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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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sagte ich laut, weil ich keine Veränderung des Amuletts erkennen konnte. Wayde nickte.
    Die Hitze, die von der Motorhaube des Lexus aufstieg, wärmte meine Unterschenkel. Wayde beschleunigte und ich zog meinen Fuß wieder ein. Es war Nina, die uns folgte. Wahrscheinlich hätte ich auch auf einem bequemen Beifahrersitz sitzen können statt mir hier ohne echte Winterjacke, ohne Lederhose und mit Gartenschuhen statt Stiefeln den Hintern abzufrieren. Aber ich war nicht bereit, mich allein mit ihr in ein Auto zu setzen, ganz egal, wie höflich sie im Café gewesen war. Es war offensichtlich, dass sie trotz ihres Einverständnisses immer noch nicht begeistert davon war, dass ich sie gezwungen hatte, die Hauptermittlung an das FIB abzutreten. Wenn ich diese Sache nicht zu ihrer Zufriedenheit zu Ende brachte, würde die I. S. es mir anhängen oder mich einer Gehirnwäsche unterziehen – oder beides.
    Memo an mich selbst: Trent wegen möglicher Elfenmagie gegen Gedächtniszauber anrufen . Ich hatte weder in meinen Zauberbüchern noch bei einer kurzen Internetsuche etwas gefunden. Ich war mir sicher, dass die Dämonen etwas in der Art kannten, aber das half mir nicht weiter.
    Nina war nach meinem Anruf unverzüglich im Junior’s aufgetaucht. Ich fragte mich, ob sie nur darauf gewartet hatte. Ivy und Jenks würden sich uns so bald wie möglich anschließen, und Glenn war wahrscheinlich auch schon unterwegs. Ich dachte sehnsüchtig an meinen Kaffee, den ich zurückgelassen hatte, um mit Wayde zu fahren. Er hatte genug Zeit gehabt, sich zu rasieren, trug aber immer noch seinen Pyjama. Wir mussten wirklich seltsam aussehen, wie wir hier über die kleine Anliegerstraße krochen, nur zwanzig Meter hinter uns ein Lexus und zwei I. S.-Wagen.
    Gott, er riecht gut , dachte ich und drückte mich enger an Wayde. Ich redete mir ein, dass ich nur dem Wind ausweichen sollte, aber in Wahrheit war ich seit Monaten niemandem so nahe gekommen. Ich quälte mich damit nur selbst. Meine Gedanken wanderten zu unserem Gespräch im Café, und ich starrte ins Leere. Es hatte für einen Augenblick wirklich so geklungen, als hätte er mir ein Angebot gemacht. Sicher, im Moment sah er etwas schäbig aus, aber ich hatte ihn schon ohne Hemd gesehen und war angemessen beeindruckt. Unglücklicherweise wusste ich genau, dass das Ganze vielleicht als beiläufiger Spaß ohne Bindungen anfangen, aber auf jeden Fall als etwas anderes enden würde. Ich konnte das nicht, so nett es auch klang.
    Warum sitze ich noch mal auf diesem Motorrad? Ach ja, ich wollte nicht zu Nina ins Auto .
    Ich hob den Kopf, als Wayde an den zwei leeren Stadien vorbeifuhr. Ich kniff die Augen zusammen und hob die Brille gerade weit genug an, um das Amulett prüfen zu können. »Weiter!«, schrie ich, und er gab wieder Gas.
    Der Wind wurde stärker, als wir den Windschatten der Gebäude verließen. Wieder drückte ich mich an ihn. Ich war ziemlich erleichtert, dass sich das, worauf die Amulette reagierten, nicht in den Stadien befand. Es gab zwar heute Abend kein Spiel, aber ich hatte trotzdem Hausverbot. Und falls Mrs. Sarong herausfand, dass ich mich dort umgesehen hatte, hätte das unsere sowieso schon nicht einfache Beziehung nur weiter belastet. Dort die missgestaltete Leiche zu finden, oder die Magie, die aus einer Hexe ein Monster machen konnte, wäre das Tüpfelchen auf dem i, das das Fass zum Überlaufen brachte … oder was auch immer.
    Ich zitterte. Ich hatte keine Ahnung, was wir finden würden, sondern wusste nur, dass es wahrscheinlich nicht angenehm sein würde. Die Tatorte, die die I. S. entdeckt hatte, hatten nicht viel mehr vorweisen können als eine starke Gefühlsmoulage, einen Käfig und frisch gekalkte Wände.
    Ich warf einen Blick auf das Amulett. Sofort beschleunigte sich mein Puls. Es wurde dunkler. »Umdrehen!«, sagte ich und drückte seinen Bauch. »Wir sind dran vorbeigefahren!«
    Aber woran waren wir vorbeigekommen? Nichts Offensichtliches. Ich hätte geschworen, dass das Amulett auf etwas zwischen der Schnellstraße und dem Fluss reagierte, und da gab es nicht viel. Vielleicht lag hier irgendwo einen Eingang zu den vergessenen Tunneln unter Cincy.
    Wayde schaltete den Blinker an, machte einen geschickten und wahrscheinlich vollkommen illegalen U-Turn und fuhr wieder zurück. Zwischen uns und den Stadien standen mehrere niedrige Gebäude. Ich ließ Wayde los und zeigte auf die Häuser, als wir an Nina und den zwei I. S.-Wagen vorbeikamen. Glenn war noch

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