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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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sollte ich die Ärmste da kennen?«
    Wirklich, die Ärmste. Im Gegensatz zu diesen arroganten Wichsern war mir klar, wie sie gelitten haben musste.
    »Warum bitten Sie uns nicht herein, Miss Crawfield? Haben Sie etwas zu verbergen?«
    Ging das schon wieder los. Einen Durchsuchungsbefehl hatten sie offensichtlich nicht, sonst hätten sie nicht so auf meine Einwilligung gedrängt.
    »Ich will Ihnen sagen, warum ich Sie nicht in meine Wohnung lasse. Sie kommen einfach so hereingeschneit und fragen mich nach einer Toten, als müsste ich irgendetwas wissen, und das gefällt mir nicht.« So. Um das Bild der Entrüstung komplett zu machen, verschränkte ich die Arme vor der Brust.
    Mansfield beugte sich vor. »Okay, wie Sie wollen. Können Sie uns irgendeinen Grund nennen, weshalb eine kopflose Leiche ausgerechnet hundert Meter entfernt vom Ufer des Sees verscharrt wurde, in dem man Mrs. Summers' Wagen gefunden hat? Oder warum diese Leiche fast zwanzig Jahre alt ist? Was ich damit sagen will, ist Folgendes: Wieso sollte jemand eine Leiche ausgraben, ihr den Kopf abschlagen, ihr moderne Kleidung anziehen und sie dann ganz in der Nähe von dem Ort begraben, an dem er den Wagen des Mordopfers entsorgt hat, dessen Leiche allerdings im nächsten Bundesstaat liegt? Fällt Ihnen irgendeine Erklärung dafür ein?«
    Naja, ein Punkt für Bones. Er hatte recht gehabt; meine ersten Vampir-Opfer waren noch jung gewesen.
    »Ich weiß nicht, weshalb jemand so etwas tun sollte. Für so viele merkwürdige Dinge, die Menschen auf dieser Welt tun, habe ich keine Erklärung.« Ungelogen. »Was ich mir allerdings ganz und gar nicht erklären kann, ist, wozu Sie mir das alles erzählen.«
    Über Mansfields Gesicht huschte ein kleines boshaftes Lächeln.
    »Oh, Sie sind gut. Ganz die Unschuld vom Lande, hm? Nur zufällig weiß ich es besser. Ich weiß zum Beispiel, dass am Abend des zwölften November 2001 ein Mann, auf den die Beschreibung von Felicity Summers' Entführer passt, den Galaxy Club zusammen mit einer hochgewachsenen, hübschen jungen Rothaarigen verlassen hat. Der Wagen, in dem sie gefahren sind, war Felicitys Passat, Baujahr 1998. Wir hatten damals eine Fahndung nach dem Passat laufen, und er wurde in eben jener Nacht in Columbus angehalten. Aus irgendeinem Grund hat sich der Kollege vertan und die verdächtige Person wieder laufen lassen, vorher konnte er allerdings noch das Fahrzeugkennzeichen durchgegeben. Als er weiter nachforschte, fand Detective Black heraus, dass Ihr Großvater in dieser Nacht die Polizei verständigt hat, weil Sie nicht nach Hause gekommen sind. Hilft das vielleicht Ihrer Erinnerung auf die Sprünge?«
    Es war wie in einer dieser Gerichtsshows, nur ganz entsetzlich real.
    »Nein, zum fünften Mal, gar nichts davon kommt mir bekannt vor. Ich bin also ausgerechnet in der Nacht nicht nach Hause gekommen, in der eine Rothaarige zusammen mit dem vermeintlichen Mörder dieser Frau gesehen wurde? Soll das heißen, dass Sie mich verdächtigen, weil ich rote Haare habe?«
    Mansfield verschränkte die Arme in einer Geste, die deutlich machen sollte, dass er noch nicht fertig war. »Wenn es hier nur um die Haarfarbe ginge, hätten Sie völlig recht. Ihre roten Haare beweisen ja noch gar nichts, nicht wahr? Aber mein neuer Partner hier«, mit einem Nicken deutete er auf Detective Black, »hat Überstunden gemacht, und wissen Sie, was er dabei dank einer völlig abstrusen Anzeige wegen Körperverletzung noch herausgefunden hat? Sie, Catherine, wurden als die Rothaarige identifiziert, die in dieser Nacht mit dem Entführer von Felicity Summers den Club verlassen hat.«
    Verdammter Mist. Wie waren sie auf mich gekommen? Wie nur?
    »Ich weiß nicht, von wem Sie das haben, aber es ist doch lächerlich, dass irgendjemand meint, er könne mir nach sechs Jahren Verbindungen zu dieser Frau unterstellen. Damals war ich ja noch in der Highschool. Kommt es Ihnen nicht ein bisschen merkwürdig vor, dass plötzlich jemand auftaucht und Ihnen erzählt, er habe mich mit dieser Person gesehen?«
    Mansfield gestattete sich ein höhnisches Grinsen. »Wissen Sie, was mir merkwürdig vorkommt? Wie ein nettes Mädchen wie Sie in so etwas verwickelt sein kann. Was sind das bloß für Leute? Satanisten? Waren sie es, die diese Leiche ausgegraben und sie in moderne Kleidung gesteckt haben? Als eine Art Voodoo-Zauber? Diese seltsamen Leichenfunde hat es jetzt schon an mehreren Orten gegeben. Vor etwa zehn Tagen erst ist nicht weit von hier

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