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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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mi schen war eine wirklich schlechte Idee. »Danke«, sagte ich und fing ernsthaft an zu suchen. »Ich wüsste es sehr zu schätzen.«
    »Cool.« Sein Blick glitt durch die Küche, und ich konnte fast sehen, wie er einen Plan entwarf. Er war ein wirklich kluger Mann, war geschickt mit den Händen und sehr verständig. Er fühlte sich schuldig, also wollte er etwas für mich tun. Meine Miene wurde wachsam, als er den größten Kessel neben die Spüle stellte.
    »Meine Schwester hat immer gezickt, wenn die Küche im Bus dreckig blieb«, sagte er. Ich schenkte ihm noch ein Lächeln, bevor er mich dabei erwischte, dass ich über ihn nachdachte.
    Ich stemmte die Ellbogen auf den Tisch und legte den Kopf in die Hände. Seine Schwester war Ripley, Takatas Schlagzeugerin. Das hatte ich erst letzten Monat herausgefunden. »Das muss wirklich Spaß gemacht haben«, meinte ich. »In einem Bus aufzuwachsen, jeden Tag woanders zu sein. All die Kreativität um dich herum.«
    Ich sah zu, wie er die Kessel in der Spüle stapelte. »Die Band?«, fragte er mit dem Rücken zu mir, während er den Wasserhahn aufdrehte. »Nein, eigentlich nicht. Es war auf ganz eigene Weise schwierig.«
    »Kann es wirklich so schlimm gewesen sein?« Ich versuchte, es mir vorzustellen, dann blinzelte ich, als er das Spülmittel aus dem Unterschrank holte. Verdammt, er sah wirklich gut aus in engen Jeans.
    Er spritzte zu viel Spüli in das Waschbecken, dann schloss er die Flasche mit einem Ruck. »Die Leute werden nachlässig, wenn ihnen die Stabilität fehlt«, erklärte er. »Wenn du jeden Tag an einem neuen Ort bist, verlierst du jedes Verantwortungsgefühl. Dir ist egal, wen du verletzt. Du tust, was du willst, und zur Hölle mit dem Rest, denn du wirst ja nicht mehr da sein, wenn es hart wird.«
    Mein Blick verschwamm, als ich an die Dämonen dachte. Sie bewegten sich nie fort, aber ihre Einstellung war ähnlich. Vielleicht flohen sie vor ihrer Vergangenheit?
    »Zu viele Drogen, zu viel bedeutungsloser Sex.« Wayde lehnte sich gegen die Spüle und der Schaum hinter ihm türmte sich zu Bergen auf. »Die Anforderungen der Musik saugen dich aus, wenn du nicht mit etwas Größerem verbunden bist.« Er sah mich an, dann lächelte er. »Wie dein Dad. Er ist das hintere Ende eines schwarzen Lochs und spuckt die Eingeweide des Universums in die Welt.«
    Ich konnte ein Lachen nicht unterdrücken. »Trotzdem«, sagte ich, weil ich einfach nicht glauben konnte, dass es nur schlecht gewesen war. »Du hast viel gesehen. Warst Teil von etwas, das die Leute berührt. Schon die Musik …«
    Wayde drehte das Wasser ab. Dann nahm er ein Tuch und fing an, die Kücheninsel abzuwischen. »Takata war cool«, sagte Wayde, während er alles auf den Boden beförderte statt in seine Hand. »Er hat mich wie einen kleinen Bruder behandelt. Hat auf mich aufgepasst. Jeder wusste, dass meine Schwester ihnen ihre Sticks in den … ähm, in die Nase schieben würde, wenn sie mir blöd kamen. Aber die Musik?« Wayde hob eine Schulter und ließ sie wieder fallen. »Eigentlich nicht. Der Nimbus … Es ist alles falsch, weißt du?« Er lehnte sich gegen den Tresen als würde ihn das immer noch stören. »Sobald sie von Mixern und Synthesizern eingefangen und in Plastik verpackt wurde, ist sie tot. Die Magie, die Takata ihr verliehen hat, ist größtenteils fort, selbst wenn er auf dem Hochgefühl von Tausenden schwimmt. Seine besten Auftritte waren immer die, bei denen er so vollgedröhnt war, dass er das Publikum einfach vergessen und stattdessen den Göttern seine Seele entblößt hat, als suche er nach Erlösung. Und uns dabei alle irgendwie mitgenommen hat.«
    Wayde wandte sich wieder ab und tauchte den Lappen in den Schaumberg. »Überwiegend ist es einfach ein Job«, sagte er zum immer dunkler werdenden Fenster. »Ein harter Job, der ihn nach jeder Vorstellung emotional und körperlich ausgelaugt zurückgelassen hat.«
    »Ich frage mich, warum er nicht aufgehört hat«, sagte ich und dachte an die Jahre nach dem Tod meines Dads zurück. Ich hatte erst vor kurzer Zeit herausgefunden, dass Takata mein leiblicher Vater war. Es wäre vielleicht nett gewesen, eine Vaterfigur zu haben. Aber dann musste ich an Takatas orangefarbene Overalls denken und stellte meine eigene Überlegung infrage.
    Wayde war an die Kücheninsel zurückgekehrt und wischte sie ein zweites Mal. »Es war sicheres Geld. Manchmal brachte die Menge die Seele zurück und ließ die Musik lebendig werden. Für eine

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