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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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die Kehle.
    »Ich bin es wirklich«, sagte ich mit heiserer Stimme.
    »Aber du bist tot. Ich selbst war dabei, als wir dich in der Gruft beigesetzt haben. Ein Messer hat dein Herz durchbohrt«, murmelte er fassungslos.
    »Ja, so war es auch. Ich bin gestorben und eine halbe Ewigkeit auf der Burg als Geist umhergewandelt. Ich war immer in eurer Nähe, aber ihr konntet mich nicht sehen. Mittlerweile habe ich einen Geistwächter gefunden, der bereit war, mich und die anderen zu materialisieren und hier bin ich.«
    Er sah mich noch einen Augenblick fassungslos an, dann packte er mich an den Hüften und wirbelte mich durch die Luft. Als ich japsend nach Atem rang, ließ er mich wieder herunter und nahm mein Gesicht in seine Hände.
    »Du bist es wirklich«, flüsterte er und grinste über das ganze Gesicht. Ich nickte, nicht fähig etwas zu sagen. Mein Blick schweifte zur Tür und Balthasar begriff sofort, wonach ich Ausschau hielt. Er griff meine Hand und zog mich hinter sich her.
    »James ist im Arbeitszimmer.« Ich stolperte hinter ihm her in die Eingangshalle der Burg, wo Vasili und Finn auf uns zukamen. Beide blieben wie erstarrt stehen, als sie sahen, wen Balthasar da im Schlepptau hatte.
    Pater Finnigan war der Erste, der seine Fassung wieder zurückgewann. Nachdem er kurz fragend zu Balthasar gesehen und dieser genickt hatte, schloss er mich in seine Arme. Auch Vasili stellte keine Fragen und zog mich in eine feste Umarmung. Nachdem ich mich aus seiner Umklammerung gelöst hatte, sah ich erwartungsvoll zur verschlossenen Tür des Arbeitszimmers.
    Berta, Ian, Emma und Henry traten nun auch in die große Halle und wurden überschwänglich begrüßt. Balthasar sah mich an. Ich schluckte und nickte, um ihm zu bedeuten, dass ich bereit war, James wiederzusehen. Er lächelte, legte beide Hände zu einer Art Trichter um seinen Mund und rief James Namen. Angespannt wartete ich darauf, dass mein Liebster die Tür öffnete, doch es geschah nichts.
    »James, beweg deinen Hintern hierher, sofort«, brüllte Balthasar, jetzt um einiges lauter. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und James trat heraus. Er sah erschöpft aus, aber seine Augen funkelten vor Zorn.
    »Ich habe euch doch gesagt, dass ich meine Ruhe ...«, James verstummte, als sich unsere Blicke trafen und er mich erkannte. Wie angewurzelt blieb er in der Tür stehen und starrte mich einfach nur an. Ich selbst wusste nicht, was ich tun, oder sagen sollte. Wie sehr hatte ich mir gewünscht, dass er mich wieder sehen konnte und nun stand ich da und war nicht fähig mich zu bewegen.
    »Claire?«, flüsterte er kaum hörbar. Jetzt löste sich meine Anspannung und ich ging ganz langsam auf ihn zu.
    »Ja, ich bin es wirklich«, antwortete ich und bemerkte, wie sich ein trüber Schleier über meine Augen legte. Auch James Blick wurde gläsern, dann löste sich eine einzelne Träne und lief ihm über die Wange.
    »Träume ich oder ist es wirklich wahr?« In seinen Augen spiegelten sich Ungläubigkeit, Angst und unendliche Hoffnung. Anscheinend befürchtete er, dass er jeden Moment aufwachen würde und dass alles nur eine Illusion war. Ich konnte ihn nur zu gut verstehen, denn ich hatte miterlebt, wie sehr er nach meinem Tod gelitten hatte.
    »Das ist kein Traum«, flüsterte ich. Einen halben Meter vor ihm blieb ich stehen und legte ihm meine Hand auf die Brust. Seine Augen folgten der Bewegung und weiteten sich, als er die Berührung spürte. James zuckte kurz zusammen, dann hob er den Kopf.
    In seinen Augen lag so viel Liebe, dass ich glaubte, mein Herz würde jeden Moment vor Glück zerspringen. Mit einer einzigen Bewegung zog er mich an sich und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Ich sog seinen so vertrauten Duft ein und schloss zufrieden die Augen. Meine Hände glitten unter sein T-Shirt und streichelten sanft über seinen muskulösen Rücken. Ich war endlich wieder bei ihm.
    Ich konnte ein wohliges Stöhnen nicht unterdrücken und schmiegte mich noch enger an James.
    »Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren, mein Engel«, schluchzte er und hielt mich ganz fest.
    »Ich weiß«, antwortete ich und weinte selbst so sehr vor Glück, dass meine Worte nicht mehr als ein ersticktes Raunen waren.
    James löste sich aus unserer Umarmung und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, dann beugte er sich zu mir und küsste mich.
    In diesen einen Kuss legte er alle Emotionen, die er in diesem Moment fühlte. Es war ein Kuss voller Verzweiflung, Schmerz, Freude

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