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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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es sich ausschließlich um Männer. Wie es aber schien, gehörten sie nicht zusammen, dazu bewegten sie sich zu weit voneinander entfernt. Aber eines hatten sie alle gemeinsam. Sie waren hochgewachsen und muskulös gebaut. Und jeder von ihnen trug eine dunkle Sonnenbrille.
    Sie wirkten eher wie FBI Agenten, als wie Touristen. Ich überlegte kurz, ob ich umdrehen und zurück in den Pub gehen sollte, entschied dann aber anders und schlenderte zu den Gräbern. Noch einmal einen Blick darauf zu werfen, konnte sicher nichts schaden.
    Als ich an einem der Männer vorbeikam, sah dieser kurz auf. Ich konnte seine Augen durch die Sonnenbrille nicht erkennen, aber irgendetwas an ihm war seltsam. Außerdem war er noch viel größer als ich von weitem angenommen hatte. Der Kerl war gut und gerne zwei Meter groß.
    Ich nickte ihm höflich zu und beschleunigte meinen Schritt. Während ich zielstrebig auf die Gräber zusteuerte, spürte ich, dass sein Blick mir folgte und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, erneut zu den Gräbern zu gehen. Andererseits, was sollte mir hier schon passieren? Es war schließlich noch hell und die einzigen Kreaturen, vor denen ich mich fürchten musste, konnten im Tageslicht nicht überleben.
    Bei den Gräbern angekommen blieb ich stehen und sah mich um. Stirnrunzelnd bemerkte ich, dass keiner der Männer mehr zu sehen war. Ich machte ein paar Schritte zur Seite, um in den hinteren Teil des Geländes blicken zu können, doch dort war auch niemand.
    Wo waren die Typen geblieben? Schulterzuckend wandte ich mich wieder zu den Ruhestätten vor mir und musste unweigerlich lächeln. Ich benahm mich ja schon wie ein Angst-Neurotiker und sah hinter jedem Busch eine lauernde Gefahr.
    »Hallo, Claire«, hörte ich eine tiefe Stimme hinter mir und wirbelte herum. Vor mir standen die drei Männer, die ich vor einigen Minuten noch im ganzen Areal verteilt beobachtet hatte. Wie war es ihnen gelungen, so schnell bei mir zu sein? Das war doch nicht normal.
    Nicht normal, dachte ich und riss entsetzt die Augen auf. Nein, das konnte nicht sein oder etwa doch? Ich trat einen Schritt zurück, ließ die Männer jedoch nicht aus den Augen.
    »Kennen wir uns?«, fragte ich unsicher. Einer der Drei, ein großer Mann mit dunklen, kurz geschorenen Haaren, kratzte sich im Nacken.
    »Ich bezweifle, dass du uns kennst, aber wir kennen dich und das genügt«, verriet er. Was war denn das für eine Antwort auf meine Frage? Und was wollten diese Gestalten von mir?
    »Ich habe keine Zeit für derartige Scherze«, fuhr ich mein Gegenüber an, machte kehrt und lief zum Ausgang. Die Sonne war mittlerweile hinter den Gebäuden verschwunden und der Horizont hatte sich orange verfärbt. Ich hatte noch keine fünf Schritte gemacht, da standen die Männer erneut vor mir und versperrten mir den Weg.
    Jetzt bekam ich es doch mit der Angst zu tun. Ich konnte mich nicht erinnern, gesehen zu haben, wie sie sich bewegt hatten und das konnte nur eines bedeuten: Sie waren übermenschlich schnell. Was wiederum nur eine Schlussfolgerung zuließ: Sie waren gar keine Menschen.
    So stand ich also jetzt vor diesen drei Hünen und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich suchte krampfhaft nach einem Ausweg, doch so recht wollte mir nichts einfallen. Mein Blick huschte zum Ausgang, der keine 50 Meter entfernt lag und dann hinüber zu den Ruinen. Dorthin zu gelangen war wesentlich einfacher, denn dazu musste ich nicht an den Typen vorbei. Außerdem konnte man sich dort sehr gut verstecken. Vorausgesetzt natürlich, ich kam überhaupt so weit.
    Ich blickte wieder zu den Männern und nahm nun den größten von ihnen ins Visier. Er taxierte mich durch seine schwarzen Brillengläser und seine Mundwinkel zuckten dabei, als müsse er sich ein Lachen verkneifen. Dann hob er gemächlich die Hand und griff den Bügel seiner Sonnenbrille. Ganz langsam, so als genieße er jede Sekunde, nahm er die Brille ab. Als ich seine Augen erkannte, konnte ich ein lautes Aufkeuchen nicht unterdrücken.
    Aber das, was ich da sah, war ganz und gar unmöglich. Und wenn doch, dann steckte ich richtig tief in der Scheiße. Er musterte mich noch immer mit seinen schwarzen Iriden und nun nahmen auch seine Begleiter ihre Brillen ab. Diesmal zuckte ich nicht zusammen, denn mir war klar gewesen, dass es sich auch bei ihnen um Ubour handeln musste. Aber wie war das möglich? Ich warf einen raschen Blick zum Horizont, der immer noch

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