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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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wieder eine aufgetaucht. Es handelte sich um eine weibliche Person, die vor fast hundert Jahren verstorben ist! Kommen Sie schon, Catherine. Sie wissen, wer dahintersteckt. Sagen Sie es uns, dann können wir Sie schützen. Andernfalls kriegen wir Sie wegen Beihilfe zum Mord, Grabschändung und Entführung dran. Wollen Sie den Rest Ihres Lebens hinter Gittern verbringen? Das ist es doch nicht wert.«
    Wow, was für abstruse Theorien. Aus rein menschlichem Blickwinkel ergaben sie vermutlich sogar Sinn. Warum sollte irgendwer auch einen längst Verstorbenen ausbuddeln und dann wieder begraben. Ganz einfach; weil der vermeintlich Verstorbene gar nicht richtig tot war.
    »Ich sage Ihnen, was ich weiß.« Verärgerung und Angst verliehen meiner Stimme einen schneidenden Tonfall. »Ich weiß, dass ich genug von Ihren verrückten Theorien über ermordete Frauen und uralte Leichen habe. Sie greifen nach Strohhalmen, aber ich will keiner dieser Strohhalme sein.«
    Und damit machte ich kehrt und schlug ihnen die Tür vor der Nase zu. Die beiden machten keine Anstalten, mich aufzuhalten, aber Mansfield rief mir durch die Tür etwas nach.
    »Dann kennen Sie also auch keinen Danny Milton, oder? Wie sind wir wohl Ihrer Meinung nach auf Sie gekommen? Er hat Sie zusammen mit Felicitys Kidnapper vor sechs Jahren im Galaxy gesehen. Er kann sich gut erinnern, weil er sich seiner Aussage zufolge an diesem Abend mit Ihnen gestritten hat. Er ist damals nicht zur Polizei gegangen, weil er seine Beziehung mit einer damals Minderjährigen geheim halten wollte. Heute Morgen hat er Detective Black am Telefon alles erzählt, allerdings erst, nachdem der Detective auf eine Strafanzeige gestoßen war, in der Danny zu Protokoll gegeben hatte, Ihr neuer Lebenspartner habe ihm die Hand zerquetscht, als er sie schüttelte. Wie sich das mit Dannys Hand in Wirklichkeit zugetragen hat, wissen wir nicht. Beim Händeschütteln kann es jedenfalls nicht passiert sein. Haben Sie ihm die Hand so zugerichtet? Wollten Sie ihn zum Schweigen bringen? Das wird er uns schon noch sagen, glauben Sie mir. Und dann stehen wir wieder hier.«
    Ich wartete, bis ihre Fußtritte verklungen waren, dann sank ich an der Tür zu Boden.
    Nach allem, was ich so aus dem Fernsehen wusste, war mir zumindest klar, dass ich nicht gleich zum Telefon greifen und Bones anrufen durfte. Vielleicht wurde ich abgehört. Die Polizei wusste zwar eine Menge, aber trotzdem nicht genug.
    Das kleine Einschüchterungsmanöver von eben hätte mich zu einem tränenreichen Geständnis veranlassen sollen. Na ja, damit konnte ich leider nicht dienen. Zunächst einmal würde mir das nämlich einen längeren Aufenthalt in der Gummizelle einbringen. Dort konnte ich dann all den netten Ärzten meine Monstergeschichten erzählen und mich mit Lithium vollpumpen lassen.
    Stattdessen zog ich mir schwarze Stretchhosen und ein langärmliges Oberteil aus dem gleichen Material an, dazu noch Turnschuhe. Dann band ich meine Haare zu einem Pferdeschwanz, und ich war fertig. Ich wollte aussehen, als ginge ich im Wald joggen. Wusste man nicht genau, wo man suchen musste, war der Höhleneingang schwer zu finden, und die beiden Polizisten kannten ihn bestimmt nicht. Außerdem würden sie in dem schwierigen Gelände beim besten Willen nicht mit mir Schritt halten können. Mansfield würde wahrscheinlich sowieso gleich einen Herzinfarkt bekommen. Er stank wie ein Aschenbecher.
    Zunächst einmal durfte ich nicht den Eindruck erwecken, ich wolle mich schnurstracks zu einem Tatort aufmachen. Ich ging also ins Einkaufszentrum, wo ich mich eine Stunde lang herumtrieb. Dann beendete ich meine vorgetäuschte Einkaufstour und machte mich auf den Weg zur Höhle.
    Den Pick-up parkte ich diesmal noch weiter entfernt als sonst. Jetzt lagen noch mehr als sechs Kilometer Wald zwischen der Höhle und mir. Für den Fall, dass mich jemand beobachtete, legte ich noch ein paar gut sichtbare Stretch- und Dehnübungen ein, um auch wirklich wie eine Joggerin auszusehen. Dann rannte ich los, immer wieder im Kreis, um etwaige Verfolger zu verwirren.
    Nach etwa fünfzehn Kilometern schnellen Laufs schlüpfte ich blitzschnell in die Höhle. Bones kam mir schon entgegen, er wirkte verwirrt, aber glücklich.
    »Kätzchen, so früh hatte ich gar nicht mit dir gerechnet ...«
    Er stutzte, als er meinen Gesichtsausdruck sah. Ich schlang ihm die Arme um den Hals und brach in Tränen aus.
    »Was ist denn?«
    Er hob mich hoch, trug mich schnell in den

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