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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gingen sie ohne einen Blick zurück zur Tür. Doch dann zögerte der Captain und drehte sich mit erhobener Hand um. »Oh, und falls Sie sich je wieder in einen meiner Einsätze einmischen, werde ich Sie beide zu den Kretins, die wir gerade gefangen haben, in die Zelle stecken. Ich habe jede Menge Platz, und anders als in Alcatraz ist von dort noch nie jemand entkommen, egal ob Elf, Vampir, Werwolf oder Hexe.«
    Er berührte grüßend seine Stirn, dann wandte er sich ab und hielt einem lachenden Paar die Tür auf, das gerade ins Café kam. Deprimiert blieb ich sitzen, während die Glocken über der Tür bimmelten.
    Ein anderes Läuten , dachte ich und sah auf. Meine Augen waren feucht. Ich wischte die Tränen weg. Wie sollte ich Trent erklären, warum er hier mit mir saß, in seinen Einbrecherklamotten und mit einer geschwollenen Lippe? Er würde mir nie glauben.
    Etwas berührte meinen Fuß und ich starrte Mark an, als er mit verwirrtem Blick aus der Bank glitt. »Ähm, ich habe Ihren Kaffee gleich fertig«, sagte er und starrte die Bank an, als frag te er sich, warum er dort überhaupt gesessen hatte. »Was wollten Sie noch mal?«
    Ich schluckte schwer. Meine Hände zitterten. »Ich hätte gern eine große Latte, doppelter Espresso, italienische Zubereitung …«
    »Wenig Schaum, extra Zimt. Mit einem Schuss Himbeersirup?«, beendete er lächelnd meinen Satz. »Ich erinnere mich. Und für Sie …«, er sah Trent an. »Das wäre eine große Latte mit zwei Spritzern Haselnuss, richtig? Sie waren letzte Woche hier.«
    »Wenn Sie so freundlich wären«, sagte Trent, und seine Stimme klang so deprimiert, wie ich mich fühlte.
    Mark ging eifrig davon, nur um nach drei Schritten abrupt stehen zu bleiben. Er rieb sich verwirrt die Schulter, dann ging er hinter den Tresen, schob seinen Ärmel hoch und betrachtete die frische Prellung.
    »Es tut mir leid, Rachel«, flüsterte Trent wie zu sich selbst. »Ich hätte gründlicher nach einem Gedächtniszauber suchen müssen, der auch bei Dämonen wirkt.«
    Ich riss den Kopf hoch. »Du erinnerst dich?«
    Trents Kinnlade klappte herunter. »A-Aber …«, stammelte er, und sein Blick huschte zu dem Einstich an meinem Arm.
    »Du erinnerst dich!«, rief ich fröhlich, dann senkte ich die Stimme. Beschwingt setzte ich mich auf die Bank gegenüber von Trent. Meine Tasche zog ich vom Tisch und stellte sie neben mich. »Oh mein Gott, Trent! Wie?«
    Er wirkte überglücklich, aber auch verwirrt, als er sich vorlehnte, bis unsere Köpfe sich fast berührten. »Mein Vater hielt das Patent für diese Droge. Da ist doch klar, dass ich weiß, wie man sie umgeht.« Er schüttelte erstaunt den Kopf. »Aber du. Rachel … Ich hatte keine Zeit … Ich musste mich zwischen dem Schmerzzauber und dem Gedächtniszauber entscheiden, und ich dachte, du wärst lieber ahnungslos am Leben als mit Erinnerung tot.«
    Ich lehnte mich erst zurück, dann wieder vor, weil ich nicht recht wusste, was ich mit mir anfangen sollte. Er erinnerte sich! »Die I. S. löscht Zeugen oft das Gedächtnis, und da ich nicht ihre Verbrechen für sie lösen wollte, um mich dann ohne Entlohnung wiederzufinden …« Ich ließ den Satz ausklingen, und plötzlich konnte ich ihm nicht mehr in die Augen sehen. An meinem kleinen Finger glänzte sein Ring, und ich drehte ihn wieder und wieder, während ich verlegen seinem Blick auswich. »Der Fluch funktioniert nur bei Dämonen. Ich hätte auch für dich etwas gesucht, aber ich hatte nicht genug Zeit, um das auch noch zu erledigen.«
    Er schwieg, also sah ich auf. »Ich bin froh, dass du nicht vergessen hast«, sagte er schließlich. Ich erstarrte, als er den Arm über den Tisch streckte und für eine Sekunde meine Hand drückte. Ich blinzelte überrascht, woraufhin er die Hand zurück riss, während seine kupierten Ohren rot wurden.
    »Geht es dir gut?«, fragte ich. Zwischen uns herrschte plötzlich eine seltsame Spannung, als er die Hand unter dem Tisch versteckte. Dort draußen gab es eine Gruppe perfekt ausgebildeter, kapitalkräftiger Menschen, die Inderlander überwältigen und gefangen halten konnten. Wir hatten ihnen dabei geholfen, zwei Mitglieder von MegPaG zu fangen, von denen eines das FIB unterwandert hatte. Ich saß hier und trank Kaffee mit Trent. Und es war dieser dritte Punkt, der uns beiden Sorgen machte.
    Trent rutschte auf seinem Sitz herum, als wüsste er den Themenwechsel zu schätzen. »Es ist schwer zu glauben, dass es eine Gruppe von Menschen gibt, die ohne

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