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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«, wollte er nun seinerseits wissen. Ich stand unschlüssig da, noch immer verblüfft von seinem abwechslungsreichen Mienenspiel und überlegte kurz. Konnte es möglich sein, dass er die Vampire als solche erkannt hatte?
    »Madam?«, hakte er nach. Ich zuckte zusammen und zwang ein Lächeln auf meine Lippen.
    »Vielleicht können sie uns verraten, wo wir die Gräber der Könige finden?«, bat ich ihn. Er nickte und stand auf. Dabei wischte er sich die Hände an seiner Kutte ab. Anschließend deutete er mit einem Finger auf eine sehr alte Mauer am hinteren Ende des Abteigartens.
    »Sehen sie diese Mauer?« Ich nickte. »Direkt dahinter auf der linken Seite finden sie die Ruhestätten der keltischen Könige.«
    »Vielen Dank«, sagte James und zog mich sanft mit sich. Ich warf einen letzten Blick über die Schulter und sah zu meinem Entsetzen, dass der Mönch uns immer noch beobachtete und sich dabei bekreuzigte.
    Als wir die Mauer erreicht hatten und einen Blick auf die Ruinen dahinter werfen konnten, blieben wir alle gleichzeitig wie angewurzelt stehen.
    »Was um alles in der Welt ist das?«, wollte Vasili wissen und sah mit großen Augen auf die zahlreichen Menschen. Mindestens 50 Personen, aufgeteilt in verschiedene Grüppchen, schwirrten zwischen den Ruinen hin und her und unterhielten sich angeregt. Mehr als die Hälfte von ihnen waren Kinder. Schnell wurde mir klar, dass es sich bei ihnen um eine Schulklasse handeln musste, denn zwei Erwachsene riefen einige von ihnen immer wieder zur Ordnung.
    »Ich glaube, das sind ganz normale Besucher, die sich für die Geschichte der Abtei interessieren«, erklärte ich.
    »Das ist doch Scheiße«, fluchte Balthasar und trat gegen einen faustgroßen Stein, der eine Sekunde später den Überrest einer kleinen Mauer zerstörte, als er dort einschlug. Einige der Kinder zuckten zusammen und sahen sich erschrocken um, als der Knall ertönte und die Mauer in sich zusammenfiel.
    »Lass das«, zischte James und warf Balthasar einen finsteren Blick zu. »Oder willst du mit aller Gewalt die Aufmerksamkeit auf uns ziehen? Wir sind hier, um so unauffällig wie möglich in das Grab zu gelangen.«
    »Wie du das bewerkstelligen willst, würde mich wirklich brennend interessieren«, antwortete Balthasar und deutete mit einer ausladenden Handbewegung auf die Besucher.
    »Uns wird schon etwas einfallen«, beruhigte ihn James.
    »Dann lass dir mal ganz schnell etwas einfallen«, entgegnete Balthasar und sah interessiert auf seine Hand, von der kaum sichtbare Rauchschwaden aufstiegen. Ich schnappte erschrocken nach Luft, als ich begriff, dass die Wirkung meines Blutes nachgelassen hatte und Balthasar im Begriff war, vom Tageslicht verbrannt zu werden.  Er sah mich an und grinste schelmisch, dann hob er die Thermosflasche demonstrativ vor mein Gesicht.
    »Keine Angst, ich habe schon Schlimmeres erlebt«, versicherte er mir, öffnete den Verschluss und nahm einen tiefen Zug. Anschließend reichte er die Flasche an James und Vasili, die es ihm gleich taten. Umgehend trat die Wirkung meines Blutes ein und Balthasars Rauchschwaden verschwanden.
    »Sehen wir uns einmal die Gräber an, damit wir wissen, womit wir es zu tun haben«, sagte James. Gemächlich schlenderten wir durch die Ruinen, um nicht aufzufallen. Hin und wieder blieben wir stehen und begutachteten interessiert die Überreste der ehemaligen Abtei, bis wir endlich vor den Gräbern der Könige von Kent standen.
    »Unter einem Grab verstehe ich aber etwas anderes«, murmelte ich und sah zu den klobigen Backsteinquadraten. Auf jedem lag eine graue Betonplatte und lediglich ein vorne angebrachtes Metallschild verriet, dass hier verstorbene Könige lagen.
    Balthasar trat dicht vor eines der Gräber und griff die Kante einer Steinplatte. Er hob sie kurz an und nickte zufrieden.
    »Ein Kinderspiel«, sagte er, als er sich wieder neben uns stellte.
    »Und was machen wir jetzt? Wir können uns unmöglich an dem Grab zu schaffen machen, während all diese Menschen hier sind«, stellte Vasili fest. Alle sahen wir erwartungsvoll zu James, auf dessen Stirn sich eine tiefe Falte gebildet hatte, während er angestrengt nachdachte.
    »Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als zu warten, bis sie gegangen sind«, sagte er und sah sich suchend um. »Am Besten wir gehen irgendwo eine Kleinigkeit trinken und kommen später wieder. Claire ist sicherlich durstig und etwas Ruhe schadet uns allen nicht.« Er zog mich

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