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Blutsäufer (German Edition)

Blutsäufer (German Edition)

Titel: Blutsäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trash Thompson
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Paar Leichenteile vielleicht?
Warn mich ruhig vor, dann muss ich mir nicht ständig die Hosen vollpissen.“
    „Ich hab mir noch nie den ganzen Keller
angesehen. Ich darf eigentlich nicht in den Keller gehen.“
    „Wer sagt das?“, fragte Bernstein, „Mami? Wie
ist eigentlich der Name von Gräfin Mami?“
    Er erntete einen gereizten Blick. „Ihren
Namen hat sie mir nie genannt.“
    „Ihr seid mir ja eine schöne Familie. Den
ganzen Tag am Rumjuckeln, aber immer noch per Sie.“ In den zweiten Raum warf
Bernstein lediglich einen gelangweilten Blick. „Sieh an, ein kleines Schlafkämmerchen“,
kommentierte er das Gesehene. „Da wird aber wohl kaum deine hochwohlgeborene
Gräfin schlafen, schätze ich.“ Er lachte.
    Schließlich kamen sie in den Raum, in dem der
Sarg stand. Seltsamerweise zuckte Bernstein nicht einmal mit den Augenlidern,
als er mit diesem unheimlichen Möbel konfrontiert wurde. Ihn konnte heute
gar nichts mehr erschrecken. So dachte er jedenfalls.
    Doch da dachte er falsch.

19
     
    Franz
war durch Karla darauf vorbereitet, dass sie im dritten Raum auf den Sarg
stoßen würden, aber im Gegensatz zu dem Privatdetektiv, der es relativ gelassen
hinnahm, begann sein Herz augenblicklich schneller zu schlagen. Dieser
Bernstein ging einmal um den Sarg herum, bückte sich an der einen oder anderen
Stelle, strich mit einem Finger über die Holzmaserung oder schüttelte mit dem
Kopf wie jemand, der über einen besonders makabren Scherz nicht so recht lachen
kann. Dann fingerte er an dem Kopfteil, auf der Seite, an der das Scharnier
angebracht war. Er bemerkte seinen Irrtum und wechselte auf die andere Seite.
Ehe er das Kopfteil anhob, schaute er Franz an. Er zögerte.
    „Öffnen Sie den Sarg bitte nicht!“
    „Warum nicht?“, fragte der Privatdetektiv,
und mit dem Nicht hob er den Deckel ruckartig an.
    Franz erwartete, dass eine Hand nach dem Mann
greifen, ihn an der Kehle oder am Ärmel packen und in den Sarg hineinziehen
würde, aber nichts dergleichen geschah.
    „Der Sarg ist leer.“
    „Leer?“, fragte Franz.
    „Schau doch selbst.“
    Franz trat neben ihn. Der Mann hatte recht.
Der Sarg war tatsächlich leer. Es sah jedoch nicht danach aus, als ob er nie benutzt
worden wäre, ganz im Gegenteil. Die Polsterung war eingedrückt, und eine
hochwertige Polsterung wie diese drückt nicht einfach ein, wenn jemand eine
Stunde drauf liegt Allenfalls, wenn überhaupt, dachte er, zeigen sich erst nach
jahrelangem Gebrauch solche Spuren. Zudem roch es nach einem süßlichen Parfüm,
nach dem Parfüm der Gräfin, das er so gut kannte und das manchmal ihr Kommen
ankündigte.
    Die Gräfin war fort und nur ihr Duft war
geblieben.
    Er fragte sich, ob dem Privatdetektiv der
Geruch und der Zustand der Polsterung nicht aufgefallen waren? Musste man ihn
auf alles mit der Nase stoßen?
    Als er ihn jetzt anblickte, glaubte er, in
das Gesicht eines vom Tod Gezeichneten zu schauen. Dieser Mann wird bald
sterben, dachte er. Die Gräfin wird ihn töten. Oder dieser Monstermann, von dem
Karla gesprochen hatte. Wenn sie den Keller weiter inspizierten, würden sie auf
ihn treffen. Es war besser, wieder hinaufzugehen. Rasch!
    „Hier schläft die Gräfin“, sagte er.
    „Vorhin hast du behauptet, du weißt nicht
genau, wo sie schläft.“
    „Ja, ich weiß.“
    „Warum plötzlich so auskunftsfreudig?“
    „Weil ich wieder hinaufgehen will“,
entgegnete Franz. „Es ist nicht nötig, hierzubleiben. Sie wissen alles, was Sie
wissen müssen.“
    „Was weiß ich denn?“, fragte der Mann.
    „Dass die Gräfin eine Vampirin ist.“
    „Woher soll ich wissen, dass …“ Franz sah in
Augen, die ihm zu verstehen geben wollten, dass er ein Dummkopf war. „Es gibt
keine Vampire!“
    „Es soll auch keinen Gott geben und trotzdem
laufen alle jeden Sonntag in die Kirche, um ihn anzubeten.“
    „Das ist etwas ganz anderes. Außerdem … was
redest du von allen? Heutzutage läuft kaum noch einer jeden Sonntag in die
Kirche, selbst die Gläubigen tun das nicht.“
    Der Mann schien nachzudenken, dabei ließ er
das Kopfteil des Sarges langsam wieder nach unten gleiten. Geräuschlos. Dann
drehte er sich in Richtung Eingang. Seine Taschenlampe leuchtete bis in den
Gang hinein.
    „Lass uns weitergehen. Ich will mir noch den
Rest des Kellers anschauen. Vielleicht treffen wir ja unterwegs auf deine
gräfliche Vampirin. Danach befreien wir die Frau und rufen die Polizei.“
    „Die Polizei?“, kam es erschrocken aus

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