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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zusammengebrochen und hatte ihr gesamtes Sein darauf konzentriert, mich zurückzubekommen. Ich fand es vielsagend, dass Ivy eigentlich Nina hatte helfen wollen, letztendlich aber Nina ihr beigestanden hatte.
    »Sei nett zu ihnen«, riet ich ihr. »Sie sind nicht besonders scharf drauf, in einer Kirche zu arbeiten, und Jenks hat sie in Bezug auf Seltsamkeiten bereits an ihre Grenzen getrieben.«
    Sie lächelte mit geschlossenem Mund. »Kein Problem. Die hier sind fertig?«, fragte sie dann, hob das Amulett auf, das sie befühlt hatte, und hielt es zwischen zwei Fingern.
    Ich nickte, zog mir einen Stuhl heran und setzte mich mit dem Gesicht zu Ivy. »Jau. Sie sollten funktionieren, solange sie sich nicht in einer Kraftlinie verstecken. Ich hatte ein tolles Bezugsobjekt.« Ich runzelte die Stirn und dachte an den MegPaG-Knoten, den ich beim Duschen in meinen Haaren entdeckt hatte. Es waren meine Haare, aber ihr Knoten. Es würde funktionieren.
    Müde stemmte ich einen Ellbogen auf den Tisch, stützte den Kopf in die Hand und rieb mir die Stirn. Ivy berührte meine Schulter. »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«, fragte sie mit einem leisen Lächeln, weil ich heftig zusammenzuckte.
    »Es geht mir gut«, antwortete ich säuerlich. »Nur … nervös.« Winona war in Sicherheit, aber sobald MegPaG wieder eine Basis aufgebaut hatte, würden sie jemand anderen verstümmeln. Ich musste sie bald finden.
    Ich legte eine Hand auf meinen Bauch, während Ivy begann, die Zauber in einer kleinen Papiertüte zu stapeln, die das Logo eines Zauberhauses trug. Mir war schlecht, ich war überdreht vom Brimstone, und die ständige Selbstreflexion machte es auch nicht besser. Ich ließ den Blick über das Chaos auf der Arbeitsplatte wandern und fragte mich, ob Trent wohl immer noch einen Fluch von mir akzeptieren würde, um ihm seine fehlenden Finger zu ersetzen. Und warum hatte ich sein Gesicht berührt?
    Vorsichtig schloss Ivy die Tüte und das Papier raschelte. Ihr Blick glitt zu meinem wippenden Fuß. »Ich wollte eigentlich bleiben, während sie den Tisch reparieren, aber wenn ich jetzt gehe, können die Amulette zum nächsten Schichtwechsel auf der Straße sein. Kann ich dein Auto nehmen?«
    »Klar, kein Problem«, meinte ich und zügelte meinen verräterischen Fuß.
    »Danke. Wenn ich sie abgegeben habe, schaue ich mal, ob Nina mit mir reden will. Für den Fall, dass Glenn anruft, habe ich mein Handy an.«
    Ich nickte abwesend und kaute an einem Fingernagel. In mir stieg das Bild auf, wie Nina diesen Mann erwürgt hatte, und ich unterdrückte einen Schauder. Das FIB war da gewesen, sodass die I. S. den Vorfall nicht vertuschen konnte – aber wäre es möglich gewesen, hätten sie es getan. »Will das FIB sie anzeigen?«, fragte ich vorsichtig, während Ivy das Tütchen in ihre Tasche schob.
    »Nicht, wenn bewiesen werden kann, dass der Mann, den sie erwürgt hat, zu MegPaG gehört. Deswegen mache ich mir eigentlich keine Sorgen.« Ivy schaute auffordernd zu meiner Tasche und ich zog sie näher heran, um ihr meine Schlüssel zu geben. »Nina steckt in Schwierigkeiten«, erklärte Ivy, als sie den klimpernden Schlüsselbund fing. »Felix auch. Und zwar nicht, weil sie ein MegPaG-Mitglied getötet haben. Er hat seine Auswirkungen auf sie gravierend falsch eingeschätzt, und ihr fehlt die Erfahrung, um das, was er in den letzten Tagen in sie hineingepumpt hat, allein zu verarbeiten. Er kann nicht einfach wieder verschwinden. Sie würde jeden umbringen, der sie falsch anfasst. Und je länger er in ihr bleibt, um sie Kontrolle zu lehren, desto schlimmer wird es.« Ivys Blick wirkte gehetzt. »Sie sind beide vollkommen aus dem Gleichgewicht. Ich weiß nicht, wie …«
    Sie brach ab und sah mich mit einem so tiefen Kummer in den Augen an, wie ich ihn schon lange nicht mehr an ihr gesehen hatte. »Sie werden es nicht schaffen, oder?«, fragte ich. Ivy schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Als sie sie wieder aufschlug, glänzten sie.
    »Felix hat keine Ahnung, was er tun soll. Rachel, sie ist zu gut, um so zu sterben.«
    »Du kannst ihr helfen«, sagte ich. Ivy senkte den Kopf, bis ihr die Haare vors Gesicht fielen.
    »Das kann ich«, sagte sie leise. »Rachel …«
    Meine Brust war eng, als ich den Kopf schüttelte. Ivy war jemand, der immer geben und sich kümmern wollte. Ein Teil davon lag in ihrer vampirischen Natur, aber das meiste war ihr Herz. Sie trauerte um ihre eigene, verlorene Unschuld und hasste das Monster, zu dem

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