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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sodass ich das Hemd und die graue Krawatte darunter sehen konnte. Ich zweifelte nicht daran, dass ich irgendeine Art von Alarmanlage ausgelöst hatte, aber die Tatsache, dass es Trent war, der mich empfing, nicht Quen oder irgendein namenloser Wachmann, beruhigte mich sehr.
    Ich dachte daran, wie wir die Irren von MegPaG im Junior’s gestellt hatten, und wurde rot. Es war nicht so, als wäre es mir peinlich, aber ich hatte mich in seiner Nähe so frei gefühlt, hatte es so genossen, bei einem Stück Kuchen mit ihm über Gedächtniszauber zu reden – und jetzt war alles wieder so unbehaglich, und ich hatte keine Ahnung, warum.
    »Rachel?«, fragte er, als er neben dem Tisch stehen blieb und eine lange, schmale Hand auf die geflieste Oberfläche legte. »Wann bist du gekommen? Ist Ceri bei dir?«
    Versonnen musterte ich seine Hand. Er trug immer noch nur einen Ring am Zeigefinger – das glänzende Rund, das auch ich an der Hand trug. »Ähm, hi. Nein. Es tut mir leid, aber Al wandert hier rum und hält nach ihr Ausschau.«
    Trents Gesicht wurde ausdruckslos und für einen Moment blitzte Angst in seinen Augen auf. »Du machst Witze, richtig?«, fragte er, die Hand mit den fehlenden Fingern hinter dem Rücken versteckt.
    Mit einer Grimasse zog ich meine Tasche auf den Schoß. »Ich wünschte, so wäre es. Es tut mir wirklich leid. Er denkt, der Zauber, ähm, Fluch für Winona ist fertig. Trent, entschuldige. Wenn ich irgendeine Vorwarnung gekriegt hätte, hätte ich dich angerufen. Er hat mich ungefähr vor dreißig Sekunden vom Parkplatz der KFZ-Stelle geholt.«
    Er kniff die Augen zusammen, dann seufzte er und sah in die Bäume. Ich folgte seinem Blick und entdeckte das blinkende Licht einer Kamera. »So ist er in letzter Zeit. Springt in meine Küche als wäre sie sein Kleiderschrank und er wolle nur kurz mal seine Hausschuhe holen. Ich glaube, die anderen Dämonen machen ihm das Leben schwer, und er benutzt mich als Ausrede, um zu verschwinden. Ständig klaut er mir Zauberzubehör und Schlagsahne.«
    Trent zog ein unnatürlich flaches Handy aus der Innentasche seines Jacketts, klappte es auf und tippte so schnell wie ein Teenager-Mädchen mit dem Daumen darauf herum. »Wenn hier ein Dämon unterwegs ist, sollte Quen davon erfahren«, murmelte er.
    »Entschuldigung.« Das war das dritte Mal, dass ich ihn um Verzeihung bat. Mein Blick landete auf seiner verstümmelten Hand.
    »In deiner Nähe passiert so etwas eben«, meinte er säuerlich, die Augen auf die winzige Tastatur gerichtet.
    »Du nimmst es recht locker.«
    Trent klappte das Handy wieder zu und steckte es weg, dann bog er die Finger, bis kaum mehr zu sehen war, dass welche fehlten. »Wenn er meine Mädchen auch nur berührt, mache ich dich dafür verantwortlich.«
    Ich versteifte mich, nahm meine Tasche vom Schoß und stellte sie auf den Boden. Dann lehnte ich mich im Stuhl zurück und überschlug die Beine, um selbstsicherer zu wirken. »Al unterliegt nicht meiner Verantwortung«, erklärte ich betont lässig, während sich in mir eine ganz neue Sorge ausbreitete. Wenn er Ray oder Lucy anfasst …
    Trent zog sich den anderen Stuhl heraus und setzte sich, ein wenig von mir abgewandt, aber nicht genug, um wirklich unhöflich zu sein. »Er ist deinetwegen hier. Übernimm die Verantwortung.«
    Ich runzelte die Stirn und dachte an den Fluch, mit dem man Maden in Essensvorräte schicken konnte – den hatte ich neulich erst entdeckt. »Können wir abwarten, wie schlimm er sich wirklich benimmt, bevor wir mich stellvertretend auf den Scheiterhaufen werfen?«, meinte ich zähneknirschend, und Trent lächelte.
    Erleichtert atmete ich auf. Er legte einen Arm auf den Tisch und sah in den Garten hinaus. Offensichtlich war er in Gedanken woanders. »Hast du noch weitere Hinweise auf MegPaG entdeckt?«, fragte er. Überrascht stellte ich wieder beide Füße auf den Boden.
    »Ja und nein.« Ich zwang meine Zähne auseinander. »Glenn kündigt beim FIB.«
    Nun sah Trent mich direkt an. »Wirklich?«
    Ich nickte. »Alle anderen wissen nur, dass du mit mir einen Kaffee trinken gegangen bist, damit ich Dampf ablassen konnte. Ich glaube, Ivy und Jenks vermuten etwas, da es niemand zu interessieren scheint, dass Dr. Cordova verschwunden ist, und ich keine Anstalten mehr mache, die MegPaG aufzuspüren. Aber Ivy hat mir erzählt, dass Glenn beim FIB kündigt und mit Daryl nach Flagstaff zieht, weil die Luft dort sauberer ist.« Ivy war, gelinde ausgedrückt, ziemlich sauer, und

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