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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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vorne fiel. »Wia sind under dea Erde«, sagte sie mit verängstigtem Blick.
    Ich verstand, was sie sagen wollte – man wusste nie, was man sehen würde, wenn man unter der Erde sein zweites Gesicht einsetzte –, aber trotzdem drückte ich kurz ihre Hand, und schließlich nickte sie. Sie schloss die Augen und schien sich zu entspannen, als sie ihr zweites Gesicht hob. Doch es hielt nicht lange an. »Keine se-hs Meder von hier übakreu-en sich -wei Linien«, sagte sie angespannt und öffnete die Augen wieder.
    Ich stieß die Luft aus, und Hoffnungslosigkeit machte sich in mir breit. Eloy hatte diesen Ort gut ausgewählt. Eine Kreuzung zweier Linien in unmittelbarer Nähe erschwerte es den Zaubern, uns zu finden. Die Suchenden mussten schon fast auf uns draufstehen. Gepaart mit der Tatsache, dass sie die Suche wahrscheinlich erst in ein paar Tagen über die Stadtgrenzen von Cincy hinaus ausweiten würden, bedeutete das, dass wir auf uns selbst gestellt waren.
    Eloy warf mir einen frechen, selbstzufriedenen Blick zu. Er musste nichts sagen.
    Winona betrachtete ihre Hufe, ohne sich bewusst zu sein, wie tief wir in der Scheiße saßen. Ich würde es ihr auch nicht erzählen. »I-h habe meine Füße imma für su groß gehalden«, sagte sie. Ihre Stimme war rau, aber ihre Aussprache wurde langsam klarer. Eine Träne quoll aus ihrem Auge und zog eine glänzende Linie über ihr dunkles, fast ledriges Gesicht.
    Ich lehnte mich vor und umarmte sie kurz, wobei ich ihre veränderte Knochenstruktur fühlte. »Es wird alles gut«, log ich. »Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um uns hier rauszuholen.« Das war die Wahrheit, aber es war genauso wahr, dass wir in richtig üblen Schwierigkeiten steckten. Wir waren auf uns selbst gestellt und ziemlich hilflos, solange ich es nicht schaffte, das Armband abzunehmen, ohne mir das Hirn zu frittieren.
    Langsam fing ich an, mich zu fragen, warum ich es überhaupt je angelegt hatte.

15

    Die Reste der Erdnussbutter klebten an meinen Zähnen, wie sie es immer taten. Ich nahm einen Schluck von dem lauwarmen Wasser. Es war reich an Mineralien; wir saßen auf einem Brunnen. Er hat nicht gelogen, als er behauptet hat, wir wären außerhalb der Stadt , dachte ich, während ich den Plastikbecher abstellte und die Knie an die Brust zog. Ich saß jetzt seit fast vierundzwanzig Stunden in diesem Käfig fest, aber es hing eine Stimmung in der Luft, der ich nicht traute. Ich hatte Eloy beobachtet, um herauszufinden, was er im Schilde führte. Er hatten den Raum heute früh am Morgen wieder betreten, schlecht gelaunt und verkrampft, sodass ich davon ausging, dass er die Nacht mit Wachdienst verbracht hatte.
    Jennifer war vor einer Stunde verschwunden, in einen OP-Kittel gehüllt und ausgerüstet mit einem Doppelgängerfluch, den sie mit meinem Blut entzündet hatten. Chris hatte den Morgen damit verbracht, den Staub der letzten zwanzig Jahre aus dem Innenleben der älteren Maschinen zu holen, bis sie in einem matten Silber glänzten. Gerald war gerade mit Winona im Bad und diente ihr dabei sowohl als Stütze als auch als Wärter.
    Winona war ein braves Mädchen. Sie durfte ins Bad, wann immer sie darum bat. Ich durfte nur gehen, wenn sowohl Eloy als auch Gerald da waren, und Eloy war die meiste Zeit abwesend. Im Moment spielte er irgendwo im Keller an Geralds Sicherheitskameras herum und versuchte, sie zum Schwenken zu bringen. Ich konnte ihn auf einem der Monitore schwitzen sehen. Ein Licht blitzte auf, woraufhin Eloy das Gesicht verzog, den Arm austreckte und es noch einmal versuchte.
    Ich saugte an meinen Zähnen, während ich an der kalten Wand lehnte, nur einen stinkenden Schlafsack zwischen mir und dem kalten Boden. Ich beobachtete Chris bei der Arbeit und nahm die erwartungsvolle Stimmung im Raum in mich auf. Heute Morgen, nach einer gedämpften, intensiven Diskussion zwischen Eloy und Chris, hatte sich alles geändert. Sie hatten sich außerhalb meiner Hörweite und fast außer Sichtweite unterhalten, am Rande des erleuchteten Raums. Worum auch immer es ging, am Ende hatte Eloy seinen Willen bekommen.
    Ein Klicken erregte meine Aufmerksamkeit und ich seufzte, als ich sah, wie Chris vorsichtig die Kiste mit den Ampullen schloss. Sie hatte die Glasfläschchen schon wieder gezählt. Gott, sie war schlimmer als Ivy.
    Beim Gedanken an sie spürte ich, wie sich meine Brust zuschnürte. Inzwischen musste sie vor Sorge so außer sich sein, dass sie kurz davorstand, jemandem die Kehle

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