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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Mit einem schmerzerfüllten Jaulen stieß sie das Dämonenbuch vom Tresen. Es knallte auf den Boden. Jennifer keuchte verängstigt, während ein paar Seiten des Buches sich lösten und fast in meine Reichweite trudelten.
    »Chris!«, schrie Jennifer, als ihre Gefährtin sich vor Schmerzen wand. »Was ist los?« Sie umklammerte Chris’ Schultern und bemühte sich, sie im Stuhl zu halten.
    War es das Ungleichgewicht? , fragte ich mich. Ich tastete meinen Körper ab, als suchte ich nach einer Schusswunde, aber ich fühlte mich vollkommen normal und unverletzt. Ich hörte, wie Winona sich bewegte. Sie beobachtete jetzt alles.
    »Miststück …«, keuchte Chris und starrte mich immer noch gequält an.
    »Was ist passiert?«, fragte Jennifer und beugte sich besorgt über sie.
    Chris stieß Jennifer zur Seite. »Es geht mir gut«, blaffte sie und schaffte es endlich, sich wieder aufzurichten. Ihre Augen waren blutunterlaufen und ihre Haut fahl. »Doch nicht so hilflos, Dämon. Dämonenhure!« Sie holte tief Luft und starrte auf ihre Hände. Sie zitterten. »Das Miststück hat den Fluch auf mich zurückgeworfen.«
    Jennifer wirkte verwirrt. »Ähm, wenn dieses Armband aus verzaubertem Silber verhindert, dass sie Magie wirkt, wie konnte sie dann den Fluch auf dich zurückwerfen?«
    »Ich weiß es nicht!« Chris stand unsicher auf und beugte sich vor, um die losen Seiten wieder einzusammeln. Sie stopfte sie vorne ins Buch und schlug es zu, bevor sie mich wieder böse anstarrte. Wie sie so mit in die Hüfte gestemmten Händen vor mir stand, erinnerte sie mich an Jenks. »Vielleicht funktionieren Flüche bei Dämonen nicht. Vielleicht ist die letzte Frau deswegen so schnell gestorben.«
    Winona keuchte und riss panisch die Augen auf.
    Ich zog mich erleichtert vom Gitter zurück. Der Fluch war nicht zurückgeworfen worden, weil ich ein Dämon war. Wie Trent gesagt hatte: Wenn der Fluch durch das Dämonenkollektiv funktionierte, konnte er mich nicht erkennen, und damit musste er zu seinem Ursprung zurückkehren. Ich war in Sicher heit. Aber Winona nicht.
    »Ich versuche es mit der anderen«, sagte Chris prompt, und ich fröstelte. Winona war leichenblass geworden und umklammerte mit steifen Fingern ihre Beine.
    »Nein, wirst du nicht!«, brüllte ich.
    Aber Chris zog bereits ein langes, braunes Haar durch ihre Finger, um es mit Blut einzureiben. Ich schaute zu Winona. Oh Gott, ich konnte es nicht verhindern. »Winona«, flüsterte ich, und die Frau sah mich verängstigt an. »Es tut mir leid.«
    » Separare !«, schrie Chris und zerbrach die Haare.
    Winonas Augen traten hervor und sie versteifte sich. Ihr verzweifelter Schrei hallte in dem engen Raum wider. Sie stemmte sich auf die Beine, und ich sprang auf sie zu und packte sie, bevor sie ins Gitter laufen konnte. Hilflos versuchte ich, ihr die Schmerzen allein durch meine Anwesenheit zu nehmen, indem ich ihr etwas anderes gab, was sie außer Qual noch spüren konnte.
    »Es ist okay«, flüsterte ich. Tränen rannen mir über die Wangen, während sie sich vor Schmerzen verkrampfte und schrie. »Es ist okay. Es wird aufhören. Ich verspreche es.« Ich wusste nicht, ob sie mich hören konnte, aber langsam gingen ihre Schreie in Schluchzen über.
    »Es hat funktioniert!«, frohlockte Chris hämisch. »Jenn! Es hat perfekt funktioniert! Wir haben es! Alles ist möglich!«
    Ich riss den Kopf hoch, während ich Winona vorsichtig wiegte. Sie entspannte sich langsam, als der Schmerz verebbte. Die blonde Sadistin tanzte fast durch den Raum. Ihre Finger waren rot von meinem Blut und ihre Augen glühten förmlich vor Machtgier.
    »Es wird besser«, sagte ich zu Winona. Ich wünschte mir inständig, ich könnte ihr helfen. »Siehst du, es lässt schon nach.«
    »Ich will nach Hause«, schluchzte sie, glitt aus meinen Armen und kauerte sich auf dem Boden zusammen. »Ich will einfach nur nach Hause .«
    »Ich auch«, meinte ich hilflos. Sie würde sich erholen, zumindest bis Chris beschloss, noch etwas auszuprobieren. »Es tut mir leid. Du solltest nicht hier sein.«
    Gerald schlurfte in den Raum. Die Kameras waren verschwunden, und er wirkte wütend. »Ein bisschen leiser«, sagte er zu Chris, die einen Siegestanz aufführte, als hätte sie gerade ein Tor geschossen. »Ich konnte dich bis zur Treppe hören.« Er sah zu Winona und mir in unserer Ecke, dann warf er den beiden Frauen böse Blicke zu. »Was habt ihr getan?«
    »Es hat funktioniert!«, jubelte Chris. Jennifer machte Notizen in

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