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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sagte Trent zu Eloy. »Oder ich verwandle auch dich in das, was du wirklich bist.«
    Seine Stimme war kühl und leidenschaftslos, hart und ohne jede Gnade. Ich starrte ihn an und sah nicht den Geschäftsmann, der in Revieren wilderte, die nicht die seinen waren … sondern den Mann, der bei Sonnenuntergang auf seinem Pferd gesessen hatte, die Welt zu seinen Füßen, während Gerechtigkeit geübt wurde – ruhig, sicher und befriedigt. Eloy ließ verängstigt seine Pistole fallen.
    Ich zuckte zusammen, als Mark aus Versehen gegen meine Schulter stieß. Er beobachtete alles mit großen Augen. »Wow«, hauchte er, als Trent seinen Schutzkreis fallen ließ, während Dr. Cordova leise wimmerte und ihre Hufe nutzlos über die Fliesen kratzten. »Fast wäre ich heute Abend nicht gekommen.«
    Eloy ging langsam in die Knie, ohne dabei Dr. Cordova aus den Augen zu lassen. Ihre Tränen zogen dunkle Spuren über ihr schwarzes Gesicht. Sie atmete keuchend, dann schrie sie jämmerlich auf. Eloy zuckte zusammen, als Trent die Pistole in meine Richtung trat.
    Die Waffe glitt über die Fliesen, und ich stoppte sie mit dem Fuß, ohne mir die Mühe zu machen, sie aufzuheben. »Du hast doch behauptet, dass mir deine Zauber nicht gefallen würden«, sagte ich. Trent grinste und sah dabei aus wie in dem Moment, als er bei meiner Rettung in diesem Baum gekauert hatte. Er hatte niemanden umgebracht, und ein Teil von mir war dankbar.
    Plötzlich rauschte wie aus dem Nichts das Funkgerät. Ich drehte mich um und suchte den Ohrstöpsel auf dem Boden. Irgendetwas stand uns noch bevor.
    In einer schnellen Bewegung kämpfte Dr. Cordova sich auf die Beine. Ihre Hufe rutschten über die glatten Fliesen. Mit angstvoll aufgerissenen Ziegenaugen versuchte sie zu laufen, griff nach einem Tisch und verfehlte ihn, sodass sie mit dem Kinn darauf fiel. Sie glitt schluchzend wie ein Kleinkind zu Boden und kroch auf allen vieren weiter.
    »Schnapp sie dir!«, rief ich, und Eloy hob den Kopf. Wie eine Krabbe schob er sich seitwärts, um seine Pistole unter dem Tisch zu erreichen.
    »Vorsicht!«, schrie Mark, und ich drehte mich zum Schaufenster um – gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sechs Männer durch den Eingang stürmten. Die Männer-die-hier-nichts-zu-suchen-hatten brüllten uns an, während sie uns alle umzingelten. Obwohl sie normale Straßenkleidung trugen, war offensichtlich, wie gut sie trainiert waren. Und das lag nicht an den bösartigen Waffen, die sie auf uns richteten, oder den Armeestiefeln, die sie trugen. Es waren auch nicht die kurz geschnittenen Haare oder die Tatsache, dass jeder von ihnen aussah, als könnte er eine Meile in weniger als sechs Minuten laufen. In ihren kalten Mienen konnte man alles ablesen, was man wissen musste – dass sie jeden von uns erschießen würden, auch wenn sie wussten, dass es ein Fehler war.
    »Waffe! Waffe!«, schrie ich und deutete auf Eloy, aber es war egal. Sie hatten ihn bereits niedergerungen, und einer der Männer brach ihm das Handgelenk, als er die Pistole nicht sofort freigab. Eloy schrie, und ich wurde bleich.
    Ich erinnerte mich daran, was der Captain gesagt hatte, und hob die Hände in die Luft. »Ruhig, ruhig, ruhig!«, schrie ich, als ein sehr großer Schwarzer den Raum betrat, dessen Kappe noch mehr »Captain« schrie als sein selbstbewusster Gang. »Ich habe nichts bei mir außer Kreide. Die Splat Gun ist in der Tasche. Wo zur Hölle wart ihr?«
    Trent wollte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Händen hinknien, aber einer der Männer schob ihn in eine Sitzecke. »Hey!«, rief ich beleidigt, dann schrie ich wieder »Hey!«, als der Captain meinen Oberarm packte und mich grob auf dieselbe Bank zerrte wie Trent. »Ich dachte, wir arbeiten zusammen!«, rief ich, aber als ich an der Kraftlinie zog, verlor ich stattdessen den Zugriff auf den Energiefluss und meine Knie gaben nach.
    Der Captain lächelte als hätte er nichts anderes erwartet. Plötzlich glühte in seiner Hand ein Amulett in Form eines Adlers. Verwirrt fragte ich mich, ob meine Energiekugel dorthin verschwunden war. »Haben Sie gerade …«, setzte ich an und griff danach, aber er schob mich nur tiefer auf die Bank.
    Ich stieß gegen Trents Schulter, und der Elf rutschte grinsend zurück, um mir Platz zu machen. Seine Hände ließ er dabei brav auf dem Tisch, wo jeder sie sehen konnte. »Du genießt das hier?«, fragte ich wütend. Sein Lächeln wurde noch breiter und der Duft von Wäldern und Wein stieg von ihm auf.
    »Es

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