Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutsball (German Edition)

Blutsball (German Edition)

Titel: Blutsball (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Rauch
Vom Netzwerk:
höflich, aber mit verdutzter Miene zu und setzten die Gläser an die Lippen. Jeder trank den teuren Champagner gierig, Andrew nahm nur ein paar Schlucke.
    Da ließen zwei der Gäste plötzlich ihre Gläser fallen, griffen sich an die Brust und fielen einfach zu Boden. Andrew trat entsetzt einen Schritt zurück und konnte kaum glauben, was da gerade geschah. Auch Philip neben ihm, rang bleich nach Luft und fiel auf die Knie. Der junge Mann zu seiner Rechten riss sich noch den oberen Hemdknopf auf, rollte dann die Augen nach oben und sackte zusammen. Bebend stand Andrew inmitten der sich windenden Körper, als auch ihm schwummrig wurde. Jeder Atemzug fiel ihm plötzlich unendlich schwer. Und doch machte er einen Schritt auf den Schlossherrn zu, um ihm die Maske vom Gesicht zu reißen. Aber als er sich nach vorne lehnte, griff er ins Leere. Der Raum begann sich zu drehen und Andrew sah den roten Teppich auf sich zukommen. Den dumpfen Schlag, den sein Kopf von sich gab, als er auf den Boden knallte, bekam er kaum mehr mit. Dann wurde es dunkel um ihn herum.
     
    ***
     
    Als Andrew benommen die Lider öffnete, tanzten über seinen Augen verschwommene Lichtblitze aus flackerndem Kerzenschein und roten Streifen.
    Rot…rot wie Blut!
, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf und er richtete sich ruckartig auf. Er sah sich um und blickte in sechs bleiche, von Angst und Unsicherheit gezeichnete Gesichter. Alle Augen waren auf ihn gerichtet, doch keiner der anderen Männer sagte ein Wort. Es war die tiefe Stimme des Gastgebers, die wie aus dem Nichts hinter ihm ertönte. „Nun, dann ist ja auch endlich der letzte im Bunde von den Toten zurückgekehrt“, stellte er mit ironischem Unterton fest. Andrew wirbelte herum und blickte in Augen, die so grün strahlten, als wären sie nicht von dieser Welt.
    Der Schlossherr hatte seine Maske abgenommen und stand so dicht vor Andrew, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Andrew wagte es kaum, zu atmen und sein Herz hämmerte hart gegen die Brust. Der Fremde trat einen Schritt zurück und musterte die sieben Männer, die nicht wussten, wie ihnen geschehen war.
    „Meine Herren, ich darf mich Ihnen nun endlich vorstellen – mein Name ist Damian“, begann er langsam und deutete eine Verbeugung an, „Ich heiße Sie herzlich Willkommen, in Ihrem neuen Leben. Von jetzt an, ist nichts mehr so, wie es war.“ Seine Stimme troff vor Dramatik und verunsicherte die anderen Anwesenden noch mehr.
    „Was soll dieser ganze Zirkus hier eigentlich?! Erst locken sie uns hierher, dann werden wir betäubt und jetzt müssen wir uns wieder ihre geheimnisvollen Andeutungen anhören! Ich will jetzt sofort wissen, was los ist, sonst gehe ich!“ Einer der Männer hatte sich zwischen Andrew und Philip nach vorne gedrängt und stand direkt vor Damian. Er runzelte wütend die Stirn und kläffte ihn zornig an. Ein Raunen ging durch die Gruppe, denn niemand sonst hatte den Mut, diesem mysteriösen Mann so gegenüber zu treten. Damian nickte und lächelte milde. „Gewiss doch, es ist auch Ihr gutes Recht. Darum möchte ich Sie nicht länger auf die Folter spannen und komme direkt zum Punkt: Sie wurden auserwählt, mir zu dienen, an meiner Seite zu kämpfen und – wenn nötig – für mich zu sterben!“ Die
Auserwählten
sahen sich entsetzt an, bevor sich ihre Blicke wieder auf Damian richteten und Andrew spürte einen kalten Kloß im Magen. „Ich habe Sie neu erschaffen. Von jetzt an sind Sie keine Menschen mehr! Sie gehören jetzt zu meiner Art, den Vampiren!“, sprach Damian unbeirrt weiter.
    „Pah!“, rief der junge Mann, der sich vor Damian aufgebaut hatte und tippte sich an die Stirn, „Sie sind ja wohl nicht ganz bei Trost! Dieses Laientheater wird mir langsam zu dumm! Vampire – das ich nicht lache! Sie glauben wohl an Volksmärchen, wie? Mir reicht´s, ich verschwinde!“ Gerade wollte er sich an Damian vorbeidrängen, schließlich war er fast einen Kopf größer als dieser, da packte ihn der Gastgeber mit einer blitzschnellen Bewegung am Arm und hielt ihn fest. Man konnte das Knacken von Knochen hören und der junge Mann schrie vor Schmerz auf. „Dass ich es jedes Mal beweisen muss, bevor man mir Glauben schenkt, langweilt mich mittlerweile so sehr.“ Damian rollte die Augen, griff mit seiner freien Hand unter den Umhang und zog einen Dolch hervor. Der blondgelockte Mann in seinem Griff riss panisch die Augen auf und versuchte mit aller Kraft, sich aus der Hand zu winden, die ihn

Weitere Kostenlose Bücher