Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
Soweit ich gehört habe, hast du schon Schlimmeres durchgestanden.«
»Nicht absichtlich«, sagte ich und unterdrückte ein Zittern. »Du schmollst doch nur, weil ein Elf dich geschlagen hat.«
Als Emojin von ihrem Stuhl glitt, drückte David mir den Arm. »Danke«, sagte er ernst. »Ich weiß, dass es mir mehr bedeutet als dir.«
Ich verzog verlegen das Gesicht. »Es tut mir wirklich leid, dass ich so lange gebraucht habe, aber jetzt weiß ich wenigstens, dass es bleiben wird.« Ich schüttelte meinen Arm mit dem Silberarmband, und leise Sorge huschte über sein Gesicht.
Gelassen trat Emojin zu uns. »Jetzt muss ich nur noch wissen, wo Sie es haben wollen.«
Ich blinzelte, weil ich mich daran erinnerte, wie ein Dämon mir dieselbe Frage gestellt hatte. »Ähm … was würden Sie vorschlagen?«
Sie schnaufte müde. »Sie haben noch überhaupt nicht darüber nachgedacht.«
Wayde kam auf uns zu, zog seinen Kragen zur Seite und sagte: »Ein richtiger Werwolf würde es hierhin tun, wo jeder es sehen kann, aber da du keine Verbindung zeigen willst …«
»Mr. Benson«, knurrte David und wandte sich mit geballten Fäusten zu ihm um.
»Darum geht es nicht!«, sagte ich, jetzt ebenfalls wütend. »Ich wollte mir nur kein Tattoo stechen lassen, damit es nicht nach irgendeinem dämlichen, dämonischen Verwandlungsfluch wieder verschwindet! Das überleben sie nämlich nicht, weißt du?«
Wayde senkte in einer halben Unterwerfungsgeste eine Schulter, während er immer noch trotzig die Zähne zusammenbiss. Mit einem Grinsen trat Emojin zwischen die zwei Männer. »Ich würde Arm oder Knöchel vorschlagen«, sagte sie, als wären die beiden nicht kurz davor, sich anzufallen. Und durchtrainiert oder nicht, Wayde würde verlieren. David hatte Wayde nur deswegen um Hilfe gebeten, weil er ein Problem damit hatte, mich, seine Alpha, zu etwas zu zwingen.
Emojin schüttelte die Zeichnung, damit David und ich uns wieder darauf konzentrierten. »Sie wollen es vielleicht auf Nachfrage herzeigen. Deswegen wäre es wohl eine schlechte Idee, es auf den Hintern zu stechen.«
Ich lachte, um die Spannung zu lösen, und die beiden Männer wandten sich voneinander ab. »Die Damen haben ihres jeweils vorne auf der Schulter«, sagte David. »Sehr auffällig.«
Aber ich wollte nichts Auffälliges. Ich wollte etwas Subtiles. Plötzlich bekam ich Bauchschmerzen.
»Bei Ihrer hellen Haut wird es fantastisch aussehen«, erklärte Emojin, als sie mein Zögern bemerkte. »Vielleicht steche ich es wirklich ganz selbst. Können Sie stillhalten, wenn etwas wehtut?«
Ich nickte und erinnerte mich an die Nadeln in meiner Kindheit. Gott, ich hasste Nadeln. »Ja«, sagte ich und suchte verzweifelt nach einem Weg, mein Verlangen nach Subtilität mit Davids Wunsch nach Auffälligkeit zu verbinden. Wenn die Tätowierung nicht an einer Stelle war, wo man sie sehen konnte, gab es in seinen Augen kaum einen Grund, sie überhaupt zu stechen.
»Ich hätte es gerne oben am Hals, fast schon hinter dem Ohr, sodass meine Haare es die meiste Zeit verdecken«, sagte ich und nahm Emojin die Zeichnung aus der Hand. »Und die fliegenden Samen können ein wenig weiter nach vorne. Einer auf dem Hals, in der Nähe des eigentlichen Bildes, einer auf meinem Schlüsselbein, wo jeder ihn sehen kann, und der dritte, wo es Ihnen gefällt.«
Ich hob den Kopf und sah David an. »Wenn jemand weiß, dass es eine Rudeltätowierung ist, erkennt er es sofort. Und wer es nicht weiß, muss das größere Bild auch nicht sehen.«
David dachte darüber nach, während Emojin sich das Blatt zurückholte. »Wie ein offenes Geheimnis«, sagte sie angetan. »Rachel, das ist gut. Inzwischen bin ich froh, dass sie gekommen sind. Das wird eines meiner besseren Bilder.«
»Warum?«, fragte Wayde streitlustig. »Weil sie sich vorher so angestellt hat?«
Emojin erstarrte, drehte sich langsam um und durchbohrte ihn mit einem Blick. »Weil sie dieses eine Bild zu allem macht, was sie der Welt jemals zeigen muss, statt ihren Körper mit zufälligen Bildern überziehen zu lassen und dreißig davon zu brauchen, um ihre Seele zu zeigen.«
Vollkommen verblüfft beobachtete ich, wie sie zu ihm ging – so aufgebracht als wollte sie ihn schlagen.
»Sie wäre vielleicht früher gekommen, wenn ihr Männer ihr Stoff zum Nachdenken gegeben hättet, statt ihr nur zu erzählen, dass es nicht wehtun wird. Denn sie weiß, dass es wehtun wird, und etwas anderes zu glauben wäre dumm.«
Wayde wich einen
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