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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Tisches, um mich ganz auf sie zu konzentrieren.
    »Du glaubst, er will die Beziehung beenden?«, meinte ich.
    Ivy ließ ihre Zeitschrift in den Schoß fallen. »Rachel, hör mir bitte zu. Es geht um diese MegPaG-Sache. Er weiß etwas, und er sagt es mir nicht.«
    »Oh.« Ich ging um den Tisch und schob die Hälfte der halben Kugeln in die Mitte, damit ich sie besser spielen konnte. Ich war erleichtert, dass es nichts mit ihr, Daryl und Glenn zu tun hatte, aber trotzdem gefiel mir die Vorstellung nicht, dass Glenn Informationen zurückhielt. Ich wollte es nicht auf die Spannungen zwischen Menschen und Inderlandern schieben, aber woran konnte es sonst liegen? Davids Warnung hallte in meinem Kopf wider. Ich versuchte es zu verdrängen – aber der Gedanke blieb.
    »Ich glaube, es hat ihn wirklich gestört, dass wir wussten, dass Nick noch lebt, und ihm nichts gesagt haben«, meinte Ivy, während sie geistesabwesend auf ihrer Unterlippe kaute.
    »Das war meine Entscheidung, nicht deine.« Sie zuckte nur mit den Achseln. »Ich werde mit ihm reden«, sagte ich und schob mit Schwung die weiße Kugel über den Tisch.
    Als ich wieder aufsah, hatte Ivy das Gesicht verzogen. »Tu das nicht, bitte.« Meine Wut verpuffte. »Ich werde selbst mit ihm reden. Ich weiß sowieso nicht, wie lange das halten wird.«
    Ich richtete mich wieder auf und lehnte mich gegen den Tisch. »Oh Mann. Es tut mir leid. Geht es um seinen Dad?«
    Zweifel und Kummer breiteten sich auf ihrem Gesicht aus. »Glenn fällt es schwer, Schritt zu halten, und langsam stört ihn das.« Ihr Blick ging ins Leere, und ich fragte mich, ob sie an Nina dachte, während sie so mit dem Kragen ihres Sweatshirts spielte.
    »Oh.« Ich starrte auf den Tisch und war mir nicht sicher, ob mir das gefiel.
    Ivy drehte den Kopf, und ich hörte das Brummen von Jenks’ Flügeln. Eine halbe Sekunde später schoss er mit seiner weinenden jüngsten Tochter auf der Hüfte in den Raum. Wayde folgte mit einer Schüssel voller Chips und einem Schleier aus Pixies um den Kopf.
    Wayde stellte die Schüssel vor Ivy ab und beäugte den Tisch. Anscheinend bemerkte er nicht, dass ich genauso auf seine Kugeln geschossen hatte wie auf meine. Das war natürlich nicht erlaubt, aber schließlich ging es bei diesem Spiel ja um nichts. »Cool«, sagte er, als er sah, dass ein paar meiner Kugeln versenkt waren. »Siehst du, du musst dir einfach Zeit lassen.« Dann runzelte er die Stirn, zählte seine eigenen Kugeln und entdeckte, dass eine fehlte.
    »Und beim Stoß ausatmen, Baby. Schön langsam«, ergänzte Jenks und wackelte anzüglich mit der Hüfte.
    Ich ignorierte den Pixie, indem ich Wayde den Queue gab. Ivy nahm einen einzelnen Chip, schob ihn sich mit präzisen Bewegungen zwischen die Zähne und zerbiss ihn. Jenks’ Kinder kreischten, und ich sah erstaunt, wie Ivy einen Moment später nach ihrem Handy griff. Anscheinend hatte sie es auf Ultraschall gestellt statt auf Vibrieren. Vamps und Pixies konnten das hören, aber Hexen nicht.
    Sie hörte zu, während Jenks zu ihr flog, um zu lauschen. Er schwebte neben ihr, da sie ihm bedeutete, nicht auf ihrer Schulter zu landen. Ich stellte fest, dass ich den Atem anhielt. Ohne Hinzusehen nahm ich den Queue, nachdem Wayde seinen Stoß verspielt hatte.
    »Verstanden«, sagte Ivy angespannt und ihr Blick glitt zur Tür. Mein Magen verkrampfte sich und süßes Adrenalin floss in meine Adern. Mein leichtes, von den Lackdünsten ausgelöstes Kopfweh verschwand, und ich lächelte. Es ging los.
    Ohne ein weiteres Wort klappte Ivy ihr Handy zu, stand lächelnd auf und verschwand – alles in einer einzigen, geschmeidigen Bewegung, die Jenks dazu zwang, ihr auszuweichen.
    »Hier«, sagte ich und gab Wayde den Queue zurück, ohne ihn anzuschauen. »Du hast gewonnen.«
    »Was?«, fragte er, für den Moment verwirrt, dann runzelte er die Stirn. »Hey, darüber wollte ich noch mit dir reden.«
    Oh, bei allen Mäusen . Deswegen hatte ich keinen Freund. Niemals, niemals, niemals wieder.
    Jenks gab ein Kriegsgeheul von sich und pfiff nach seinen Kindern. Rex kam mit Belle auf dem Rücken aus dem Glockenturm. Die schlaksige Fairy ritt die Katze wie ein Pferd. Meiner Meinung nach tat sie das zum Teil auch, um sich in der zugigen Kirche warm zu halten. Jetzt würde alles ganz schnell gehen.
    »Rachel?«, erklang Ivys Stimme aus ihrem Zimmer. »Wo ist mein Schwert?«
    Die Dunkelheit im Flur war beruhigend. Zielstrebig hielt ich auf die Küche und damit auf meine Zauber zu.

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