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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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er trocken, und ich verzog das Gesicht.
    Auf meiner Schulter erklang ein leises »Versprochen, versprochen!«, als Irixibell, eine von Jenks’ jüngsten Töchtern, den besorgten Werwolf verspottete. Die Flüche, die nötig waren, um MegPag zu finden, lagen auf der Küchenanrichte und warteten darauf, dass Ivy sie zu Glenn brachte. Wenn ich nicht einfach ins Auto steigen und ziellos durch Cincy kurven wollte, gab es nicht viel zu tun, bis einer von ihnen anschlug. Wenn ich wollte, konnte ich den Rest der Nacht mit Jenks und seinen Kindern Naturdokus schauen. Und ehrlich, es war wirklich ein Erlebnis, wenn ein Dutzend Pixies das Krokodil anschrie, während es auf einem Zebra herumkaute. Sie feuerten immer das Krokodil an.
    »Versprochen«, sagte ich mit einem Seufzen. Irixibell kreischte und sauste davon, sodass nur ein heller Fleck auf meiner Schulter zurückblieb, der schnell verblasste.
    »Das ist mein Mädchen«, sagte David. Als ich genervt schnaubte, zog er den Kopf ein und wandte sich ab, nur um schon nach einer Stufe wieder stehen zu bleiben. »Das Tattoo sieht gut aus. Gefällt es dir?«
    Ich musste lächeln, weil ich mich an Trex im Bus erinnerte. »Ja«, jubelte ich fast und berührte es kurz. »Danke. Für alles, David. Du bist wirklich gut zu mir.«
    Er zog seinen Hut tiefer in die Augen, aber trotzdem konnte ich sein Lächeln sehen. »Ich könnte dasselbe sagen«, meinte er leise, während die drei Billardtischreparateure auf uns zukamen.
    »Wir sehen uns«, sagte ich und atmete tief die Abendluft ein. Nichts wollte ich lieber, als da draußen durch die rosa-blaue Luft zu wandern – und zu jagen. Das FIB vertraut mir nicht?
    David ging zu seinem Auto und nickte im Vorbeigehen dem Werwolf mit dem Klemmbrett zu – eine Art friedliche Drohung, die ein Werwolf dem anderen zukommen lässt, wenn er sein Revier betritt. Die zwei hinteren Kerle glitten zur Seite, um David möglichst viel Platz zu lassen. Ich wartete an den Türrahmen gelehnt auf sie. Der Werwolf mit dem Klemmbrett zögerte und beobachtete, wie David in sein Auto stieg. Dann drehte der raue Mann sich zu mir um und räusperte sich.
    »Ähm, Ms. Morgan?« Er warf einen Blick auf seinen Zettel. »Ich bin Chuck, von, ähm, Coole’s Billard und Tische. Wir sind für eine Tischreparatur hier?«
    Er wirkte verständlicherweise verwirrt. Es war eine Kirche. »Ich bin Rachel«, sagte ich und trat in einer Wolke aus Pixies ins Foyer zurück. »Sie sind hier schon richtig.« Ich versuchte, vor lauter Pixiestaub nicht zu niesen. »Kommen Sie rein. Der Tisch steht gleich hier.« Ich hielt den Atem an und versteifte mich, als die Pixies sich tiefer in die Kirche zurückzogen. Die Werwölfe verdeckten das Licht von draußen. »Das mit den Pixies tut mir leid«, fügte ich hinzu, als der letzte Mann die Tür hinter sich schloss.
    Werwölfe mochten generell keinen geheiligten Boden, und die drei Reparaturkerle bewegten während sie sich umsahen immer wieder nervös die Schultern, als versuchten sie, in eine neue Haut zu schlüpfen. Die Holzbänke waren schon vor langer Zeit vom alten Eichenholzboden entfernt worden, aber man konnte immer noch den Schatten des Kreuzes sehen, das einst über dem Altar gehangen hatte. Hohe Buntglasfenster ließen das Licht in den Raum, wenn die Sonne am Himmel stand. Ivys Flügel stand direkt hinter dem Eingang und gegenüber, wo einst die Kanzel gestanden hatte, befand sich jetzt mein unbenutzter Schreibtisch. Dazwischen bildeten ein Couchtisch, Sessel, ein Sofa und ein Fernseher eine Art impro visiertes Wartezimmer. In der Mitte des hohen Raums stand unter einer langen Lampe der Billardtisch und bildete fast einen Altar zu Kistens Gedenken.
    Die drei Männer betrachteten das alles mit sichtlicher Fassungslosigkeit. Die Pixies, die zwischen den Dachbalken spiel ten, halfen auch nicht gerade. Sobald die Sonne untergegangen war, würde dort oben wahrscheinlich auch noch ein Gargoyle sitzen. Gott, mein Leben war wirklich seltsam.
    »Himmel«, sagte der dunkelhaarige Werwolf mit der Tätowierung des Sternenhimmels, als sein Blick schließlich auf den zerstörten, verbrannten Billardtisch fiel. »Wer hat Ihren Tisch verbrannt?«
    »Halt den Mund, Oscar«, knurrte der Werwolf mit dem Klemmbrett.
    »Wir hatten einen Vorfall«, sagte ich, betrachtete den angekokelten Filz und wünschte mir, ich hätte es früher reparieren lassen. Aber mir war ständig etwas dazwischengekommen.
    Jenks ließ sich aus den Dachbalken fallen und erschreckte

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