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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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dort noch Erdnussbutter klebte. Das ungeschickte Trappeln von Winonas Hufen wurde lauter, und mein Puls beschleunigte sich. Sie mussten die Tür zum Käfig öffnen.
    Geralds gebeugte Gestalt trat in den Lichtschein. Winona, die sich verzweifelt an seinem Arm festklammerte, wirkte klein und zerbrechlich. Sie hatten ihr ihre Bluse zurückgegeben. Das Kleidungsstück wirkte seltsam über ihren dicken Oberschenkeln und den behuften Füßen. Es musste wirklich schwierig sein, den schweren Kopf und Körper auf diesen kleinen Hufen zu balancieren. Sie wirkte okay – soweit man das bei faltiger grauer Haut, einem krausen roten Pelz, Ziegenhufen und einem Schwanz, der wirkte wie eine Mischung zwischen dem eines Affen und dem eines Stachelrochen, überhaupt sagen konnte.
    Winona lächelte mich an. Ihre riesigen Hauer ließen es eher wirken wie ein Zähnefletschen, aber ich lächelte zurück, spannte mich jedoch gleichzeitig an, um zur Tür zu springen.
    Wütend drehte sich Chris zu Gerald um. »Beeil dich. Ich bin es leid, diese stinkenden Subs zu riechen.«
    »Okay, okay!«, murmelte Gerald und führte Winona mit gesenktem Kopf an den letzten Kisten vorbei auf unsere Zelle zu.
    Ich stand auf, die Augen starr auf die Tür gerichtet. »Hey! Was ist mit meiner Pinkelpause?«
    »Benutz den Eimer«, sagte Chris wieder. Winona packte das Gitter, während Gerald den Schlüssel aus seiner Tasche fischte. Es gab nur einen Schlüssel, und den hatte Gerald.
    »Auf die Knie, den Kopf zur Wand«, verlangte Gerald. Entmutigt ließ ich die Schultern hängen, bevor ich mich umdrehte und auf die Knie fiel. Ich wusste nicht, aus welchem Film sie das geklaut hatten, aber es war effektiv. Kein großer Verlust , dachte ich, als ich hörte, wie die Tür aufschwang und Winona hineintrappelte. Selbst wenn ich es schaffte, dem Käfig zu entkommen, konnte ich nirgendwohin. Nicht, während sie hier noch herumstanden.
    Die Tür fiel ins Schloss, und ich stand wieder auf, drehte mich um und griff nach Winonas breiter Hand. Sie schenkte mir einen dankbaren Blick, während ich ihr zu ihrer Seite des Käfigs half. Eigentlich mussten sie sie gar nicht einsperren. Sie konnte kaum stehen.
    Chris stopfte die Flasche mit dem Beruhigungsmittel zusammen mit ein paar Nadeln in ihre Tasche. »Ich bezweifle, dass es dazu kommen wird, dass wir drei Subs verlegen müssen«, meinte sie. »Keine Versuchsperson hat je länger überlebt als drei Tage.« Sie sah Winona provozierend an. »Und das ist jetzt was? Der zweite Tag?«
    »Winona ist gesund.« Warum jagen sie ihr solche Angst ein?
    »Und deswegen hat sie auch die ganze Nacht gekotzt?« Chris bedeutete Jennifer, sich ihren Mantel anzuziehen.
    Mein Herz raste, als die abstoßende Frau heranschlenderte, bis wir nur noch durch ein bisschen Luft, ein wenig Metall und einen moralischen Abgrund voneinander getrennt waren. »Wenn es dazu kommen sollte«, erklärte Chris spöttisch, »könn te es sein, dass dein zurückhaltendes Wesen schwerer wiegt als dein Blut, und wir stattdessen Winona nehmen. Vielleicht solltest du ein bisschen netter sein.«
    Ich zuckte zusammen, als sie gegen die Tür schlug und höhnisch lachte. »Die letzte Person, die gegen einen Käfig mit mir als Insasse geschlagen hat, ist von einer Meute Hunde zerrissen worden«, drohte ich leise, aber sie hatte sich bereits abgewandt.
    »Okay, lasst uns gehen«, sagte sie. Meine Wut verwandelte sich in Hoffnung, als Eloy ebenfalls aufstand. Sie gehen alle ?
    »Rachel?«
    Es war Winona. Ich drehte mich fast ungeduldig zu ihr um, bis ich ihre Angst sah. Wieder musste ich an Chris’ grausame Worte denken. Nach einem kurzen Zögern ging ich zu ihr. »Es ist okay«, sagte ich und setzte mich so hin, dass ich sehen konnte, ob sie das Betäubungsgewehr mitnahmen. »Du wirst nicht sterben. Du hast dich nur von etwas befreit, was du nicht länger verdauen konntest.«
    »Vielleicht sollte ich sterben«, meinte sie. Ich versteifte mich. »Ich meine, wozu bin ich denn noch gut?«
    Ich verkniff mir eine impulsive Antwort und setzte mich näher zu ihr. Dann rieb ich meine Beine, die schon ganz steif waren, weil ich sie kaum benutzte. »Sag so was nicht«, meinte ich, während ich beobachtete, wie sie sich in dicke Mäntel und Mützen einpackten.
    »Du bist dir sicher, dass sie nicht entkommen können?«, fragte Chris, als sie ihre Handschuhe anzog, und Eloy rüttelte an der Tür.
    »Ich kann sie auch im Bad einschließen«, meinte Gerald, und Chris kicherte.
    »Zumindest

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