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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Stimme endlich wiedergefunden hatte, war sie leise, aber deutlich. »Vielleicht hast du recht. Vielleicht habe auch ich Schuld an der Ermordung meiner Eltern, und damit werde ich bis zu meinem eigenen Tod klarkommen müssen. Aber ein Vampir hat in meinem Leben nichts verloren. Catherine, ich liebe dich, aber wenn du darauf bestehst, weiterhin mit dieser Kreatur zusammenzuleben, will ich nichts mehr mit dir zu tun haben.«
    Diese Worte trafen mich härter als die Schüsse. Ich hatte geglaubt, ich wäre darauf vorbereitet gewesen, sie zu hören, aber sie schmerzten mehr, als ich es mir je hätte ausmalen können.
    »Tu mir das nicht an, Mom. Außer dir habe ich keine Angehörigen mehr!«
    Sie richtete sich im Rollstuhl auf, soweit es ihre schmerzenden Rippen zuließen. »Ich weiß, was mit dir los ist. Du bist verführt worden. Diese Kreatur hat dir den Verstand vernebelt und das Dunkle in dir zum Vorschein gebracht, genau wie ich es immer befürchtet habe. Ach, hätten mich die anderen Bestien doch getötet, dann hätte ich nie erfahren, wie sehr ich als Mutter versagt habe.«
    Jedes Wort war wie ein Messerstich. Sie war entführt worden und hatte die Ermordung ihrer eigenen Eltern mit ansehen müssen. Jetzt hatte es überhaupt keinen Sinn mehr, ihr vernünftig erklären zu wollen, dass Vampire nicht automatisch verwerfliche Kreaturen waren. Sie war blind vor Zorn, und ich konnte nichts dagegen tun.
    »Ich hoffe, diese Männer fangen das Monster und machen ihm endgültig den Garaus«, zeterte sie weiter. »Dann musst du nicht mehr länger seine willenlose Sklavin sein.«
    Ich riss den Kopf hoch. »Wen meinst du? Von wem redest du?«
    Mit offener Verachtung im Blick sah sie mich an. »Ich habe ihnen die Wahrheit gesagt, den beiden Männern, die gerade gegangen sind. Ich habe ihnen gesagt, dass du von einem dieser Vampire vom Weg der Tugend abgebracht worden bist und dass er letzte Nacht aus dem Haus geflohen ist. Der Ältere wusste über Vampire Bescheid. Sie suchen ihn. Hoffentlich erwischen sie ihn. Dann bist du frei.«
    »Don! Komm sofort her!«
    Ich sprang aus dem Bett und riss die Tür auf. Der Wachmann wollte schon die Waffe ziehen, als er sah, dass ich mich losgerissen hatte, aber Don versperrte ihm mit seinem Rollstuhl, in dem man ihm die Beine hochgelagert hatte, den Weg, und Täte war auch gleich zur Stelle.
    »Schon in Ordnung, Jones. Wir haben alles unter Kontrolle.«
    »Aber sie... sie...« Jones gaffte das Seitenteil des Bettes an, das an der Handschelle an meiner rechten Hand hing; sein Mund öffnete und schloss sich immer wieder.
    »Behalten Sie einfach die Tür im Auge«, bellte Bradley und benutzte seinen heil gebliebenen Arm, um sich an ihm vorbeizudrängen.
    »Haben die Damen sich angenehm unterhalten?«, erkundigte sich Don.
    »Sie selbstgefälliges Arschloch. Was für ein Spiel spielen Sie hier Ihrer Meinung nach?«
    Don wirkte so entspannt wie bei einem Kaffeekränzchen. »Ms. Crawfield, würden Sie uns bitte kurz mit Ihrer Tochter allein lassen? Die Wache wird Sie in Ihr Zimmer bringen.«
    Sie verabschiedete sich nicht, und ich hielt es auch nicht für nötig. Wir waren beide wütend und enttäuscht. Im Gegensatz zu ihr wusste ich allerdings, dass ich meine Liebe zu ihr nicht einfach ausschalten konnte. Sie war meine Mutter, was auch geschehen war. Selbst jetzt konnte ich ihr verzeihen.
    »Ihre Mutter hat Ihnen also gesagt, dass sie uns über Ihr... Verhältnis mit einem Vampir in Kenntnis gesetzt hat? Sie glaubt, er hat Sie irgendwie verhext. Stimmt das? Stehen Sie unter seinem Bann?«
    »Nur wenn Sie damit Sex meinen«, konterte ich, ohne mit der Wimper zu zucken. Sollten sie doch glauben, es wäre rein körperlich gewesen.
    In Bradleys Blick lag kaum verhohlene Ahscheu. Ich hatte die Nase voll.
    »Ach, schieben Sie sich's doch sonst wohin, falls überhaupt irgendwas in Ihren verklemmten GI-Arsch reinpasst!« Was meine Mutter von meiner Beziehung hielt, musste ich mir wohl oder übel anhören, aber seine Meinung konnte mir gestohlen bleiben.
    Er wurde richtiggehend rot vor Empörung. Don hüstelte, um ein Lachen zu verbergen.
    »Wie dem auch sei. Mir fällt auf, dass Sie Ihre enge Verbindung zu einem Vampir anfangs unerwähnt gelassen haben. Kann es sein, dass Sie ihnen ähnlicher sind, als es den Anschein hat?«
    »Sehen Sie, Don, mit wem ich in die Kiste steige, geht keinen außer mich was an. Er und ich hatten ähnliche Ziele. Hat meine Mutter Ihnen erzählt, dass er auch Vampire gejagt

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