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Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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insgeheim glaubte ich nicht an meine eigenen Worte.
     
    Gegen 03:00 Uhr erschien dann auch mein Vater in der Bibliothek. Er materialisierte sich genau neben Sille, die erschrocken aufschrie und zur Seite sprang.
    »Der Nächste, der mich erschreckt, wird mein heutiges Abendessen«, fluchte sie.
    »Es tut mir leid, dass ich erst jetzt komme, aber ich musste meine Spuren verwischen«, erklärte er in meine Richtung.
    »Spuren verwischen?«, wiederholte James fragend. Mein Vater ging zu dem kleinen Beistelltisch, auf dem einige Gläser und eine teure Flasche Whisky standen, und schenkte sich ein Glas ein. Dann leerte er es in einem Zug und atmete anschließend tief durch.
    »Es sieht so aus als wären nicht nur diese Evelyn und ihre dunkeläugigen Kreaturen hinter mir her«, erklärte er grimmig.
    »Was meinst du damit?« Ich stand auf und ging zu ihm. Er sah mich einige Sekunden lang an, dann fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Es war eine verzweifelte Geste, die zeigte, wie hilflos er sich gerade fühlte.
    »Anscheinend hat es nun auch die Trinität auf mich abgesehen«, sagte er und lachte dabei freudlos auf.
    »Wie bitte? Was soll das bedeuten?« Ich spürte, wie sich meine Kehle bei seinen Worten zuschnürte. Mein Vater ließ sich in den freien Sessel am Kamin fallen und schüttelte resigniert den Kopf.
    »Da dient man diesen Weibern eine halbe Ewigkeit, stellt nie eine ihrer Entscheidungen infrage und dann so etwas«, murmelte er mehr zu sich selbst.
    »Sag endlich, was los ist«, forderte ich ihn auf. Er rieb sich den Nasenrücken, schenkte sich nach und begann zu erzählen:
    »Ich habe euch ja erzählt, dass ich mich noch ein wenig umhören wollte. Das habe ich auch getan und einige interessante Neuigkeiten erfahren. Ich glaube ungefähr zu wissen, wo Evelyn die anderen vier Schattenwächter gefangen hält und so wie es scheint, sind sie noch am Leben.«
    »Woher hast du diese Information?«, erkundigte sich James skeptisch.
    »Von einer sehr zuverlässigen Seherin«, antwortete mein Vater. Ich legte die Stirn in Falten.
    »Aber Baobhan Shin hat ihre Gabe verloren«, widersprach ich.
    »Baobhan Shin ist nicht die einzige Seherin auf dieser Welt, Claire«, antwortete er belehrend.
    »Aber wenn du die Hilfe einer Seherin in Anspruch genommen hast, könnte das Evelyn doch auch tun, oder? Dann würde sie erfahren, dass wir sie daran hindern wollen, das Ritual durchzuführen und könnte Vorsichtsmaßnahmen ergreifen«, gab ich zu bedenken. Mein Vater verzog den Mund und schüttelte den Kopf.
    »Keine Seherin, die mir bekannt ist, würde ihr helfen. Es mag sicher eine Handvoll geben, die auch für die dunkle Seite arbeiten und in die Zukunft blicken, aber eine solche Seherin müsste man erst ausfindig machen. Glaub mir Claire, wenn ich nicht auf Anhieb sagen kann, wer sich für so etwas zur Verfügung stellen würde, dann ist es für Evelyn noch viel unmöglicher, eine solche Seherin zu finden. Ihr läuft die Zeit davon und sie kann sich nicht mit einer so aufwendigen Suche befassen.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Aber das ist jetzt auch egal. Jedenfalls war ich gerade dabei, noch mehr herauszufinden, als die drei Schwestern plötzlich vor mir standen.« Ein lautes Aufkeuchen ging durch den Raum und alle starrten meinen Vater entsetzt an.
    Ich konnte die Reaktion nur zu gut verstehen, denn ich selbst hatte die Autorität und Unbarmherzigkeit gespürt, die von der Trinität ausging.
    »Was wollten sie?«, traute sich Balthasar zu fragen.
    »Mich vernichten.«
    »Wie bitte? Was meinst du damit?«, hakte ich nach.
    »Was gibt es denn daran falsch zu verstehen? Sie schwafelten etwas davon, dass man uns Schattenwächter gegen die Trinität einsetzen könnte und dieses Risiko nicht länger tragbar wäre. Um zu verhindern, dass unser Blut in die falschen Hände gelangt, bliebe ihnen nichts anderes übrig als uns zu vernichten.«
    »Soll das ein Scherz sein?«, brachte James wütend hervor.
    »Das dachte ich mir zuerst auch, doch als diese Weiber ihre Magie beschworen, um mich endgültig auszuschalten, war mir nicht mehr zum Lachen zumute.«
    »Und wie hast du es geschafft da heil rauszukommen?«, wollte Pater Finnigan wissen.
    »Da bin ich mir auch nicht so ganz sicher. Irgendwie ist es mir gelungen mich zu materialisieren, bevor mich ihre Magie erreichte. Aber ich spürte sofort, dass sie mir folgten. Ich habe mich an den unmöglichsten Orten materialisiert, um meine Spuren zu verwischen und sie in die

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