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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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gegen ein gutes Dutzend Vampire gekämpft und James erklärte stolz, wie tapfer sie sich verteidigt hatten. Alister und seine Männer hatten sichtlich Spaß daran gehabt, die Vampire mit Eisenkraut-Sud zu überschütten und anschließend zu enthaupten. James hatte einige vorwurfsvolle Blicke geerntet, als er eingreifen wollte. Angesichts acht enthaupteter Vampire und der dadurch entstandenen Geisterüberzahl, traten die restlichen Vampire den Rückzug an. Danach waren sie zurück in die Burg geeilt, wo er mich dann letztendlich, im Sterben liegend, vorgefunden hatte.
    Nun erzählte ich meinerseits, was sich zugetragen hatte und als ich James mitteilte, dass es Evelyn war, die versucht hatte, mich zu töten, verdunkelte sich sein Blick.
    »Dafür wird sie bezahlen«, knurrte er mehr zu sich selbst. Ich legte meine Hand auf seine und lächelte ihn an.
    »Das wird sie ganz sicher, aber zuerst einmal könnte ich jetzt eine Tasse Kaffee vertragen.«
    »Dann lass uns in die Küche gehen«, forderte er mich auf und reichte mir seine Hand. Ich zog mir rasch eine Jeans und ein Sweatshirt über, dann machten wir uns auf den Weg nach unten. Ich fühlte mich einfach großartig, so voller Energie und Tatendrang, wie niemals zuvor und die Tatsache, dass ich nun wieder unsterblich war, verstärkte diesen Gemütszustand.
     
    Ich sah erst auf den röchelnden Kaffeeautomaten, dann auf James.
    »Ist das Teil kaputt oder warum ist das so unbeschreiblich laut?«, schrie ich und presste die Hände fest auf meine Ohren.
    »Mit der Kaffeemaschine ist alles in Ordnung, aber deine Sinne sind nun wesentlich schärfer«, erklärte er mir, während er mir eine dampfende Tasse Kaffee reichte.
    »Warum um alles in der Welt schreist du mich jetzt an?«, wollte ich wissen, doch James verdrehte nur die Augen, was mir nicht entging. Gierig nahm ich einen Schluck und stellte überrascht fest, dass auch mein Geschmackssinn viel empfindlicher war als zuvor. Der Kaffee schmeckte viel aromatischer, was aber keineswegs ein Nachteil war, wie ich fand. Dann drang ein lautes Schnarchen an mein Ohr und ich schnellte herum und sah abwartend zur Tür.
    »Was war das?« James lächelte und drehte mich zu sich, so dass ich ihn ansehen musste.
    »Das ist Ian, er liegt in seinem Zimmer und schnarcht«, klärte er mich auf.
    »Aber Ians Zimmer ist doch im oberen Stockwerk?«, widersprach ich und sah ihn mit großen Augen an. James nickte und strich mir schmunzelnd mit dem Daumen über die rechte Wange.
    »Wenn du dich erst einmal daran gewöhnt hast, wird es dir möglich sein, Geräusche, die du nicht hören willst, einfach auszublenden. Du musst erst lernen, deine neuen Kräfte zu beherrschen.«
    Ich erinnerte mich an James Stärke, seine Schnelligkeit und wurde regelrecht euphorisch als mir klar wurde, dass auch ich nun solche Fähigkeiten besaß. Ohne ein Wort spurtete ich los, rannte durch die große Küche und prallte den Bruchteil einer Sekunde später an die gegenüberliegende Wand.
    James war sofort bei mir und half mir nach oben. Ich sah, dass er Mühe hatte, sich ein Lachen zu verkneifen und dass seine Mundwinkel verdächtig zuckten. Ich wischte mir den Schmutz von der Hose und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Was gibt es da zu lachen?« Er seufzte und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Ich sagte doch, dass alles noch ungewohnt ist und du erst ein Gespür für deine Fähigkeiten bekommen musst. Lass uns nach draußen gehen, dort hast du mehr Platz und kannst dich nicht so schnell verletzen«, riet er mir, packte mich an der Hand und zog mich hinter sich her.
    Was ich von diesem Zeitpunkt, bis zur Morgendämmerung, erlebte, hätte ich mir nie träumen lassen. Zusammen mit James rannte ich über das Gelände und durch die umliegenden Wälder und das alles, in einer atemberaubenden Geschwindigkeit.
    Zugegeben, ein oder zweimal standen mir Bäume im Weg, aber mit der Zeit wusste ich, wie ich reagieren musste, und umlief diese geschmeidig. Ich hob große Steine und Felsen in die Höhe, die ein normaler Mensch keinen Millimeter hätte bewegen können und ich kletterte auf Bäume als wäre dies das Einfachste der Welt. Entzückt quietschte ich jedes Mal vor Freude, wenn ich etwas Neues ausprobierte und James beobachtete lächelnd, wie fasziniert ich von meinen neuen Fähigkeiten war.
    Ich wusste, dass er sich selbst Vorwürfe machte, weil er mich verwandelt hatte, doch, als er nun sah, mit welcher Lebensfreude und Begeisterung ich alles

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