Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
und schubste Cordova zum Tresen.
»Heb deinen Schutzkreis!«, befahl ich Trent, dann sprang ich durch meinen hindurch und fühlte seine Energie an meinem Körper, als ich über den Boden rollte und gleichzeitig in meiner Tasche nach meiner magnetischen Kreide suchte. Ich würde sie in einem Kreis einschließen wie jeden anderen Dämon auch.
»Dreck!«, rief ich, als ich sah, dass Eloy auf mich zielte. Ich rollte gegen einen Tisch, sodass er umfiel und mich abschirmte. Ein scharfer Knall, und plötzlich bimmelte die Türglocke sehr seltsam, weil sie von dem Querschläger getroffen worden war.
Ich zog die Kraftlinienenergie in mich. Meine Hände taten weh und mein Handgelenk pulsierte vor Schmerz, obwohl Trents Zauber ihn zurückgedrängt hatte. Unter meiner Haut tobte die Energie. Gold und Schwarz verbanden Dunkelheit und Licht. Ich hörte, wie Trent sich bewegte, und sah über den Tisch. Er war hinter dem Tresen. Ein Energiestoß traf die Decke und jemand grunzte. Eloy zielte wieder auf mich. Ich warf meinen Energieball auf ihn und riss dann gerade noch rechtzeitig meinen Schutzkreis hoch.
Eloy ging in Deckung, als der schwarz-goldene Ball auf ihn zuschoss. Er traf die Wand und verging dort mit einem hässlichen, fast elektrischen Knistern. Ich trat den umgefallenen Tisch aus dem Weg und biss die Zähne zusammen, als mein gebrochener Knöchel sich trotz Trents Zauber bemerkbar machte. Noch nicht. Gib mir noch ein bisschen Zeit . Eloy sah vom Boden auf, und ich fing an, meinen Schutzkreis zu ziehen, ohne ihn dabei auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
»Schitterhure«, knurrte er, als ich den Kreis aktivierte. Mit hasserfülltem Gesicht zielte er mit seiner Pistole an die Decke und gab drei Schüsse ab. Staub rieselte auf meine schützende Blase, und ich sah auf.
»Vorsicht!«, schrie Trent. Ich duckte mich, als die Deckenleuchte auf mich herabfiel, von meinem Schutzkreis abprallte und auf den Boden rutschte. Als Eloy sah, dass ich unverletzt war, fletschte er die Zähne und schoss wieder auf mich.
Langsam reichte es mir.
Ich stand auf und zog die Linie in mich als wäre sie ein Faden auf einer Spule. Ich sammelte sie in meiner Seele, bis meine Haare anfingen zu schweben. Meine Handflächen brannten, als ich die Energie in meine Hände zwang und sie auf Eloy schleuderte wie einen Volleyball. Der kopfgroße Energie ball durchbrach die schützende Blase und nahm dabei auch noch die Macht meines Schutzkreises in sich auf. Jetzt war ich verletzlich, und Eloy zielte. »Dilatare!« , schrie ich, dann fiel ich auf die Knie und schlang schützend die Hände um den Kopf.
Die Energiekugel explodierte mitten in der Luft, ließ die Lampen schwanken und die getönten Scheiben beben. Ein vorsichtiger Blick verriet mir, dass Eloy auf dem Rücken lag. Mit klopfendem Herzen hechtete ich auf ihn zu, um ihm noch ein paar persönliche Schmerzen zu verschaffen.
»Stopp!«, schrie Dr. Cordova. »Bleib sofort stehen, Dämon!«
Ich warf mich auf Eloy, während er Anstalten machte, sich aufzusetzen. Noch rutschend trat ich ihm die Pistole aus der Hand, um dann den Fuß noch höher zu reißen und ihn gegen den Kopf zu treten. Doch er wich grunzend zurück, bevor ich traf. In seinen Augen stand purer Hass. Ich grinste wild, und er lächelte zurück.
»Ich habe Stopp gesagt!«, schrie Dr. Cordova wieder. »Oder ich töte den Jungen. Hier und jetzt.«
Scheiße.
Ich hielt inne.
Meine Wut verwandelte sich in Angst, als Dr. Cordova Mark hinter dem Tresen hervorzerrte. Ihr Arm lag um seinen Hals und sie drückte ihm dieses Monster von Pistole an die Schläfe. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Das hatte ich mal richtig versaut. Trent humpelte auf der gegenüberliegenden Seite hinter dem Tresen hervor und kam zu mir. Seine Haare standen wild vom Kopf ab und sein Blick war voller Wut. Mit angespannten, ruck artigen Bewegungen half er mir auf die Beine, und dabei drückte ich ihm meine magnetische Kreide in die Hand. »Wo ist der Jogger?«, hauchte ich, während ich Dr. Cordova beobachtete, die Mark auf Eloy und die Hintertür zuzerrte.
Trent schüttelte den Kopf und berührte seine geschwollene Lippe. »Er ist verschwunden. Ich glaube, wir sind auf uns allein gestellt.«
Zumindest liegt er nicht tot hinter dem Tresen. »Sind wir das nicht immer?«, fragte ich bitter und sammelte mich. Also mussten wir sie jetzt alleine erledigen. Verdammt, sie hatten Mark. Der Junge sah vollkommen verängstigt aus. In mir stieg die Erinnerung an
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