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Blutsäufer (German Edition)

Blutsäufer (German Edition)

Titel: Blutsäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trash Thompson
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innen
anschauen“, sagte der Privatdetektiv, „das darf ich doch, oder?“
    „Ist nicht mein Haus“, entgegnete der
Durchgeknallte.
    Bernstein nickte. „Ich weiß, dass das nicht
dein Haus ist. Aber die Hauseigentümerin scheint ja nie zu Hause zu sein.“
    „Wenn sie zu Hause wäre, würde sie Sie nicht
reinlassen. Und ich werde Sie auch nicht reinlassen.“
    „Du vergisst, wer hier die Waffe hat“, sagte
Bernstein. „Die hab nämlich ich.“ Er fuchtelte mit dem Ding herum. „Kuck mal.“
    „Wenn Sie sich strafbar machen wollen, er…
erschießen Sie mich doch. Wer sind Sie überhaupt?“
    „Mein Name ist Bernstein. Wie der …“ Lass die
Scherze, Bernstein, dachte Bernstein. „Ich bin Privatdetektiv und habe den
Auftrag, den Aufenthaltsort eines gewissen Ulrich Hussing ausfindig zu machen.
Der ist nämlich seit einiger Zeit wie vom Erdboden verschluckt.“ Er wurde
deutlicher: „Oder von diesem Haus da verschluckt. Oder gar nicht mehr am Leben.“
Er kratzte sich am Kopf wie Columbo. Er hätte zu gern mit einer kalten Zigarre
gewedelt. „Wo ist deine kleine Freundin jetzt?“
    „Meine Freundin? Ich habe keine Freundin.“
    „Was machst du dann in dem Haus? Ist das ´ne
scheiß Wohngemeinschaft, oder was? Ich habe den Verdacht, dass deine, hm,
Bekannte eine verdammte Serienkillerin ist. Und du könntest ihr Komplize sein.
Bist du ihr Komplize?“
    Bernstein glaubte nicht, dass der Flitzer vor
ihm der Komplize der durchgeknallten Kleinen war. Sein Riecher sagte ihm: Der
hat damit nichts zu tun. Der ist eher ein Opfer. Doch er wollte den Kerl aus
der Reserve locken.
    „Bei dringendem Tatverdacht wäre ich
berechtigt, dich festzunehmen.“
    „Sie sind kein Polizist, Sie sind zu gar
nichts berechtigt.“
    „Nach Paragraph 127 Absatz 1 der
Strafprozessordnung kann ich dich vorläufig festnehmen“, leierte Bernstein den
einzigen Paragraphen herunter, den er auswendig im Kopf behalten hatte. Paragraphen
eigneten sich immer gut, um Leute einzuschüchtern, auch wenn sie gar nicht
zutrafen.
    „Und bei welcher Tat wollen Sie mich erwischt
haben?“, fragte das Jüngelchen.
    Der Privatdetektiv grinste. „Weiß nicht.
Erregung öffentlichen Ärgernisses? Exhibitionistische Handlungen?“ Es wurde
langsam stockdunkel und Bernstein war kalt. Er hätte jetzt lieber in seinem
Wagen gesessen, statt hier draußen rumzustehen. Oder in dem Haus, obwohl er keine
Wärmerekorde oder gar eine Heizung in der alten Bruchbude erwartete.
    Er rang mit sich. Wenn er unbefugt in das
Haus eindrang und diesen, wie hieß der eigentlich?
    Er fragte nach dem Namen. Der Name wurde ihm
genannt: „Franz.“
    Wenn er also unbefugt in das Haus eindrang
und diesen Franz weiter mit seiner Pistole bedrohte, könnte es richtig Ärger
geben. Der Verlust seiner Lizenz wäre das Wenigste. Er sah schon eine besonders
dicke Stahltür in der Justizvollzugsanstalt von Dölinghausen hinter sich
zufallen, hörte einen Vollzugsbeamten hämisch kichern und spürte beinahe
körperlich, wie ihm ein sadistischer Mitgefangener eine scharfkantige
Glasscherbe in den Rücken bohrte.
    Es war eine Sache, in ein Haus einzudringen,
in dem sich niemand aufhielt, und eine andere, sich bewaffnet Zugang zu verschaffen,
Menschen zu bedrohen.
    Jetzt kneif nicht wieder, Bernstein, dachte
er, zieh einmal eine Sache durch. Wer wollte denn gerade noch alle Lorbeeren
ernten, ein Held sein? Das ist deine Chance.
    „Okay, Franz, genug der Diskussionen, wir
gehen jetzt ins Haus. Hopp-hopp! Beweg mal dein Schwänzchen in die andere
Richtung.“
    Es funktionierte. Dieser Franz drehte sich um
und lief voran ins Haus. Bernstein steckte die Pistole in seinen Mantel und
folgte ihm.
    „Gibt es hier kein Licht“, fragte er, als sie
in der Diele standen.
    „Ich hab hier noch nie Licht gemacht“, bekam
er zur Antwort.
    Das hatte er doch gar nicht gefragt. „Also
gibt es hier kein Licht?“
    „Glaub nicht.“
    Ist doch keine Frage des Glaubens, dachte
Bernstein.
    „Zeig mir doch mal die Räumlichkeiten. Ich
will mir das Haus von oben bis unten anschauen.“
    „Oben ist nichts außer ein bisschen
Gerümpel.“
    „Und was ist hinter dieser Tür?“, fragte
Bernstein und drückte schon die Klinke herunter.
    „Das ist mein Zimmer.“
    „ Dein Zimmer?“ Sie traten in den Raum.
„Schönes großes Bett“, sagte der Privatdetektiv, „reicht für drei. Schläfst du
hier allein oder …“ Er zwinkerte mit einem Auge.
    „Ja“, sagte Franz.
    „Und was ist mit der

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