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Blutsäufer (German Edition)

Blutsäufer (German Edition)

Titel: Blutsäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trash Thompson
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sich aufs Bett und starrte fasziniert auf
den Bildschirm. Wo kam Elisabeth eigentlich her?
    Von ihr würde er es sicher nicht erfahren.
    Vorhin, bei ihrer Rückkehr vom Einkaufen,
hatte Franz Elisabeth darauf aufmerksam machen wollen, dass jemand im Keller
war. Sie hatte prüfend die Türklinke heruntergedrückt, festgestellt, dass
abgeschlossen war, und den Schlüssel zurückgedreht. „Abschließen nein!“, hatte
sie gesagt und ihm mit dem Zeigefinger gedroht.
    Einmal, kurz nachdem er die verrückte Psycho-Tante
die Treppe hinuntergestoßen hatte, war er allein an der Kellertür gewesen,
hatte aufgeschlossen, Licht angemacht und nach unten gestarrt. Das Licht
leuchtete lediglich bis unten zum Treppenaufgang. Von der Psycho-Tante keine
Spur. Hätte er nachsehen sollen?
    Ja, er hätte es tun können. Er hätte hinunter
gehen können und sich der Gefahr (den Gefahren?) ausliefern können. Doch warum?
Nur um nach einer Verrückten zu schauen? Seiner Meinung nach gab es genug
Verrückte auf dieser Welt, und wenn man sie alle in einen Keller sperrte, wäre
die Welt besser dran und – nebenbei bemerkt – der Keller gerammelt voll, selbst
wenn er sich bis zur Erdmitte erstrecken sollte.
    Er hatte dann die Kellertür wieder
abgeschlossen, Karlas Messer und Ullis Portemonnaie aufgeklaubt und war ins
Schlafzimmer zurückgekehrt.
    „Schau mal, Elisabeth!“, sagte er jetzt.
    Elisabeth starrte gebannt auf das
Fernsehbild, sagte „Häh?“ und wandte sich ihm unwillig zu. Er hielt ihr das
Portemonnaie hin.
    „Du kennen einen Ulrich Hussing, Elisabeth?
Er hier geschlafen?“ Er zeigte auf das Bett, auf dem sie beide einträchtig
saßen, er wie immer nackt, sie züchtig angezogen.
    „Ulli?“, fragte sie.
    Er nickte begeistert.
    „Ulli Keller Mircea“, sagte sie.
    Mircea? Wer oder was war Mircea?
    „Ulli im Keller?“, fragte er nach.
    „Ulli Keller Mircea“, sagte sie abermals.
    Ihm kam eine Idee. „Heißt die Gräfin Mircea?“
    Darauf sagte sie nichts.
    „Schläft die Gräfin im Keller?“
    Sie machte eine abwehrende Handbewegung. „Ich
nicht wissen“, sagte sie, erhob sich in plötzlicher Eile und ließ ihn grübelnd
zurück.
    Im Fernsehen lief der Wetterbericht, ein
Sturmtief wurde angekündigt, danach kam Werbung. Der Fernseher mit all seinen
tröstlichen Stimmen lief noch eine ganze Weile.
    Mircea, dachte Franz währenddessen, nur die
Gräfin wird dir sagen können, wer Mircea ist.

10
     
    Bernstein
zeigte Bilder rum. Er hatte dem Fernfahrer an der Bar einen ausgegeben, dem
Barkeeper aus seinem Repertoire dreckiger Witze eine besonders dreckige Auswahl
präsentiert, und nun starrten sie alle drei – schon per Du – auf die Fotos.
    „Noch nicht viel Betrieb heute, wa“, sagte
der Privatdetektiv und machte eine Handbewegung zu den leeren Tischen hin.
    „Das läuft sich noch zusammen.“ Jochen der
Barkeeper wischte mit einem verdreckten Geschirrtuch vor Bernstein und Harry über
die Theke. „So“, sagte er zu Bernstein, „kannst die Bilder da ablegen. Is
sauber. Wenn du die so schief in die Luft hältst, sieht man ja nichts.“
    „Hab die alle schon erkannt“, behauptete
Harry, hängte sich aber dennoch mit seinem Bier über die Bilder. Ein Tropfen
perlte vom Glas ab und fiel Ulrich Hussing aufs Auge.
    „Den auch?“, fragte der Privatdetektiv und
deutete auf das Foto von Holger Küster. „Der wurde nämlich in natura schon seit
Jahren nicht mehr gesehen, war aber ein fleißiger Facebook-Tipper und
Freunde-Sammler.“
    „Den auch“, bestätigte Harry.
    Jochen nickte. „Ja, an die Trantüte erinnere
ich mich. Dem ist ja fast schon einer abgegangen, als die Alte ihn nur angesprochen
hat.“
    Harry verschluckte sich an seinem Bier und
prustete hinein. Es folgte eine Mischung aus Husten und ersticktem Lachen und
endete mit feuerroter Birne. Als er sich wieder gefangen hatte, sagte er: „Hast
ja recht, hast ja recht. Dem platzte beinahe die Hose vor Geilheit. Nur würd ich
jetzt nicht sagen, dass sie irgendeinen von denen angesprochen hat.“
    Er erntete einen fragenden Blick von
Bernstein.
    „War eher wie beim Militär mit Befehl und
Gehorsam“, führte der Fernfahrer aus, „kam auf ihren geschmeidigen Füßen an die
Theke und …“
    „Nee, Harry“, unterbrach ihn Jochen, „der
Küster saß als einziger nicht an der Theke, sondern an ´nem Fenstertisch.“ Er deutete
auf einen der beiden Tische an den Fenstern. „Was sie zu dem gesagt hat, haben
wir gar nicht mitbekommen.“
    „Wird aber

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