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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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nicht dämonisch.
    »Danke noch mal, dass du mich nach Hause gebracht hast, David«, sagte ich und stützte mich mit einer Hand am Türrahmen ab. Die kalte Abendluft roch nach aufziehendem Regen. Es war kurz vor Sonnenuntergang, und der Himmel glühte in fantastischen Rosa-, Blau- und Weißtönen, während der Wind die Dunkelheit vor sich hertrieb. Die Straße selbst war grau und still – vielleicht erwartungsvoll. Und ich hing in der Kirche fest und wand Flüche, während alle anderen nach MegPaG Ausschau hielten. Vielleicht war David deswegen so lange geblieben – um sicherzustellen, dass ich nicht allein nach ihnen suchen würde.
    Und tatsächlich, David beäugte mich misstrauisch und zögerte sogar noch auf der Treppe. Sein langer Mantel fiel ihm bis auf die Schuhe, und mit dem Hut auf dem Kopf sah er ziemlich lecker aus für einen einsamen Wolf.
    »Wirklich, hier ist alles okay«, log ich, nur um dann das Gesicht zu verziehen, als die Pixies über unseren Köpfen nach draußen schossen, um ihre Kältetoleranz zu testen.
    David zog seinen Mantel zurecht und musterte mich genau. »Zieh nur nicht allein los«, sagte er mit einem Blick über meine Schulter. Der Altarraum war hell erleuchtet. »Selbst mit deiner Magie. Du musst vorsichtiger sein, nicht leichtsinniger. Dieser Kerl … Eloy. Er ist ein Scharfschütze. Dagegen kannst du dich nicht verteidigen. Kugeln fliegen schneller als Schall.«
    Ich betrachtete stirnrunzelnd seinen schicken grauen Sportwagen und wünschte mir, er würde einfach einsteigen und wegfahren, damit ich in Frieden meine Flüche winden konnte. »Du hast recht. Ich werde vorsichtig sein.«
    Er bewegte unsicher die Schultern. »Achte auch auf die I. S. und das FIB.«
    »Glenn?«, fragte ich überrascht. Er schüttelte den Kopf.
    »Nicht Glenn. Die I. S. und das FIB. Jetzt, wo du wieder vollen Zugang zu deiner Magie hast, beobachten sie dich genauer als die MegPaG, und wahrscheinlich aus gutem Grund. Was glaubst du, warum sie diese Liste haben wollten?«
    Ich senkte den Blick, weil ich wusste, dass er recht hatte.
    »Versprich mir, dass du bei Ivy oder Jenks bleibst«, sagte er und berührte sanft meinen Arm, damit ich ihn wieder ansah. »Außerhalb des Rudels bist du verletzlich. Freunde sind da, um einem Rückendeckung zu geben.«
    Freunde. Wieder konnte ich ihm nicht in die Augen sehen, als ich mich daran erinnerte, warum ich mich Al mit Trent an meiner Seite gestellt hatte, nicht mit Ivy oder Jenks. Ich hatte meine Freunde nicht gefährden wollen. Trent war nicht mein Freund. Ich wusste zwar nicht genau, was er war, aber wir waren nicht befreundet.
    David kniff misstrauisch die Augen zusammen, und ich kleisterte mir ein aufgesetztes Lächeln ins Gesicht. »Rachel«, sagte er und legte mir eine kleine, aber feste Hand auf die Schulter. »Ich weiß, dass du unglaublich talentiert bist. Aber vielleicht solltest du das von nun an der I. S. und dem FIB überlassen. Du hast deinen Teil fürs Vaterland getan.«
    »Das ist witzig. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich etwas anderes getan habe, als mich fangen und anschießen zu lassen, um dann mit leeren Händen davonzuhumpeln.« Ich biss die Zähne zusammen, als die Pixies wieder über uns hinwegschossen und etwas von Angreifern schrien. Mussten wohl die Werwolf-Pfadfinder sein, die Flaschen sammelten. »Das FIB ist deklassiert, und die I. S. macht ständig dämliche Fehler. Ich muss beim nächsten Zugriff dabei sein – und sei es nur, um ihnen zu beweisen, dass sie mir vertrauen können. Darauf bin ich aus. Vertrauen.«
    Seine Miene war fast mitleidsvoll. Ich sah an David vorbei zu dem Transporter, der gerade am Randstein hielt. Auf der Seite stand Coole’s Billard und Tische. Ich hatte vollkommen vergessen, dass ich diesen Termin gemacht hatte, und als Ivy mich daran erinnerte, hätte ich fast abgesagt. Aber der Drang, etwas, irgendetwas, wirklich zu erledigen, auch wenn es nur darum ging, Kistens Billardtisch neu beziehen zu lassen, hatte mich davon abgehalten. David schob die Hände in die Taschen und beäugte erst den Transporter, dann mich.
    »Ich werde die Kirche nicht allein verlassen«, sagte ich, als die erste Tür sich öffnete und drei verlotterte Werwölfe ausstiegen. Anscheinend schützten ihre zahllosen Tätowierungen sie vor der Kälte. Der Ordentlichste in der Gruppe trug ein Klemmbrett, während die anderen je eine Werkzeugtasche in der Hand hielten.
    Bei ihrem Anblick schien David sich zu entspannen. »Versprochen?«, fragte

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