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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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gesprochen.
    »Es geht dir toll!«, verkündete er, aber seine Stimme klang ausdruckslos. Ich zuckte zusammen, als er meinen Ellbogen berührte. Sofort ließ er die Hand wieder sinken. »Es geht dir wirklich gut«, sagte er wieder, diesmal leiser. »Ich bin froh, dass niemand mir mehr verbieten kann, mit dir zu reden, denn du bist wirklich eine ganz besondere Frau.«
    Ich ballte eine Hand zur Faust und drückte sie mir in den Bauch. »Danke. Du bist selbst nicht schlecht.« Ich würde nicht weinen, verdammt noch mal.
    »Du verdienst nur Gutes«, sagte Marshal, aber auf seinem Gesicht lag immer noch dieses verdammte, mitleidsvolle Lächeln. »Da draußen gibt es jemanden für dich. Davon bin ich überzeugt.«
    »Ich auch«, log ich, dann schluckte ich den Schmerz runter, damit er sich tief in mir verkriechen und vor sich hinschwären konnte. »Ich bin auch froh, dass es dir gut geht. Und danke noch mal. Für die Amulette.« Ich würde ihn nie wieder anrufen.
    Marshal streckte den Arm aus, aber ich schüttelte nur den Kopf. Ich schaffte es nicht, ihn dabei anzusehen. Das Geräusch, mit dem seine Hand wieder auf seinen Schenkel fiel, hallte laut durch die Stille. »Bye, Rachel«, sagte er schließlich, und als er sich vorlehnte, um mir einen keuschen Kuss auf die Wange zu drücken, schloss ich die Augen, um nicht zu weinen.
    »Adieu, Marshal«, sagte ich. Meine Stimme war erstaunlich fest, obwohl meine Brust sich anfühlte, als wollte sie jeden Moment implodieren. Es ging nicht um Marshal. Es ging um alles andere.
    »Ich finde allein hinaus.«
    »Danke«, sagte ich leise und sah erst auf, als er gegangen war. Ich atmete tief durch, starrte an die Decke und schüttelte meine Haare aus. Sie waren fast trocken. Ich suchte nicht nach jemandem, der mich vollkommen ergänzte, aber es wäre nett, jemanden zu haben, mit dem man etwas unternehmen konnte. Doch langsam war ich davon überzeugt, dass nicht einmal das möglich war.
    »Ich muss hier raus«, sagte ich leise, als ich fühlte, wie die Wände immer näher kamen. Wenn ich nichts unternahm, würde ich in Selbstmitleid ertrinken. Aber ich wollte auch nicht, dass Wayde mich beobachtete. Ja, er hatte vollkommen recht damit, dass ich ohne meine Kraftlinienmagie verletzlich war. Ja, Trent hatte recht damit, dass ich alle in meiner Umgebung gefährdete, indem ich meine vollen Fähigkeiten nicht anerkannte. Aber ich war nicht hilflos. Ich hatte eine I. S.-Todesdrohung, Banshees, Werwölfe mit Schusswaffen und Hexenpolitik überlebt – alles ohne Dämonenmagie. Der gestrige Abend wäre vollkommen anders gelaufen, wenn ich vorbereitet gewesen wäre und meine Splat Gun gehabt hätte. Vielleicht sollte Wayde das mal erfahren.
    Ich hörte, wie die Eingangstür zuschlug, und stopfte die letzten Amulette in die Tasche, direkt neben meine frisch geladene Splat Gun. Ich wollte nur noch raus. Wayde hatte mich gestern nach Hause gefahren und hatte noch die Schlüssel, aber ich konnte mit dem Bus zum FIB fahren. Er erzählte mir ständig, dass er für meine Sicherheit sorgen konnte, aber wenn ein vollkommen Fremder, den er noch nie gesehen hatte, in die Kirche kommen und sie wieder verlassen konnte, ohne dass Wayde ihn abcheckte, dann nahm er seinen Job nicht ernst. Der Werwolf brauchte einen Weckruf, und ich war frustriert genug, um ihm genau den zu verschaffen.
    »Ivy?«, rief ich, da ich wusste, dass sie wahrscheinlich das gesamte Gespräch belauscht hatte. »Ich fahre mit dem Bus zum FIB. Ich habe meine Splat Gun und mein Handy dabei.«
    Für einen Moment herrschte Stille, dann klang durch die Wand: »Was ist mit Wayde?«
    »Ich glaube, er schläft noch«, sagte ich laut, weil ich wusste, dass er uns nicht hören konnte. Und selbst wenn, es war mir egal. Letzte Nacht hatte ich Angst davor gehabt, ihm wehzutun. Der Einsatz war nicht hoch genug gewesen, und ich hatte Zurückhaltung gezeigt. Das machte mich nicht zu einem Feigling. Heute sah die Sache anders aus.
    Wieder ein Zögern, dann: »Ruf mich an, wenn du dort bist!«
    In mir stieg Dankbarkeit auf. Ivy wusste, dass ich nicht hilflos war. Ich nahm meine Jacke, zog sie mir über und warf mir meine Tasche über die Schulter. Ich fühlte mich schon besser. Mit dem Handy in der Jackentasche ging ich durch das hintere Wohnzimmer zur Verandatür. Ich war fast ein ganzes Jahr lang mit dem Bus gefahren und kannte den Fahrplan. Wenn ich mich ein bisschen beeilte, erwischte ich den nächsten Bus nach Cincy – problemlos.
    Fang mich doch, wenn

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