackett. Sie hatte ihn nie zuvor angezogen gesehen. Sein Geschmack war … extravagant, vorsichtig ausgedrückt. Yannick lächelte sie an und streckte die Hand nach ihr aus. Sein Haar glänzte wie poliertes Silber. Er trug einfache Kleider. Er hatte das Auftreten eines jungen, wohlhabenden Gentlemans, der auf dem Land lebte. Ein taillierter Mantel, eine weiße Krawatte, lederne Reithosen, die seine muskulösen Beine zeigten, polierte Stiefel. Etwas dezenter, aber er strahlte ebenso hell .
Yannick griff nach ihrer Rechten, Bastien nahm ihre linke Hand. Sie lachten verschwörerisch, wie Schuljungen, die gerade beschlossen hatten, den frisch gebackenen Kuchen aus der Küche zu stibitzen. Als sie an Altheas Händen zogen, fiel das schwarze Tuch zu Boden und ließ sie nackt zurück .
Sie wechselten einen Blick. Ehe Althea auch nur Luft holen konnte, schoben die beiden sie auf die Treppenstufen und überschütteten sie mit Küssen auf ihre Lippen und ihre Brüste. Sie liebkosten Althea und zerrten mit der freien Hand an ihren Jacketts, Hemden und Hosen und enthüllten ihre breite Brust und große, rosige Erektionen .
Wir können nicht auf den Stufen Liebe machen, dachte sie schüchtern .
Wir können, wenn du mit deinem Rücken auf mir liegst, versprach Bastien . Möchtest du das, mein Täubchen? Yannicks Schwanz in deinem heißen Schoß und meiner … meiner stößt in deinen Arsch? Wir wollen dich völlig ausfüllen mit unseren Schwänzen.
Sie keuchte bei seinen schockierenden Worten .
Willst du das? Völlig erfüllt sein von zwei Schwänzen?
Lüsternheit wogte in ihr. Sie wollte. Ihre Vagina schmerzte danach, ihr Po prickelte. Sie stöhnte und drehte den Kopf, leckte Bastiens Hals, als er die Spitze seines Glieds zwischen ihre Pobacken schob …
„Miss Yates? Sind Se wach, Miss Yates? Muss mit Ihnen sprechen, wenn’s nichts ausmacht.“
Die schrille Stimme drang in ihren Traum ausgerechnet an diesem Punkt ein. Althea zuckte zusammen, blinzelte und versuchte, die Stimme zu verdrängen. Sie versuchte sich vorzustellen, wie Yannick ihre Beine spreizte. Doch der Traum war verloren und es war nur ihre Vorstellungskraft, die das Bild hervorrief.
„Miss Yates!“
Althea öffnete die Augen. Schwaches Sonnenlicht füllte ihren Raum. Die Gardinen waren weit geöffnet und es war offensichtlich schon lange nach Sonnenaufgang. Die Geräuschkulisse aus dem Gasthaus drang
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