Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
nah neben mir. »Es war ein Kleinkaliber«, sagte ich und versuchte, das Ganze runterzuspielen. »Algaliarept hat einen Heilzauber gewirkt. Ich bin wie neu.« Ich presste die Lippen zusammen und kümmerte mich nicht darum, ob meine Wut ihre Instinkte weckte. »Finden Sie es nicht auch seltsam, dass MegPaG immer zu entkommen scheint?«
Nina warf einen schiefen Blick zu Glenn. »Doch, tatsächlich geht es mir genauso. Aber gut«, erklärte sie, als hätte sie in der Sache etwas zu sagen. »Wenn Sie sagen, dass Sie hundert Prozent geben können, dann können Sie hundert Prozent geben. Ihr Ruf macht mir mehr Sorgen, Detective Glenn.«
Ivy versteifte sich, während ich darüber nachdachte, den Fahrer zu bitten, ein Fenster zu öffnen. Langsam roch es hier drin richtig gut. Was überhaupt nicht gut war . Worauf spielte Felix an? Es gab keinen Grund für ihn, sich momentan in Nina aufzuhalten. Er machte alles nur noch schlimmer.
»Mit Glenns Ruf ist alles okay«, sagte Jenks stellvertretend für uns alle, als er auf der Kopfstütze des leeren Vordersitzes landete.
Nina rückte ihren Mantel zurecht und lächelte, ohne dabei Zähne zu zeigen. »Ich fange an, mich zu fragen, ob MegPaG überhaupt hier ist.« Jenks erzeugte mit den Flügeln ein unhöfliches Geräusch und wandte dem Vampir den Rücken zu. »Mein Amulett hat nicht angeschlagen, und wir sitzen quasi auf ihnen drauf. Hier gibt es keine Linie, die stören könnte. Allem Anschein nach stürzen wir uns auf einen leeren Bunker.«
Plötzlich war ich besorgt. Ich sah zu Ivy, die wiederum Glenn ansah. Glenn schaute überhaupt niemanden an, sondern starrte mit zusammengebissenen Zähnen ins Leere. Dreck auf Toast. Wieso waren wir hier, wenn meine Amulette nicht funktioniert hatten?
»Sie sind hier«, sagte der FIB-Detective abwehrend, als der Wagen an einer Ampel hielt. »Wir haben MegPaG nicht mit Rachels Magie gefunden, sondern durch sorgfältige Ermittlungsarbeit.« Endlich sah Glenn mich an, und mein Herz setzte für einen Moment aus. »Ich will nicht sagen, dass deine Amulette nicht hilfreich waren, aber nachdem die MegPag ihre letzte Basis so gewählt hatte, dass sie magisch kaum zu entdecken war, hielten wir es für wahrscheinlich, dass es bei der nächsten genauso ist. Kalamack hat uns gesagt, dass seine Informationen auf die Innenstadt hinweisen. Ich habe ein paar Leute darauf angesetzt, in den Archiven in diese Richtung zu ermitteln.«
»Das hat er mir auch erzählt«, sagte ich. Jetzt war ich froh, dass ich seine Zauber mitgenommen hatte.
»Ich habe einfach städtische Gebäude in Relation zu stillgelegten medizinischen Einrichtungen gestellt. Doch erst als ich auch noch Militärposten aus dem Wandel mit in die Suche einbezogen habe, habe ich die tieferen Level der Bibliothek entdeckt.«
Jenks stiefelte über die Kopflehne und einfach darüber hinaus, die Flügel voll in Bewegung. »Ihr denkt doch nicht, dass Glenn uns hierhergeschafft hätte, ohne das Ganze vorher zu überprüfen, oder?«
Der sorgenvolle Knoten in meinem Bauch löste sich, und ich lehnte mich tiefer in meinen Sitz. »Ich wusste nicht mal, dass es Posten dieser Art überhaupt gibt.«
Glenn nickte und stützte sich ab, als der Van um eine enge Kurve bog. »Man baut nicht ohne Grund eine Bibliothek, die volle zwei Blocks einnimmt. Sie wurde errichtet, um eine Militärbasis direkt in der Innenstadt von Cincinnati zu verstecken.« Er sah zu Nina, dann fügte er hinzu: »Ich bin überrascht, dass Sie nichts davon wissen. Sie wurde direkt vor Ihrer Nase errichtet, und ist perfekt für MegPaGs Bedürfnisse geeignet.«
MegPaGs Bedürfnisse , dachte ich und runzelte die Stirn. Das Bedürfnis, Leute gegen ihren Willen festzuhalten, ein einsamer Ort mit Stromversorgung, mit schnellem Zugang zu Opfern und einfachen Fluchtrouten.
»Der Bunker liegt zu tief, als dass Magie ihn einfach erreichen könnte«, fuhr Glenn fort, »aber dein Amulett wird reagieren, sobald wir tief genug sind. Wir haben heute Morgen ein Team reingeschickt. Jemand von MegPaG ist da unten. Das garantiere ich.«
Ich kniff die Augen zusammen und mein Blick schoss an Glenn vorbei nach vorne, als die Bremsen des Lieferwagens quietschten. »Wir nähern uns der Ausstiegszone, Sir«, sagte der Fahrer. Das Adrenalin, das in meine Adern schoss, sorgte dafür, dass Ivys und Ninas Pupillen sich erweiterten. Dreck, ich muss te hier raus, bevor jemand gebissen wurde. Ich zum Beispiel.
Ich zog meine Tasche auf den Schoß, um meine Splat
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