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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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uns fuhr.
    In der Innenstadt , dachte ich, als auch Wayde einstieg und die Tür mit einem endgültigen Knall zufiel. Woher wusste Trent das?

23

    Es war einer dieser großen Lieferwagen, bei denen eine Sitzbank nach hinten gerichtet ist. Glenn und Ivy saßen nebeneinander mit dem Rücken zum Fahrer. Zwischen ihnen gab es eine gewisse Spannung, ein Zögern, das früher nicht spürbar gewesen war, und ich fragte mich, ob meine Gefangennahme der Tropfen gewesen war, der dem Fass den Boden ausgeschlagen hatte. Oder so ähnlich. Wayde saß links neben mir, klammerte sich am Türgriff fest und wirkte krank. Ich konnte es ihm nicht übelnehmen. Wir hatten das Blaulicht an, rasten über rote Ampeln und wurden ziemlich herumgeschleudert.
    Vor uns ausgebreitet lag ein Plan des Untergeschosses der Bibliothek. Er war angelegt wie eine Festung, mit verschachtelten Ringen, die durch verschiedene Flure verbunden waren. Nicht gerade das, was man unter einer Stadtbibliothek erwartet. Aber Cincy war eine der ältesten Städte der USA, und sie hielt so einige Überraschungen bereit. Schließlich war das Geld für die misslungene U-Bahn ja auch irgendwo verschwunden.
    Jenks schwebte über der Karte als wäre er in der Luft festgenagelt, während das Auto hüpfte und schlingerte. »Ich wusste nicht, dass es das gibt«, sagte er fasziniert, während sein Staub einen kleinen Teil des Bauplans erhellte.
    Das Papier knisterte, als wir um eine Kurve bogen, und Glenn packte es fester. »Es ist ein aufgegebener Militärposten aus der Zeit des Wandels «, sagte er und lehnte sich so weit vor, dass ich sein Aftershave riechen konnte. »Sie haben ihn kurz danach stillgelegt, aber wenn man sich mit Geschichte auskennt oder gezielt danach sucht, kann man ihn finden.«
    Er sah auf, als Ivy ihn gegen das Knie stieß. »Das war klug gedacht, Glenn.«
    »Danke.« Er sah sie nicht an. Sie suchte meinen Blick und zuckte mit den Achseln. Ihre Miene wirkte traurig. Jenks’ Flügel brummten, als er unseren Blickwechsel bemerkte, und ich nahm mir vor, ihn nach seiner Meinung zu Glenns Verhalten zu fragen, wenn das hier vorbei war. Wenn es darum ging, Widersprüche zwischen Worten und Körpersprache zu entdecken, war er besser als ein Lügendetektor. Ich wusste, dass er Glenn mochte, aber er hatte auch Pierce gemocht. Mann, ich war vielleicht froh, dass dessen Tod nicht auf meiner Seele lastete.
    Der Lieferwagen wurde langsamer. Ich sah aus dem Fenster, als der Fahrer sich versteifte. »Sir?«, sagte der Mann, ohne sich umzudrehen. »Wir haben den Randbezirk erreicht. Ich wollte direkt zum Ausstiegspunkt, aber wir werden herausgewinkt.« Seine Stimme veränderte sich. »Sieht so aus, als wäre es jemand von der I. S., der sich eine Fahrt erschleichen will.«
    Glenn sah über die Schulter, während Jenks nach vorne schoss und kurz vor der Windschutzscheibe anhielt. »Es ist Nina«, sagte er, und seine Flügel nahmen diesen speziellen Orange-Ton an, der bedeutete, dass er die Sache mit gemischten Gefühlen sah. Ivy wirkte ebenfalls nicht ganz glücklich.
    »Fahren Sie ran«, sagte Glenn müde. »Wir haben Platz.«
    »Sie nehmen sie mit?«, fragte Wayde laut, und ich verzog das Gesicht, als Ivy die Zähne zusammenbiss. »Sie hat einen Mann getötet. Warum ist sie nicht in Gewahrsam?«
    Ivy nahm den Plan und faltete ihn ein wenig kleiner, während der Wagen anhielt. »Der Vampir, den sie zu dieser Zeit kanalisiert hat, ist der Leiter der I. S. Wenn sie mitfahren will, wird sie mitfahren. Ich bezweifle sehr, dass er sie die Folgen seiner falschen Entscheidung ausbaden lässt.«
    »Außerdem«, sagte Glenn, als er sich vorlehnte, um die Tür zu öffnen, »wird Felix nur ein anderes Auto requirieren, wenn wir sie nicht mitnehmen. Je weniger vor der Bibliothek los ist, desto besser.«
    Ich konnte seiner Argumentation nichts entgegensetzen, auch wenn ich Wayde aus einem anderen Grund eher zustimmte. Nina war der Situation nicht gewachsen, und Felix riss sie immer tiefer in den Abgrund. In einem Kampf wäre Nina eine Gefahr. Aber wie Glenn schon gesagt hatte: Wenn sie dort sein wollte, würde sie dort sein. Dann konnten wir genauso gut dafür sorgen, dass wir ein Mitspracherecht dabei hatten, wo sie sich aufhielt.
    Die Tür öffnete sich geräuschvoll und der kalte Wind streifte uns. Nina wartete mit den Händen hinter dem Rücken. Sie sah in ihrem eleganten, schicken Anzug sehr professionell aus, und der gehetzte Blick in ihren Augen verriet mir, dass sie allein war.

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