Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
analysiert haben, werden sie versuchen, es zu duplizieren und dann eine Inderlander-Spezies nach der anderen damit auszurotten.«
Al wandte sich uns wieder voll zu und zog die Augenbrauen hoch. »Dann lasst uns einfach hoffen, dass sie mit den Elfen anfangen«, meinte er fröhlich. »Es war sehr leichtsinnig von dir, Rachel, freie Flüche auszugeben.«
»Das war nicht meine Idee.«
Al nahm seinen Hut ab, fuhr sich durch die Haare, setzte den Hut wieder auf und blinzelte in die Sonne. »Dämon«, spottete er. »Du magst ja ein Dämon sein, aber du hast kaum zwei Flüche, mit denen du dich schützen kannst. Du kommst mit mir, damit du in Sicherheit bist.«
Ich verlagerte mein Gewicht, und wir wichen einen Schritt zurück, zum Rand der Kraftlinie. »Nein.«
Al trat vor, aber Trent streckte eine Hand zwischen uns und stoppte ihn damit. »Sie will nicht mit dir gehen.«
Al kniff die Augen zusammen. »Rachel kann sich nicht selbst schützen«, sagte er, als wäre ich gar nicht da. »Du weißt das besser als sie. Wenn sie dir wirklich etwas bedeutet, lass sie gehen. Ich werde für ihre Sicherheit sorgen. Sie mit Flüchen füllen, bis sie allein stehen kann.«
Ich blinzelte. Ihm etwas bedeuten? Mann, Al lag ja dermaßen falsch.
Trent lehnte sich über meine Schulter nach vorne, bis unsere Köpfe sich fast berührten. Mein Rücken lag an seiner Brust. »Was für eine Sicherheit? Die Art von Sicherheit, die ich ihr verschafft habe, indem ich sie versteckt habe? Ich habe sie dadurch fast umgebracht, und sich bei dir zu verstecken, wird denselben Effekt haben. Nein. Sie soll sowohl Sonne als auch Schatten haben.«
Sowohl Sonne als auch Schatten? Das hatte ich schon mal gehört. Es war so eine Elfensache, und plötzlich fühlte ich mich unwohl. Die Dinge entglitten meiner Kontrolle. Ich löste mich von Trent, um ihn besser sehen zu können. Grimmig blinzelte er in das blutrote Licht, während seine Haare im Wind wehten, wie das hohe Gras um uns herum. Er hatte die Zähne zusammengebissen. Entschlossen. Er wirkte entschlossen, und etwas in mir verkrampfte sich. Nicht noch mal. Ich wollte seinen Tod nicht auf meiner Seele tragen müssen.
Al schlug mit seinem Gehstock gegen einen großen Felsen, der sich aus dem Grasmeer erhob. »Sonne und Schatten. Sonne und Schatten! «, schrie er, und Trent packte mich fester. »Man kann nicht beides haben. Es gibt nur das eine oder das andere, und du wirst jetzt mit mir kommen!«
Al streckte den Arm aus, und ich zog die Kraft der Linie in mich. Sie ergoss sich wie eine Flut in meine Seele, raste durch die hart erarbeiteten, bereits unempfindlichen Kanäle und schoss in meine Hände. Al, der es fühlte, riss seine Hand zurück, und stattdessen erwischte ich Trent. Er grunzte, als die volle Macht der Linie ihn verbrannte. Ich verzog das Gesicht und dämpfte sofort den Energiefluss. »Oh Dreck. Es tut mir leid, Trent!«, sagte ich. Er runzelte die Stirn und richtete sich langsam wieder auf.
»Mein Fehler«, sagte er, als er wieder aufrecht stand. »Es ist okay.«
Al lehnte sich vor, und Trent packte meine Schulter, jederzeit bereit, mich nach hinten zu reißen. »Es läuft auf Stolz hinaus, Rachel«, sagte der Dämon. Er stand so nah vor mir, dass ich mein Spiegelbild in seinen Ziegenaugen sehen konnte. »Selbst wenn ich die anderen dazu bringen könnte, zu akzeptieren, dass du gleichzeitig Sonne und Schatten bist, bleibt die unbestreitbare Tatsache, dass du das Gleichgewicht des Jenseits zerstört hast. Ich bezahle Ku’Sox mit allem, was ich habe, damit er den Mund hält. Ich brauche eine Einkommensquelle, und die bist du.«
Stolz. Das konnte ich regeln. »Was, wenn ich meine Tulpa auf dich übertrage? Du kannst ihn damit bezahlen, bis ich die Linie repariert habe«, meinte ich atemlos.
Al zuckte überrascht zusammen, und selbst Trent gab ein fragendes Geräusch von sich. »Tulpa?«, hauchte er an meinem Ohr.
»Ich erzähle es dir später«, sagte ich knapp, während Al nachdenklich vor sich hinstarrte. »Das würde dir zumindest ein paar Anschaffungen ermöglichen, bis ich mit Trent die Details ausgearbeitet habe, wie er den Elfenfluch aufheben will«, bot ich an. Und tatsächlich, Al fing an, seinen Gehstock in den Fingern herumwirbeln zu lassen, während er darüber nachgrübelte. Wenn ich ihn zufriedenstellen konnte – ihm etwas geben konnte, was er wollte –, würde er mich für eine Weile in Ruhe lassen.
»Und du denkst, du wärst keine von uns«, sagte Al. Seine Stimme
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