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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ausrichten, aber das musste sie auch nicht, solange Trent ihn mit seiner Energie bewarf.
    »Die Elfen vermehren sich prächtig, und alle machen mich dafür verantwortlich!«, brüllte der Dämon mit hochrotem Gesicht. »Und du findest, ich sehe gut aus!«
    Ich atmete tief durch. Al war keinen Meter mehr entfernt und streckte die Hand nach meiner Schulter aus. Ich erstarrte. Die Schilde in meinem Geist waren noch gesenkt, aber ich war bereit, sie sofort hochzureißen. »Ja, finde ich!«, sagte ich mit einer Grimasse. Ich war bereit, ein wenig zu leiden, solange er nicht versuchte, mit mir durch die Linien zu springen.
    Dann keuchte ich, als ich plötzlich aus der Kraftlinie gerissen wurde.
    »Hey!«, schrie ich wieder. Das Jenseits und Al verschwanden. Ich konnte ihn nicht mehr sehen, aber er mich wahrscheinlich schon. »Was tust du da?«, schrie ich Trent an, sah dann aber genauer hin. Er hatte mich losgelassen und schenkte mir einen bösen Blick, während er versuchte seine Fische zu fangen, die auf dem nassen Teppich zappelten. Irgendjemand hämmerte an die offensichtlich abgeschlossene Tür. Wo einst Fohlen im Sonnenschein geweidet hatten, hing nur noch die rauchende, schwarze Hülle des riesigen Bildschirms.
    »Ich halte dich aus dem Jenseits fern«, knurrte er quasi, während er einen Saphir-Riffbarsch fing und ihn in die traurigen Überreste des Aquariums mit seinen zwei Fingerbreit verbleibenden Wassers warf. Der Fisch schoss unversehrt hinter einen Stein.
    »Hör auf damit!«, sagte ich. Mein Bein tat weh und ich schob den Rollstuhl weiter weg. »Wenn du mir helfen willst, gib mir meine Krücke.«
    Er stand zögernd über dem Rotfeuerfisch, weil er wusste, dass er ihn nicht berühren konnte, ohne sich zu vergiften.
    »Gib mir meine Krücke!«, verlangte ich und streckte die Hand aus. »Ich komme von hier aus nicht dran.«
    Mit einem letzten Blick auf den nach Luft schnappenden Fisch stampfte Trent zum Rollstuhl. Jeder Schritt wirbelte Tropfen auf. Mit übertriebenem Kraftaufwand löste er die Klettverschlüsse, dann reichte er mir die Krücke als wäre sie ein Schwert. Im Flur hörte ich Flüstern. »Deine Krücke«, meinte er trocken.
    Ich nahm sie entgegen, doch mein Arm tat weh, als ich ihr Gewicht tragen musste. »Bitte, hilf mir«, flüsterte ich mit dem Rücken zur Kraftlinie, damit Al nicht sah, was ich sagte. »Ich kann das nicht allein.«
    Trents Miene wurde weicher. Mit einem kurzen Blick über meine Schulter nickte er. »Es geht mir gut!«, rief er Richtung Tür. »Holt mein altes Aquarium aus dem Lager.« Er zögerte und sah mich an. »Bitte«, fügte er hinzu, als täte es ihm weh.
    Verängstigt holte ich Luft, dann legte er eine Hand an meinen Ellbogen und wir patschten über den nassen Teppich. Wer auch immer an der Tür gewesen war, rief wahrscheinlich gerade Quen und holte keineswegs das Aquarium. Wir mussten das hier schnell zu Ende bringen.
    Die Kraftlinie glühte vor meinem zweiten Gesicht und kleine Energieblitze sprangen wie statische Elektrizität auf meine Aura über. Zitternd half Trent mir zurück in die Linie. Al war hier. Al würde zuhören. Und Trent deckte mir den Rücken.
    Al wartete mit der Selbstsicherheit eines Löwen, der seine Beute auf einen Baum getrieben hat. Er lehnte an einem Felsen, während die hässliche rote Sonne auf ihn herabbrannte. Er hatte abwehrend die Arme vor der Brust verschränkt. Sein böser Blick traf mich zutiefst und raubte mir in drei Sekunden alles Vertrauen. Er wusste, dass ich die Linie verlassen und mich in Sicherheit bringen konnte – bis er mich beschwor. So oder so, er war sich meiner sicher. Wieder lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, und Al grinste breit.
    »Ich glaube nicht, dass mir dieser Plan gefällt«, flüsterte Trent.
    »Versprich es mir diesmal.« Ich sah ihn nicht an. »Versprich es!«
    »Ich verspreche es.« Er war wütend, aber in Als bösartigem Lächeln lag jetzt auch ein Hauch von Stolz, weil ich Trent zu etwas gezwungen hatte, das er offensichtlich nicht tun wollte. Ich war am Leben. Ich machte Ärger. Al war fasziniert. Er würde zuhören, und mehr wollte ich nicht.
    »Erklär dich … Schülerin«, befahl Al. Sein Blick glitt zu dem geschwärzten Armband auf dem Teppich, und er kniff die Augen zusammen.
    »Ich habe mich versteckt«, sagte ich schnell.
    »Du irrst dich, wenn du glaubst, dass der Elf dich retten kann«, sagte er und stieß sich von dem Felsen ab. »Er ist noch nutzloser als diese andere Hexe, auch

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