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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Wohnbereich und setzte mich auf dem Sofa ab. Ich hatte mich inzwischen so weit unter Kontrolle, dass ich ihm Auskunft geben konnte.
    »Danny. Danny Milton! Dieser verdammte Mistkerl hat mich schon wieder aufs Kreuz gelegt, und diesmal hat er die Klamotten anbehalten! Gerade waren zwei Typen von der Polizei bei mir. Das habe ich diesem Arschloch zu verdanken. Er hat ihnen nämlich gesteckt, wie ich heiße und dass ich in Begleitung eines Mörders einen Club verlassen habe, und jetzt darfst du dreimal raten, wer ihre Hauptverdächtige in einem ungelösten Mordfall ist, bei dem es um eine junge Frau und einen seltsamen mumifizierten Leichenfund geht. Ich glaube, du musst ihnen ein bisschen Blut abzapfen und ihnen eine Gehirnwäsche verpassen, sonst kriege ich nie einen College-Abschluss. Gott, die glauben, ich versuche einen Satanisten-Killer zu decken. Die haben Theorien ... völlig krank sind die, du machst dir überhaupt keine Vorstellung... «
    Plötzlich wirkte er alarmiert und stand vom Sofa auf.
    »Kätzchen.« In seiner Stimme lag jetzt tödlicher Ernst. »Geh ans Telefon und ruf deine Mutter an. Jetzt sofort. Sag ihr, sie soll sich deine Großeltern schnappen und abhauen. Bring sie hierher, alle.«
    »Bist du übergeschnappt!« Jetzt war ich auch aufgesprungen, ungläubig riss ich die Augen auf. »Meine Mutter würde schreiend auf dem Absatz kehrtmachen, sie hat Angst im Dunkeln, und meine Großeltern kann ich mir hier unten schon gar nicht vorstellen. Diese Sache mit der Polizei ist es doch nicht wert, dass...«
    »Die Polizei geht mir am Arsch vorbei.« Die Worte hallten in der Stille der Höhle wider. »Hennessey setzt alles daran, mich zu fassen zu kriegen, und falls er an mich nicht herankommt, ist ihm auch jeder andere recht, der irgendwie mit mir in Verbindung steht. Du weißt doch, dass er einen guten Draht zu den Bullen hat. Wenn dein Name also bei denen in Zusammenhang mit einem Mord gefallen ist, bei dem auch eine mumifizierte Leiche eine Rolle spielt, erfährt Hennessey es auch. Du bist keine Unbekannte mehr. Du bist mit einem toten Vampir in Verbindung gebracht worden, und Hennessey braucht nur einen Blick auf ein Foto von dir zu werfen, um zu wissen, dass du es warst, die ihn beinahe kaltgemacht hätte. Also geh jetzt ans Telefon und bring deine Familie dazu, aus diesem Haus zu verschwinden.«
    Gott im Himmel, daran hatte ich noch gar nicht gedacht! Mit zitternden Fingern griff ich zu dem Telefon, das er mir hinhielt, und wählte. Es klingelte, einmal... zweimal... dreimal... sechsmal... Tränen traten mir in die Augen. Sie ließen es nie so lange klingeln. O nein, nein, bitte... zehnmal... elfmal... zwölfmal...
    »Es hebt niemand ab. Heute Morgen habe ich mit ihr telefoniert, kurz bevor die Bullen gekommen sind. Sie hat gesagt, jemand sei an der Tür...«
    Auf dem Motorrad rasten wir zwischen den Bäumen hindurch. Ausnahmsweise war ich froh über dieses Teufelsgefährt. Nur damit kamen wir in diesem Gelände so schnell voran. Falls wir in eine Polizeikontrolle gerieten, sah ich auch noch aus, als hätte ich alles verbrochen, was man mir anhängen wollte. Über die eng anliegenden Stretchhosen hatte ich Schnürstiefel gezogen, in denen sich meine Pflöcke verbargen, silberne Wurfmesser waren mit Holstern an meinen Oberarmen und Schenkeln befestigt, und zwei mit Silber geladene Pistolen steckten in meinem Gürtel. Natürlich würden wir uns nicht aufhalten lassen. Möglicherweise war schon jemand hinter uns her.
    Immer wieder versuchte ich, übers Handy meine Familie zu erreichen. Ich fluchte und betete, aber niemand meldete sich. Sollte ihnen etwas zustoßen, war alles meine Schuld. Hätte ich nur diesen gepanschten Gin nicht getrunken, dann hätte ich Hennessey erledigen können... Wäre ich Danny doch nie über den Weg gelaufen... Alle möglichen Selbstanklagen schwirrten mir durch den Kopf. Gewöhnlich brauchten wir für die Strecke von der Höhle bis zum Haus anderthalb Stunden. Bones bewältigte sie in weniger als dreißig Minuten.
    Wir hielten direkt vor dem Haus an. Ich sprang als Erste vom Motorrad und hastete die Verandatreppe hinauf und durch die geöffnete Haustür. Drinnen weigerte sich mein Verstand zu begreifen, was meine Augen sahen. Ich war so schnell gelaufen, dass ich auf der roten Flüssigkeit, die auf dem Boden verschmiert war, ausrutschte und schließlich hinfiel. Bones trat vorsichtiger, aber ebenso schnell ein und riss mich gleich wieder hoch.
    »Hennessey und seine Männer

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