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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ich mich selbst gegen das Schienbein. Chris drückte den Knopf an der Maschine und drehte sich mit einem strahlenden Lächeln zu mir um.
    »Wa- i- mi- den ande-en pa-ier-?«, stammelte Winona, dann atmete sie tief durch und versuchte es noch mal. »Wa- is- mid den ande-en pa-iert?«, sagte sie langsamer und in ihren braunen Ziegenaugen stand Angst.
    Ich setzte mich neben sie und musste kurz an die Frau denken, die sie im Keller des Museums begraben hatten. »Sie sind am Rosewood-Syndrom gestorben«, sagte ich. Ich konnte ihr einfach nicht die gesamte Wahrheit sagen.
    »Meine Schwesder i-t daran gesdorben, al- -ie drei Monade ald war«, sagte Winona, und ich nickte. Ihre Sprache wurde schon besser.
    »Du bist Überträgerin«, erklärte ich und warf Eloy einen abfälligen Blick zu, als er sich die letzten Reste der Suppe holte. »Deswegen haben sie dich entführt.«
    Die Maschine bimmelte, und Chris griff nach dem Papierstreifen. Ich hielt den Atem an und fragte mich, ob Winona nun Dämonenmagie winden konnte. Aber Chris runzelte nur die Stirn und gab den Streifen an Jennifer weiter, damit sie ihn einklebte. Ich atmete erleichtert auf.
    »Das ist gut«, flüsterte ich. »Du bist kein Dämon, Winona.«
    Die Frau entzog mir ihre Hand und verbarg ihr Gesicht in den Armen, die sie auf ihre dicken Knie gelegt hatte. »Jippie«, sagte sie gedämpft. »Wenn i-h schon so aussehe, könnde ich au-h … ein paar der Vordeile haben.«
    Vorteile? Ich starrte auf mein silbernes Armband. Ich hatte Dämonenmagie nie als Vorteil gesehen, aber der Wahnsinn, in dem ich mich momentan suhlte, funktionierte auch nicht.
    Chris säuberte methodisch die Maschine und ließ sie mit einer Nullprobe laufen, um sie zu kalibrieren. »Also sind wir hier ein paar Tage sicher?«, fragte sie Eloy.
    Der saß wieder im Dunkeln auf einem der ausgerollten Schlafsäcke und beobachtete mich. »Sollten wir eigentlich. Ich habe alles verunreinigt, was das FIB und die I. S. hatten, bevor es die Stadtgrenze erreicht hatte. Sie haben jetzt nur noch Proben von Hundesabber. Wenn sie das einsetzen, um einen Ortungszauber zu machen, verlieren sie einen ganzen Tag, bevor ihnen auffällt, dass sie einem Streuner folgen«, fügte er hinzu. Er beobachtete meine Reaktion genau.
    Ich zuckte nur mit den Achseln und dachte darüber nach, ob ich wohl noch etwas von dieser Suppe abbekommen würde.
    Eloy wandte den Blick ab, und erst jetzt gestattete ich mir ein Zittern. »Vier Tage sollten wir auf jeden Fall sicher sein, vielleicht auch länger. Sie werden wahrscheinlich versuchen, uns mit Morgans Haaren zu finden. Deswegen ist unsere Basis dieses Mal so weit von der Innenstadt entfernt.« Er legte den Kopf in den Nacken und trank den letzten Schluck Suppe.
    Jennifer lehnte sich über das Laborbuch und riss ein Stück Klebeband vom Spender. »Ich verstehe nicht, wie sie uns das letzte Mal gefunden haben. Zu dumm, dass wir sie nicht auch verwandeln können«, meinte sie, als sie Winonas Resultat einklebte. »So sehr verändern, dass Zauber sie nicht mehr erkennen«, fügte sie hinzu. Dann legte sie den Kopf schräg und betrachtete die letzte Ergänzung ihres Höllenbuches.
    Kunst und Handwerk. Welche Begabungen hat diese Frau denn noch?
    »Sie verändern?«, fragte Eloy alarmiert.
    »Ich werde es nicht riskieren, aus Versehen ihr Blut zu verändern«, sagte Chris. Eloy wirkte besorgt, als er sich auf das Klappbett legte, die Hände hinter dem Nacken verschränkte und an die niedrige Decke starrte. Seine Stiefel lagen auf dem Schlafsack. Seine militärische Ausbildung war deutlich zu erkennen. Ich fragte mich, wie er im Militär zurechtgekommen war, wenn ihn seine Gesinnung doch zu MegPag geführt hatte.
    »Sie werden uns finden«, sagte ich und beruhigte mich selbst damit mindestens so sehr wie Winona. Dann merkte ich mir genau, wo Jennifer das Laborbuch hinräumte. Ich wollte es mitnehmen, wenn ich aus diesem Käfig rauskam. Der Boden war kalt, und ich rutschte hin und her.
    »Das bezweifle ich«, sagte Eloy zur Decke. »Du hast wirklich keinen Kontakt zu den Kraftlinien, oder?«
    Ich runzelte die Stirn und schwieg einen Moment. »Warum?«
    Eloy stand auf und ging zu Gerald, um sich mit ihm zu unterhalten.
    »Warum?«, schrie ich. Winona verzog das Gesicht. Angst packte mich, und ich drehte mich zu ihr um. »Winona, du bist eine Hexe. Kannst du mit deinem zweiten Gesicht die Kraftlinien sehen?«
    Sie nickte, und diesmal schaffte sie es, ihren Kopf abzufangen, bevor er nach

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