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Blutsäufer (German Edition)

Blutsäufer (German Edition)

Titel: Blutsäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trash Thompson
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Zuckerschnecke. Wo
schläft die?“
    Nun kam die bescheuertste Antwort: „Weiß
nicht genau.“
    Entweder hatte man dem Typen das Hirn diese
Nacht rausgehobelt oder … „Gibt es hier im Haus keine weiteren Schlafzimmer?“,
fragte Bernstein, während er sich umsah. Auf dem Nachttisch standen ein
Fläschchen Duftöl und ein umgekippter Kerzenleuchter. Hinter dem Bett fand er
etwas Interessantes. Er bückte sich.
    „Nein, nur dieses.“
    Der Privatdetektiv langte nach der Kette und
kam wieder hoch. War ein schweres Ding mit massiven Kettengliedern. Rasselte
ordentlich. „Du willst mich verarschen, was?“
    Franz sagte nichts.
    „Sag, hast du nichts zum Anziehen? Oder
läufst du immer rum wie Tarzan, nachdem ihm Cheetah seinen Lendenschurz gemopst
hat?“
    „Meine Sachen wurden mir weggenommen.“
    „Und dann hat dir deine Herrin keine neuen
gekauft, oder wie?“
    „Die Gräfin …“
    Bernstein unterbrach ihn. „Die Gräfin?
Interessant! Die Gräfin und ihr Knecht.“ Er lachte. „Hör zu, ich hab dich vor
ein paar Wochen gesehen, bei deinem Einzug sozusagen. Dich und die Gräfin. Und
ich hab Nachforschungen angestellt. Inzwischen habe ich ein paar Vermutungen,
was diese Gräfin angeht. Ich glaub, dass die sich nach jedem Vollmond
einen Lustsklaven beschafft. Nach jedem Vollmond einen neuen. Was sie mit den
ausgedienten macht, weiß ich nicht, aber da kannst du mir vielleicht weiterhelfen.
Zum Beispiel bei der Beantwortung der Frage, was aus Ulrich Hussing geworden
ist?“
    Er sah, wie es in dem Gesicht des Flitzers
zuckte.
    „Du kennst Ulrich Hussing, nicht wahr?“
    Wieder keine Antwort.
    „Okay, wenn du nicht sprechen willst“, er
warf die Kette aufs Bett, „dann schauen wir uns weiter im Haus um. Vielleicht
finden wir ja ein paar Leichen, zum Beispiel im Keller.“ Er hatte plötzlich
eine verrückte Idee. „Oder werden die ausgedienten Lustsklaven im Keller eingesperrt
und womöglich noch zusätzlich angekettet? Man weiß ja nie, was in den Köpfen
von durchgeknallten Weibern so vorgeht.“
    Sie stiegen den Keller hinab. Im Bereich der
Treppe gab es Licht, im Gang scheinbar nicht. Der Flitzer ging verdächtig schnell
an der ersten Tür vorbei. Bernstein schaltete seine Taschenlampe ein. Das war
ein Gitter, keine normale Tür. Er leuchtete hindurch. Der Lichtstrahl fiel auf
eine riesige Kerze oben auf einem Gestell, die die Mitte des Raums schummrig erhellte.
Er hörte ein Geräusch. Zu leise, um es einordnen zu können.
    Bernstein stieß die Gittertür auf, machte
vorsichtig zwei, drei Schritte in den Raum hinein. Im Halbkreis ließ er das
Licht seiner Taschenlampe über die Wände gleiten. Der Lichtstrahl blieb auf
einer Gestalt hängen. Einer Frau, die wie leblos auf einem Hocker saß und mit
dem Rücken an der Wandecke lehnte. Ihr Kopf war auf die rechte Schulter
gefallen. Vor ihr auf dem Boden stand ein Nachttopf.
    Dieser Franz trat hinter ihn.
    „Ist die Frau tot?“
    Im dem Moment, als er fragte, hörte er ein
Schnarchgeräusch. Dann war es wieder still.
    „Was macht die Frau hier? Warum ist sie
angekettet? Kannst du mir das erklären?“
    Bernstein drehte sich zu Franz um.
    „Was hast du mit der Sache zu tun? Hast du
sie angekettet?“
    Ein Kopfschütteln antwortete ihm.
    „Franz, Franz, für deine Zukunft seh ich
schwarz. Ich seh dich schon die nächsten Jahre gebückt in ´ner Knastdusche, endlos
Seifen aufhebend.“
    Der Typ kratzte sich im Schritt. „Ich bin
auch nur ein Opfer“, sagte er.
    „Ja, ein Opfer, das vor wenigen Minuten noch fröhlich
im Vorgarten herumhüpfte.“ Bernstein dachte nach. Er wusste nicht mehr, welcher
Theorie er Glauben schenken sollte. Er fühlte sich überfordert. „Warum bist du
nicht einfach geflüchtet, wenn die Tür offen war? Das versteh ich nicht, das
versteh, wer will. Ich mein, wenn du wirklich ein Opfer und kein Mittäter bist.“
    „Da war eine Barriere.“
    „Eine Barriere? Was für eine Barriere?“
    „Eine unsichtbare“, bekam er zur Antwort.
„Die war nur für mich vorhanden. Ich konnte sie lange Zeit nicht überwinden.“
    Der Privatdetektiv tippte sich an die Stirn.
„Für dich seh ich echt schwarz, Franz. Wahrscheinlich landest du eher in der
Klapse als …“ Er atmete tief ein und stieß die Luft durch die Nase aus. „Um die
Frau kümmer ich mich später. Ich will mir vorerst einen Überblick über diesen
Keller verschaffen. Gibt es hier unten noch mehr arme Säue, die in Ketten
liegen? Warten weitere Überraschungen auf mich?

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