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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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wir hatten, aber jetzt, wo der Tisch wieder benutzbar war, würde ich vielleicht das Geld für ein oder zwei weitere investieren.
    »Jenks, schaff deine Kinder vom Tisch«, sagte ich, während ich zurücktrat, um Wayde mehr Platz zum Spielen zu geben. »Sie stauben ja alles ein.«
    Jenks’ Flügelbrummen wurde höher. Sofort hoben drei der vier lauernden Pixiekinder ab. »Ihr Staub hat dich doch noch nie gestört«, meinte Jenks und schoss nach vorne, um seine Tochter einzufangen, bevor sie Waydes Stoß in die Quere kam.
    Mit schnellen, präzisen Bewegungen zielte Wayde auf die Zwei. Nach einem kurzen Stoß fiel die Kugel, und der Spielball rollte gute sechzig Zentimeter nach hinten. Ich atmete tief durch, als ich sein Können bemerkte. Es war nicht so schwer, den Spielball rückwärts rollen zu lassen, aber dafür zu sorgen, dass er genau am richtigen Ort für den nächsten Stoß landete, erforderte echte Übung.
    »Willst du gegen den Sieger spielen?«, rief ich Ivy zu, die mit dem Rücken zur Wand in einem Sessel fläzte und so tat, als würde sie eine Zeitschrift lesen, während sie uns unauffällig beobachtete. Sie saß direkt in der Sonne, was mir verriet, dass sie einen harten Morgen gehabt hatte. Sie setzte sich nur in die Sonne, wenn sie frustriert war.
    »Nein.«
    Sie sah nicht auf, sondern blätterte stattdessen eine Seite um. Ivy war heute Nachmittag lässig gekleidet: Jeans und ein weites Sweatshirt, die Haare offen. Vor ihr auf dem Tisch lag ihr Handy. Obwohl alles entspannt aussah, konnte ich doch erkennen, dass sie sich schnell bewegte und ihre Pupillen leicht erweitert waren. Das zeugte von Aufregung. Der Grund dafür konnte mit Nina zusammenhängen, aber viel eher lag es wohl daran, dass meine Flüche nun schon fast vierundzwanzig Stunden im Einsatz waren. Die Sonne strahlte durch die Westfenster, aber bald würde es dunkel werden. Wir konnten auch heute Nacht ein paar üble Subjekte festsetzen, aber mir wäre es lieber gewesen, das zu tun, bevor die Toten ins Spiel kamen. Besonders Felix. Langsam mochte ich ihn nicht mehr. Sein Mangel an Finesse fing an, sich auf Ivy auszuwirken, und das gefiel mir nicht.
    Ich hörte, wie hinter mir der nächste Ball ins Loch fiel. Ich wirbelte herum und entdeckte, dass die Neun verschwunden war und Wayde einen Bandenschuss auf die Fünf vorbereitete. »Du bist gut«, sagte ich, setzte mich auf die Couch und wartete, bis ich wieder dran war.
    »Ich glaube, er hat heimlich geübt, Rache«, meinte Jenks, während er einen goldenen Staubstrahl direkt auf die Spielkugel rieseln ließ.
    Wayde richtete sich wieder auf und wartete stoisch, bis die Kugel aufhörte zu glühen. »Der Tisch war schrecklich«, sagte er und musterte mich unter seinem zerzausten Pony hervor. »Bei Pool geht es um Präzision. Auf einem schlechten Tisch kann man nicht gut spielen.« Er zog in einer glatten, gleichmäßigen Bewegung den Queue zurück und versenkte die Fünf. »Und das war ein schlechter Tisch.«
    Ich konnte kaum widersprechen, aber ich hatte gelernt, mit dem Hügel vor dem hinteren Loch zu leben. Seufzend stand ich wieder auf und drückte meine Stirn an das kalte Buntglas des Fensters, sodass die Welt vor meinen Augen in Rosa getaucht wurde. Er räumte vielleicht den Tisch ab, bevor ich wieder dran war. Das verhieß nichts Gutes, aber ich war eigentlich sowieso zu unruhig, um zu spielen. Je länger die Amulette brauchten, um MegPaG zu finden, desto wahrscheinlicher wurde es, dass sie noch einen Unschuldigen misshandelten. Meine Finger zuckten. War ich ein Dämon, oder war ich ein Dämon ?
    Das Klicken der Kugeln durchbrach die Stille, und ich drehte mich um, als kein Ball fiel. »Nett von dir, deine Kugeln wegzupacken, damit ich mehr Platz habe«, sagte ich, als ich den Queue entgegennahm. Wayde lächelte über die Anzüglichkeit, Jenks schnaubte und Ivy zog eine Augenbraue hoch. Ich zuckte mit den Achseln und weigerte mich, darauf einzugehen, dass die Zweideutigkeiten nur so aus mir heraussprudelten, sobald ich einen Queue in der Hand hielt. Ich wusste, dass das von Kisten kam, und es tat weh.
    Wayde allerdings kam damit klar. Er grinste frech, als er ein paar Schritte zurückwich, um mich zu beobachten. Nervös machte ich mich an den einfachen Schuss. Ich wollte die Zehn in der hinteren Tasche versenken. Mit der Zehn hatte ich immer Probleme. Ich wusste nicht warum. Und tatsächlich, ich traf sie falsch, die Kugel prallte am Rand des Loches ab und rollte die Bande entlang. »Zum

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