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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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es recht hübsch, aber David wollte offensichtlich etwas Besonderes. Um ehrlich zu sein, mich sprach es nicht besonders an. Ich war nur froh, dass die anderen Frauen sich nicht für Hexenbesen und Fledermäuse entschieden hatten.
    »Ich werde die Basis selbst stechen«, sagte Emojin, und ich blinzelte überrascht. Sie hatte eine Brille mit silbernem Gestell aufgesetzt. Als sie mich über die Gläser hinweg ansah, erinnerte sie mich an Al. »Aber Mary Jo macht dann die Farben. Sie ist meine Tochter, und fast so gut wie ich.«
    »Okay«, sagte ich und warf einen Blick zu Wayde und Mary Jo. Sie schob ihn aus dem Weg und deutete bestimmt zum vorderen Wartebereich. Der Kerl hatte keine Chance, aber sie machten beide den Eindruck, als würde ihnen das Spiel Spaß machen.
    »Eine Tätowierung sollte über die reine Kunst hinaus eine Bedeutung haben«, sagte Emojin und tippte auf das Bild. »Was können Sie hinzufügen, was nur zu Ihnen gehört?«
    Ich zog eine Grimasse und legte den Kopf schräg. »Ich weiß nicht. Was denkst du, David?«, fragte ich, weil mir klar war, dass er darüber auf jeden Fall mehr nachgedacht hatte als ich. Ich war eine so schlechte Alpha.
    »Mehr Blumen auf Rachels Tattoo«, sagte er sofort. »Und den Mond direkt dahinter, nicht halb darüber.«
    Emojin nickte mit abwesender Miene, während sie es sich vorstellte. »Damit es zu Ihrem passt?«
    »Ja, aber wir sind kein Paar, also sollten sie sich trotzdem unterscheiden«, meinte er. »Ihr Mond sollte voll sein, um ihre Vollkommenheit zu zeigen.«
    Vollkommen? Machte er Witze? Ich war so unvollkommen, wie man nur sein konnte, wenn man es noch überleben wollte.
    »Lassen Sie mich nachdenken.« Emojin drückte ein paar Tasten auf ihrem Keyboard, und hinter ihr schaltete sich ein riesiger, uralter Drucker ein. »Ich habe Ihnen schwarze Samen gegeben. Dieses Element sollten wir beibehalten, um die Einheit zu zeigen.«
    Das wurde mit jeder Minute komplizierter, aber ich wollte auch nicht, dass die beiden etwas ausheckten, was mehr als einen Tag dauern und letztendlich meinen gesamten Rücken bedecken würde. »Ähm …«, sagte ich zögernd, als ein Stück Papier aus dem Drucker glitt. »Manchmal ist weniger mehr. Vielleicht könnten wir bei drei Blumen bleiben? Eine blühende, eine, die schon geschlossen ist und kurz vor der Verwandlung steht, und die letzte mit den schwarzen Samen?«
    Emojin ging, um den Ausdruck zu holen. Als sie das Blatt vor sich legte, warf sie mir einen scharfen Blick zu. »Veränderung«, sagte sie und musterte mich wieder von Kopf bis Fuß. »Darum geht es doch letztendlich, oder? David, sie hat recht. Geben Sie mir eine Sekunde.«
    »Nur drei Blumen?«, sagte er enttäuscht. Er war offensichtlich der Meinung, dass ich mehr haben sollte. Ich lächelte nervös. Ich wollte keinen ganzen Strauß, sondern etwas Einfaches.
    Emojin hielt einen schwarzen Stift in der Hand und hatte sich einen zweiten zwischen die Zähne geklemmt. Ohne uns weiter zu beachten, fing sie an, neben dem ursprünglichen Ausdruck eine zweite Zeichnung anzufertigen. Sie war eine echte Künstlerin, und während ich dabei zusah, wie das neue Tattoo Gestalt annahm, entschied ich, dass ich gerne etwas tragen würde, was diese Frau geschaffen hatte.
    »So ist es gut«, sagte sie, als sie ein paar Samen hinzufügte, die von der geöffneten Pusteblume wegflogen. »Einfach, elegant, leicht zu stechen und doch reich an Symbolismus. Wie finden Sie es?«
    Sie drehte die Zeichnung zu uns. Begeistert holte ich Luft. »Oh, das ist wunderschön.« Ich nahm das Blatt und Emojin strahlte. Selbst David schien glücklich, obwohl es nur drei Blumen waren, von denen eigentlich nur zwei hübsch aussahen. Die dritte war in diesem hässlichen Zwischenstadium – so wie ich, könnte man sagen. Mein Gott, sie hatte es irgendwie geschafft, dass die Zacken an den Blättern aussahen wie Wolfsköpfe, und mit dem Vollmond im Hintergrund war es ein echtes Kunstwerk. Und es gehörte mir – ich wollte es haben.
    »Okay«, sagte ich und gab ihr das Blatt zurück. »Ich mache es. Mir ist egal, wie weh es tut.«
    Emojin lächelte, sodass all ihre Falten sich verbanden und sie wunderschön aussehen ließen. »Das wusste ich.«
    Wayde lachte spöttisch, und ich drehte mich zu ihm um. »Worüber lachst du?«, fragte ich, und David legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter.
    »Über dich.« Wayde lümmelte sich tiefer in seinen Stuhl. »Gott, Rachel. So schlimm ist der Schmerz gar nicht.

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