Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)
kniffligen Intelligenz-Tests in diversen Zeitschriften. Meine Adoptivmutter hatte immer gesagt, ich sei mit einer Art Bauern-Schläue gesegnet, die es mir ermöglichte diverse Situationen zu meistern und immer eine passende Antwort zu finden. Doch diese Eigenschaft half mir hierbei kein Stück weiter. Ich blies die Backen auf wie ein Hamster und ließ die Luft anschließend wieder laut entweichen.
»Pffrrrrrrtzzzz«
Ich blätterte die nächsten Seiten auf und stellte zu meinem Erstaunen fest, dass das Buch nicht in Gälisch geschrieben war, wie ich anhand des Alters vermutet hatte, sondern in altem Englisch.
Ich überflog das erste Drittel des Buches und blieb dann an einer Seite hängen, auf der ich wieder das Symbol mit dem roten Tropfen erkannte.
Der Eintrag trug die Überschrift: Die Quelle der Macht. Mit jedem Wort, das ich nun las, wurden meine Augen größer.
Die Quelle der Macht
Seit Anbeginn der Zeit gab es zwei Quellen der Macht. Jede für sich war unbezwingbar. Eine von beiden trug das Gute, die andere das Böse in sich. Zusammen sorgten sie für das Gleichgewicht der Kräfte. Das Böse konnte nicht ohne das Gute existieren und ohne das Böse würde es das Gute nicht geben.
Doch nach mehreren tausend Jahren wurden beide Quellen müde und waren es leid, für eine Ausgewogenheit auf Erden zu sorgen. Widerwillig taten sie sich zusammen und erschufen gemeinsam die Trinität. Diese bestand aus drei keltischen Göttinnen, die zugleich Schwestern waren. Die Quelle des Guten gab den drei Schwestern eine Fülle an positiven Eigenschaften.
Wilbeth, erhielt Weisheit und Schicksal, Borbeth, bekam Heilung und Schutz. Ambeth verkörperte Fruchtbarkeit und Wiedergeburt.
Die Quelle des Bösen gab ihnen weniger ehrenvolle Eigenschaften mit auf den Weg.
Wilbeth gab sie Neid und Verrat, Borbeth wurde die Gier anvertraut und Ambeth erhielt Krieg und Gewalt.
Diese drei Schwestern übernahmen die Aufgaben der Quellen und sorgten von diesem Zeitpunkt an, für einen gerechten Ausgleich zwischen Gut und Böse. Zu ihrer Unterstützung erschufen sie die fünf Schattenwächter. Sie waren Richter und Vollstrecker zugleich und bestraften die Menschen, wenn diese versuchten das Gleichgewicht zu stören.
Doch die schlechten Eigenschaften, die den drei Schwestern übereignet worden waren, überwogen mit der Zeit. Ihr Verlangen nach Macht und Ruhm wurde so groß, dass sie niemanden dulden wollten, der über ihnen stand. So entschloss sich die Trinität, beiden Quellen ihre Kraft zu stehlen. An dem magischsten aller Orte bedienten sie sich der Hilfe eines Hexers und dessen dunkler Magie.
Die Quelle des Bösen schickten sie mit Hilfe eines mächtigen Blutrubins, geschaffen aus dem Lebenselixier der fünf Schattenwächter und eines längst vergessenen Zaubers in tiefste Finsternis.
Um diese Fesseln zu lösen und die Quelle des Bösen zu befreien, bedarf es eines noch mächtigeren Blutrubins. Doch nur ein wirklich selbstsüchtiges, gnadenloses Wesen wird in der Lage sein, die Quelle des Bösen zu rufen und dadurch zu befreien. Wird dies einst zutreffen, versinkt die Erde in Finsternis.
Die Quelle des Guten wurde ihrerseits mit einem mächtigen Fluch in eine Zwischenwelt verbannt.
Doch einst gelang es ihr, die Erde in menschlicher Gestalt zu betreten. Der Fluch verbot es der Quelle jedoch, ihre wahre Identität preiszugeben und verurteilte sie somit zum Schweigen. In der Hoffnung, dass der Fluch einst gebrochen werden würde, zeugte die Quelle des Guten mit einer Sterblichen einen Sohn und hinterließ diesem Kind sein eigenes Blut als Geschenk. Denn nur ein wirklicher Nachkomme, der im Besitz dieses uralten Blutes ist und den wahren Namen der Quelle des Guten laut ausspricht, wird in der Lage sein, den Fluch zu brechen. Dieser Name muss gesprochen werden, wenn das alte Blut auf dem " Felsen der Gerechtigkeit " fließt.
Unterdessen tötete die Trinität jeden, der Kenntnis von diesem Namen hatte, bis niemand mehr übrig war. Erst als keiner mehr am Leben war, der diesen Namen weitergeben konnte, wägten sich die drei Schwestern in Sicherheit. Doch sie ahnten nicht, dass der Name zu diesem Zeitpunkt bereits niedergeschrieben worden war und die Schrift von Generation zu Generation weitergegeben wurde.
Einst wird der Tag kommen, an dem der wahre Nachkomme den Fluch bricht und ihm als Dank eine ungeahnte Macht zur Verfügung steht. Dieser Tag wird das Ende der Trinität und die Wiedergeburt der Quelle des
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