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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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wollen Sie, Don?« Das also war sein kleiner Test gewesen, und ich hatte ihn mit Auszeichnung bestanden.
    »Würden Sie bitte Täte gehen lassen? Sie können die Waffe behalten, obwohl Sie sie natürlich nicht brauchen. Unbewaffnet sind Sie eindeutig stärker als Täte mit ihr. Betrachten Sie es als Zeichen des Wohlwollens.«
    »Was soll mich davon abhalten, mein eigenes Zeichen des Wohlwollens in seinem Schädel zu hinterlassen?« Mein Tonfall war bitterböse. »Oder in Ihrem?«
    »Ich habe Ihnen ein Angebot zu unterbreiten, das Sie bestimmt hören wollen. Tot fällt mir das Reden so schwer.«
    Also schön, ein Punkt für ihn; er konnte in Krisensituationen Ruhe bewahren. Abrupt ließ ich von Bradley ab und beförderte ihn mit einem Stoß quer durchs Zimmer. Schlitternd landete er neben Don auf dem Fußboden.
    An der Tür klopfte es. »Sir, alles in Ordnung bei Ihnen?« Der Wachmann klang besorgt, kam aber nicht herein.
    »Alles bestens. Halten Sie die Stellung, keine Besucher. Machen Sie die Tür erst auf, wenn ich es Ihnen sage.« Dons Stimme klang selbstsicher und energisch und passte so gar nicht zu dem Ausdruck seiner Augen, an dem man deutlich den Schmerz ablesen konnte, den seine zerschossenen Kniescheiben ihm bereiteten.
    »Was, wenn Sie sich getäuscht hätten und Täte mir ein Loch in den Schädel gepustet hätte? Dann wären Sie ganz schön in Erklärungsnotstand geraten.«
    Don warf mir einen anerkennenden Blick zu. »Das Risiko war es mir wert. Haben Sie schon einmal so stark an etwas geglaubt, dass Sie dafür getötet hätten?«
    Nein zu sagen wäre in diesem Fall scheinheilig gewesen. »Wie lautet Ihr Angebot?«
    Don setzte sich auf und zuckte zusammen, als er die Knie anzog. »Wir wollen natürlich Sie. Sie haben gerade im Handumdrehen eine angeschweißte Metallstange abgerissen und einen Elitesoldaten entwaffnet, und das, obwohl Sie mit Handschellen ans Bett gefesselt waren. Kein lebender Mensch kann sich so schnell bewegen, aber viele Untote. Nach allem, was ich gesehen habe, sind Sie durchaus gewillt, diese Kreaturen ins Jenseits zu befördern. Eine ganze Menge davon haben Sie ja sogar schon erledigt, aber umso mehr werden es jetzt auf Sie abgesehen haben. Sie sind jetzt keine Unbekannte mehr. Ich könnte da Abhilfe schaffen. Oh, mir war klar, dass Oliver kein unbeschriebenes Blatt war. Es war ein offenes Geheimnis unter uns, aber wir konnten ihm nie etwas nachweisen, weil jeder Agent, den wir auf ihn angesetzt haben, auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist. Mit Ihnen wird sich das ändern. Diese Kreaturen werden es mit jemandem zu tun bekommen, der ihnen gewachsen ist, und alle Anklagen, die man gegen Sie erheben wird, werden null und nichtig sein, denn Catherine Crawfield wird sterben, und Sie werden ein neues Leben beginnen. Sie werden eigene Truppen haben und alles, was Sie sonst noch brauchen. Sie werden eine der wertvollsten Waffen sein, die unserem Staat zum Schutz seiner Bürger gegen Gefahren zur Verfügung steht, von denen diese nicht einmal etwas ahnen. Sind Sie dazu nicht geradezu wie geschaffen? Haben Sie das nicht immer schon gewusst?«
    Wow, der Typ war gut, und wäre Timmie jetzt hier gewesen, hätte er sich vollauf bestätigt gefühlt. Die Men in Black gab es tatsächlich, und mir hatte man gerade angeboten, bei ihrem Verein mitzumachen. Ich dachte über diese Gelegenheit und die Vorteile nach, die das mit sich bringen würde. Wie wunderbar wäre es doch, ein ganz neues Leben zu beginnen, ohne Angst vor der Polizei, ohne Leichen entsorgen und meine Persönlichkeit vor der Welt verbergen zu müssen. Noch vor sechs Monaten hätte ich meinen rechten Arm dafür hergegeben.
    »Nein.«
    Dieses eine Wort hing im Raum. Don stutzte.
    »Möchten Sie Ihre Mutter sehen?«
    Er hatte meine Zurückweisung zu einfach hingenommen. Irgendetwas war im Busch. Langsam nickte ich. »Ist sie hier?«
    »Ja, aber wir bringen sie zu Ihnen. Mit dem halben Bett am Arm wird man Sie kaum durch den Flur lassen. Tate, bitte sagen Sie dem Wachmann, er soll Ms. Crawfield bringen lassen. Und bitten Sie ihn gleich um einen zweiten Rollstuhl. Meine Arthritis scheint sich wieder verschlimmert zu haben.« Mit angestrengter Heiterkeit warf er einen Blick auf sein Knie.
    Ich bekam leichte Gewissensbisse.
    »Geschieht Ihnen recht.«
    »Die Wahrheit war es mir wert, Catherine. Manches lohnt sich trotz aller Konsequenzen. Es gibt Dinge, die sind alle Konsequenzen wert.«
    Beim Gedanken an Bones konnte ich ihm da nur voll und

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