Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)
dass wir nach Schottland fliegen«, erklärte ich nachdenklich.
»War das wirklich alles?« Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte mich an das Gespräch zu erinnern.
»Ich wusste, ja nicht wohin genau wir fahren, deshalb konnte ich ihr nur sagen, dass unser Ziel eine Burg mit Namen Castle Hope ist«, antwortete ich flüsternd und fistelte verlegen an der Bettdecke herum.
»Dann ist mir jetzt auch klar wie es den Vampiren so schnell gelungen ist uns zu finden«, sagte er mehr zu sich selbst. Zuerst wusste ich nicht, was er meinte, doch plötzlich verstand ich.
»Du glaubst sie haben von Kimberly erfahren, wo ich bin?«
»Da bin ich mir sogar ganz sicher«, bemerkte er ruhig.
Hatte Balthasar Kimberly aufgespürt und sie gezwungen ihm zu sagen, was ich ihr verraten hatte? Mir wurde schlecht bei dem Gedanken und ich sah hilfesuchend zu James.
»Glaubst du Kimberly ist ...«, mehr brachte ich nicht heraus, bevor mir die Stimme versagte. Wenn meine Schwester tot war, dann war dies ganz allein meine Schuld und ich würde diese Last den Rest meines Lebens mit mir herumtragen müssen. Er drehte sich zu mir und nahm mich beschützend in den Arm, dann sah er mich lange an.
»Ich glaube nicht, dass ihr etwas zugestoßen ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Balthasar von ihr unseren Aufenthaltsort erfahren hat. Auch wenn sie ihm nur den Namen der Burg geben konnte, so wusste er doch sofort, wo wir zu finden waren.« Ich erinnerte mich, dass auch andere Vampire von James Zuhause wussten, wie zum Beispiel Evelyn, die sogar eine Zeit lang hier gelebt hatte.
»Was machen wir denn jetzt?«, fragte ich niedergeschlagen.
»Wir fliegen wieder nach New York«, informierte er mich und schloss mich noch fester in seine Arme.
Kapitel 18
Ich starrte auf den Monitor, der sich in der Rückenlehne des Vordersitzes befand, ohne auf den Film zu achten. Eine Stewardess brachte mir ein Glas Tomatensaft und lächelte mich freundlich an, als ich es dankend entgegen nahm.
Für unseren Rückflug nach New York hatte James diesmal Business Class gebucht und das hatte er nicht getan um Geld zu sparen, sondern um unseren unauffälligen Begleitern eine halbwegs angenehme Reise zu ermöglichen.
Jetzt saßen Berta, Emma und Ian zusammengekauert, auf ihren breiten Sitzen und klammerten sich ängstlich an allem fest, was greifbar war. Dabei sahen sie abwechselnd zu dem kleinen Fenster hinaus und erschauderten jedes Mal.
James hatte eine komplette Reihe mit insgesamt sechs Plätzen reserviert, was uns die neugierigen Blicke der halben Besatzung beschert hatte. Wir saßen in den beiden Sitzen ganz links, Ian, Berta und Emma hatten sich zu dritt auf die beiden Sitzplätze auf der rechten Seite gekauert und hielten sich ängstlich an den Händen. Die beiden Plätze in der Mitte waren leer, so dass wir unser Handgepäck darauf abgestellt hatten.
»Ich möchte nicht wissen, was die Stewardess über uns denkt«, flüsterte ich an James gewandt, als uns der Blick, der Flugbegleiterin, streifte. Sie sah zwei Passagiere, die für sechs Plätze bezahlt hatten und das aus einem Grund, den nur der Himmel kannte.
Was die Besatzung jedoch letztendlich zum Tuscheln gebracht hatte, waren nicht nur die freien Plätze, sondern die Tatsache, dass James darauf bestanden hatte, für jeden von ihm bezahlten Platz, auch die dazugehörenden Mahlzeiten serviert zu bekommen.
»Das ist doch wirklich absurd. Ian hätte den Flug sicher auch ohne Essen überstanden«, stellte ich kopfschüttelnd fest, während ich unseren verfressenen Geist dabei beobachtete, wie er sich immer dann materialisierte, wenn niemand von der Crew zu sehen war. Er hatte mittlerweile den dritten Teller geleert. »Er atmet das Essen ja förmlich ein«, fügte ich leicht angewidert hinzu.. James sah kurz zu Ian, dann wandte er sich wieder zu mir.
»Mach dir keine Sorgen Liebes, in ein paar Stunden verlassen wir den Flieger und werden die Crew nie wieder sehen. Soll er doch seinen Spaß haben, schließlich ist es sein erster Flug. Ich mache mir mehr Gedanken über dich, als über das, was die Besatzung von uns denken könnte«
»Wieso machst du dir über mich Gedanken?«
»Weil du noch immer kein Blut zu dir genommen hast und ich mache mir deshalb mittlerweile ernsthafte Sorgen. Wenn du dich weiterhin weigerst, etwas zu trinken, wirst du irgendwann völlig entkräftet sein.«
Ich deutete auf den leer gegessenen Teller vor mir und schnaubte genervt. Ich fühlte mich
Weitere Kostenlose Bücher