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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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öffnete den Mund, um zu protestieren, doch James hob warnend eine Hand. Augenblicklich schloss sie ihn wieder und warf stattdessen mir einen bösen Blick zu.
    »Habt ihr euch jetzt geeinigt?«, wollte Finn wissen, der mit einer beängstigend großen Spritze an der Wand stand und auf seinen Einsatz wartete. James nickte ihm zu.
    »Leg los, Finn.«
     

Kapitel 13
     
     
     
    Sonntag, 08:00 Uhr. Verbleibende Zeit: 5 Tage, 15 Stunden und 30 Minuten.
     
     
    Ich saß am Fenster des Helikopters und blickte fasziniert nach unten. Die Felder und Wiesen leuchteten unwirklich grün in der Morgensonne. Als wir den Loch Hope überquerten, waberte dichter Nebel auf der Wasseroberfläche. Es sah irgendwie unheimlich aus und hatte fast etwas Mystisches.
    Nachdem James endlich akzeptiert hatte, dass ich mitkommen würde, hatte Finn sich daran gemacht, mir Blut abzunehmen. Darauf hatte James bestanden, denn er wollte nicht noch einmal, dass ein anderer Vampir direkt von mir trank.
    Ich kann nicht genau sagen, wie viel Blut Finn mir abgenommen hatte, aber meinem Befinden nach zu urteilen, war es eine nicht unerhebliche Menge gewesen. Ich fühlte mich schwach und leicht schwindelig. Wobei ich nicht genau sagen konnte, ob der Schwindel vom Blutmangel herrührte oder vom Flug.
    In einem Flugzeug hatte ich keine Probleme, aber Helikopter waren mir einfach suspekt. Nachdem ich noch eine Weile die Landschaft unter mir beobachtet hatte, lehnte ich meinen Kopf zurück und schloss die Augen.
    Wir waren jetzt kaum 30 Minuten unterwegs und ich musste dringend auf die Toilette. Das hatte ich Finn zu verdanken, der nach meiner Blutabnahme darauf bestanden hatte, dass ich fast eine ganze Flasche Cola trank. Verstohlen sah ich nach vorne zu James, der sich angeregt über das Headset mit dem Piloten unterhielt. Dann schloss ich wieder die Augen und verbat mir an meine volle Blase zu denken. Bis zur Zwischenlandung in Newcastle musste ich es jetzt einfach aushalten. Ich hatte ja auch keine andere Wahl. Nicht auszudenken was James sagen würde, wenn ich ihn um eine weitere Landung bäte, um mich zu erleichtern.
     
    Als die Kufen des Helikopters den Boden berührten, riss ich die Tür auf und rannte los. Im Hangar angekommen blickte ich mich suchend um. Ein Mechaniker, der gerade an einer kleinen Maschine herumschraubte, sah auf.
    »Toiletten?«, schrie ich fast flehend und trat von einem Bein auf das andere. Er deutete auf eine Tür ganz hinten links. Ich nickte zum Dank und spurtete los.
     
    »Das war Rettung in letzter Sekunde«, sagte ich zu mir selbst und verließ mit einem erleichterten Lächeln den Toilettenraum.
    »Ich muss sagen, ich vermisse dieses menschliche Bedürfnis keineswegs.« James hatte lässig ein Bein angezogen und lehnte an der Wand neben der Tür. Ich fuhr erschrocken zusammen. Er griff meine Hand und zog mich an sich.
    »Ich hasse es, wenn wir uns streiten.«
    »Ich doch auch«, stimmte ich zu und seufzte.
    »Dann ist jetzt wieder alles in Ordnung?«, wollte er wissen. Ich nickte und anstelle einer Antwort küsste ich ihn.
    Bevor wir uns wieder auf den Weg machten, besorgte James mir aus einem Snackautomaten einen Schokoriegel und eine Dose Cola. Er wachte mit Argusaugen darüber, dass ich beides unverzüglich zu mir nahm.
    »Dein Körper muss den Blutverlust ausgleichen«, erklärte er, während ich den Riegel hinunterwürgte und die Dose in einem Zug lehrte. Ein lauter Pfiff erklang und wir drehten uns beide um. Balthasar stand wild gestikulierend am Helikopter.
    »Wir können weiterfliegen«, sagte James und schenkte mir ein unwiderstehliches Lächeln. Arm in Arm liefen wir aus dem Hangar und nahmen im Helikopter Platz. Kurze Zeit später befanden wir uns wieder in der Luft.
    Schon 20 Minuten später stieß ich einen Schwall Flüche aus. Wieso hatte ich Rindvieh nur die Cola getrunken? Ich verkniff mir den Gedanken an eine Toilette und richtete meine Aufmerksamkeit auf die Stadt unter uns.
    »Wir überfliegen gerade die Stadt York«, ertönte die Stimme des Piloten in meinem Kopfhörer.
    »Wie weit noch?«, fragte ich in mein Headset. Er warf einen kurzen Blick zu den Amateuren und sagte dann:
    »In knapp zwei Stunden sollten wir unseren Zielort erreicht haben.«
    »Ein Königreich für eine Windel«, murmelte ich.

Sonntag, 13:15 Uhr. Verbleibende Zeit: 5 Tage, 10 Stunden und 15 Minuten.
     
    Pünktlich, wie es der Pilot vorhergesagt hatte, landeten wir auf dem Kent International Airport, der knapp 20 Kilometer

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