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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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sehen kannst.« Meine Kinnlade klappte nach unten.
    »Das kann doch nicht sein. Du musst dich irren«, widersprach ich und fragte mich, wie viele Flaschen Wodka er schon getrunken hatte, bevor wir hier eingetroffen waren. MacLachlan antwortete nicht, sondern ging zu der Stelle, an der die zerbrochene Wodkaflasche auf dem Fußboden lag. Er hob ein Glasstück auf, kam zu mir und ergriff meine Hand. Mit einer schnellen Bewegung fuhr er mit der Glasscherbe über meine Handfläche.
    »Aua«, schrie ich und zog meine Hand zurück. Dunkelrotes Blut quoll aus dem Schnitt und ich starrte fassungslos auf die Wunde.
    »Glaubst du mir jetzt, dass du ein ganz normaler Mensch bist?«, fragte MacLachlan. Berta, Ian und Emma eilten zu mir und sahen erstaunt auf meine Verletzung.
    »Dasch ischt ja unglaublisch«, murmelte Ian. Henry nahm eine Packung Papiertaschentücher vom Tisch und zog eines davon heraus, welches er mir reichte. Ich nahm es und presste es auf die Wunde. Dann hob ich den Kopf und sah ihn verwirrt an.
    »Was ist, wenn ich vor Ablauf der sieben Tage sterbe?« Er verzog den Mund zu einer Grimasse.
    »Dann geht es schnurstracks auf die nächste Ebene«, antwortete er und versuchte vergeblich, den Satz witzig klingen zu lassen.
    Ich schloss die Augen und atmete einige Male tief ein und wieder aus. Das waren ja tolle Neuigkeiten. Jetzt musste ich also auch noch darauf achten, dass mir nichts zustoßen würde. Ich hatte fest damit gerechnet, ein unsterblicher, materialisierter Geist zu sein, dem man nichts anhaben konnte. Außerdem wollte ich diese Eigenschaft nutzen, um mich an Aiden zu rächen. Doch als normaler Mensch hatte ich nicht den Hauch einer Chance gegen einen Vampir. Noch dazu, wenn er mich töten könnte.
    »Gibt es sonst noch etwas, dass ich wissen sollte? Ich meine, kann man mich noch auf eine andere Weise vorzeitig ins Jenseits befördern?« MacLachlan biss sich auf die Unterlippe und nickte.
    »Was?«, schrie ich entsetzt. Er machte eine beschwichtigende Handbewegung.
    »Wenn ich sterbe, werden auch alle Geister, die sich zu diesem Zeitpunkt unter meiner Obhut befinden, automatisch weitergeschickt«, informierte er mich.
    »Dann musst du mit uns kommen. Auf der Burg bist du in Sicherheit. Ich werde nicht riskieren, dass dir etwas zustößt«, teilte ich ihm hektisch mit und sah mich dabei um, als könne jeden Moment ein Angreifer hinter einem der Möbelstücke hervorspringen. MacLachlan wollte gerade widersprechen, da meldete sich Berta zu Wort.
    »Auf Castle Hope gibt es einen großen Keller mit den feinsten Whisky Sorten«, informiere sie ihn. Henrys Augen wurden groß.
    »Wenn es sein muss«, murmelte er.
    »Und jetzt nimm auch uns in deine Obhut«, bat Berta und deutete auf sich und die anderen beiden Geister.
    »Ihr spinnt wohl? Das kommt ja gar nicht infrage«, warf ich ein.
    »Und warum nicht?«, wollte sie wissen und funkelte mich streitlustig an.
    »Wenn wir keinen Weg finden, wie ich ein Mensch bleiben kann, werde ich für immer verschwinden und ihr mit mir, falls Henry euch materialisiert hat. Seid ihr dazu bereit?«
    Ich hoffte, dass diese Aussicht sie von ihrem Vorhaben abbringen konnte, doch als ich Bertas Blick sah, wusste ich, dass dem nicht so war.
    »Wir sind lange genug als Geister umhergewandelt. Wenn es sein soll, dann werde ich auf die nächste Ebene gehen. Auf keinen Fall wirst du das alleine durchstehen. Jedenfalls was mich betrifft. Was sagt ihr dazu«, fragte sie an die anderen beiden Geister gewandt.
    »Isch schehe dasch genauscho«, sagte Ian und auch Emma nickte zustimmend. MacLachlan sah mich fragend an, so als warte er auf meine Zustimmung. Ich zuckte resigniert mit den Schultern und sah zu, wie er jeden einzelnen meiner Geister in seine Obhut aufnahm und sie anschließend materialisierte.
     
    Zu meiner Erleichterung stellte sich heraus, dass Henry MacLachlan ein Auto besaß und wir nicht zu Fuß zur Burg zurücklaufen mussten.
    »Ich suche nur rasch ein paar Sachen zusammen«, sagte er, hob diverse Kleidungsstücke vom Boden auf und roch daran. Die Teile, die seinen Geruchstest bestanden hatten, packte er in eine kleine Reisetasche. Obenauf legte er die noch fast volle Wodkaflasche.
    »Nur für den Fall«, erklärte er, als er meinen fragenden Gesichtsausdruck sah. Dann blickte er sich noch einmal suchend im Zimmer um und hielt inne.
    »Wo ist meine restliche Pizza?« Wir sahen fast alle gleichzeitig zu Ian, der zufrieden kauend am Fenster stand.
    »Tschuldigung«,

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