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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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schwebte gerade so weit nach oben, dass er ihr direkt in die Augen sehen konnte. Hinter ihm schlug Rex nach seinen hängenden Beinen. »Und in dieser Jacke kann ich sowieso nicht kämpfen. Die Rockschöße sind zu lang.«
    »Die Schöße sind angemessen.« Belle schüttelte die Jacke wieder aus und legte sie sich vorsichtig über den Arm. »Sie ist nicht dazu gedacht, um darin in den Krieg zu ziehen, sondern für Feiern. Und du wirst sie nicht anziehen, bevor ich es dir erlaube. Außerdem weiß ich, dass du keinen Krieg planst. Die Linien sind voller Löcher. Ich weiß nicht, wie du je ohne mich überlebt hast.«
    Jenks schäumte. »Ich habe gerade den gesamten Morgen damit verbracht, die Linien zu prüfen. Es ist alles in Ordnung. Rex, hör auf damit!«
    Aber Belle lächelte nur. »Wenn sie dir gefällt, vernähe ich die letzten Säume und hänge sie in deinen S-Schrank. Danke, dass du Jezabel erlaubt hast, mir diese Technik für die Flügel beizubringen. Es ist komplizierter als ich es gewöhnt bin, aber so gibt der S-stoff genauso nach, wie es nötig ist. Würde es dich s-stören, wenn ich es meiner S-schwester zeige, sobald ich sie wiedersehe?«
    »Tinks Titten, das ist mir egal«, erklärte Jenks pampig. Belle blieb einfach nur abwartend stehen, und als ich mich räusperte, fügte er hinzu: »Danke. Sie ist hübsch.«
    Mir blieb vor Staunen der Mund offen stehen, und selbst Marshal trat unangenehm berührt von einem Fuß auf den anderen. »Hübsch?«, hakte Belle nach, und ihr Gesicht lief grünlich an. Vielleicht war das die Fairyvariante des Errötens. »Du findes-st sie hübsch?« Sie musterte ihn für einen Moment mit geschlossenem Mund. »Danke«, erklärte sie dann steif und rammte ihn zur Seite, als sie mit steifem Rücken und langsamen Schritten an der schnurrenden Katze vorbeiging. Mit einem leisen Miauen stand Rex auf und folgte ihr.
    Ich schaute Jenks an, der knapp über dem Boden schwebte, während er ihren Abgang beobachtete. Dann hob ich den Blick zu Marshal. »Wow, Jenks«, sagte ich und stand auf. »Du bist manchmal sogar ein noch größerer Volltrottel als ich. Hübsch? Das Ding ist nicht hübsch. Es ist außergewöhnlich.«
    Er verzog genervt und schuldbewusst das Gesicht und stieg auf, bis er auf Augenhöhe mit mir war. »Sie macht mir ständig Sachen«, meinte er klagend. »Und sie versucht immer wieder, etwas zu pflanzen. Nichts davon hat je gekeimt. Die Kinder lachen sie aus.«
    »Dann solltet ihr vielleicht aufhören, ihr unfruchtbare Samen zu geben. Sie bemüht sich«, sagte ich. Ich wollte ihn nicht zu hart anfassen, aber diese Jacke war wirklich wunderschön gewesen. »Es muss sie mindestens zwei Wochen gekostet haben, diese Jacke zu machen, und du bezeichnest sie als hübsch?«
    Jenks sah Richtung Flur, und im hinteren Wohnzimmer quietschte die Katzentür. »Eigentlich hat es sogar doppelt so lange gedauert, wenn man mit einrechnet, dass sie erst die Seide färben musste. Ähm.« Er flog unsicher hoch und runter. »Würdet ihr mich entschuldigen?«
    Ich nickte, und Jenks schoss davon. »Belle?«, hörte ich ihn rufen, und meine Stirn glättete sich. Ihre Verwandtschaft hatte Matalina getötet. Ich hatte ihre Flügel zerstört. Und jetzt lernten wir alle, miteinander auszukommen. Was stimmte nur nicht mit mir?
    »Rachel!« Ich blickte auf, als ich die Fröhlichkeit in Marshals Stimme hörte. »Ich hatte vollkommen vergessen, wie unterhaltsam es mit dir ist. Das war eine Fairy, richtig? Warum näht sie Jenks Kleidung?«
    Ich verkniff mir ein Seufzen und fragte mich, wie ich diese neue Komplikation bewältigen sollte. Niemand konnte Matalinas Platz einnehmen, aber Belle hatte gesehen, dass Bedarf bestand, und gab sich wirklich Mühe. »Sie hält ein Auge auf mich«, sagte ich. »Sie wird mich im Schlaf ermorden, wenn sie denkt, dass ich sie oder die letzten Mitglieder ihrer Familie, die jetzt übrigens bei Trent leben, betrüge.«
    Immer noch lachend stellte Marshal seine Tasse ab. Dann fiel sein Lächeln langsam in sich zusammen, als ihm klar wurde, dass ich das vollkommen ernst meinte. »Sind sie das?« Er schaute auf die Amulette, die aufgereiht zwischen uns auf dem Tresen lagen.
    Ich stieß mich von der Arbeitsfläche ab, um ein wenig mehr Platz zwischen uns zu bringen. »Jawohl. Ich hole dir schnell einen Fingerstick. Ich weiß das wirklich zu schätzen.«
    »Kein Problem.« Marshal nahm die kleine Nadel, die ich ihm entgegenstreckte, und öffnete in einer geübten Geste mit dem

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