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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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steht.«
    Mark schlug hinter dem Tresen lautstark eine Schranktür zu. Anscheinend hatte er mich gehört.
    Wayde starrte auf das Amulett, als wäre es ein Stück faulen des Fleisch, dann hielt er es vorsichtig in beiden Händen, während ich ans Telefon ging. »Du hast gesagt, du gehst an keinen Tatort, außer, er ist sicher.«
    »Die I. S. und das FIB werden da sein«, erklärte ich aufgeregt. »Außerdem ist MegPaG schon lange verschwunden. Wenn wir nicht Riesenglück haben, finden wir nur einen leeren Raum.« Endlich nahm jemand den Hörer ab. »Ivy?«
    »Nein, ich bin’s«, sagte Jenks. Seine Stimme klang durchs Telefon irgendwie blechern. »Was zur Hölle denkst du dir dabei, ohne Wayde loszuziehen? Er ist wütender als eine rasierte Katze.«
    »Ich weiß«, sagte ich und sah den frierenden Werwolf an. »Er ist hier. Es ist okay. Ivy wusste wo ich bin, also wo liegt das Problem?«
    »Du hast mich abserviert!«, beschuldigte er mich, und ich verzog das Gesicht.
    »Du hattest deine Winterkleidung nicht an, und ich musste den Bus erwischen!«, blaffte ich, dann sprach ich leiser weiter. »Weck Ivy auf, ja? Und zieh deine Arbeitsklamotten an. Die Teilchensuchzauber sind aktiv. Ich bin mit Wayde bei Juniors.«
    »Tinks kleine rote Unterhose, Rache! Willst du uns abhängen?«
    Nicht mehr als alle anderen mich abhängen wollen , dachte ich, dann verdrängte ich den Anflug von Selbstmitleid. »Habe ich nicht gerade gesagt, du sollst deine Arbeitsklamotten anziehen? Hol Ivy und komm her. Ich rufe als Nächstes Glenn an, dann Nina.« Ich warf einen kurzen Blick zu Wayde. »Könntet ihr Jeans und ein Hemd für Wayde mitbringen, wenn ihr schon dabei seid?«
    Jenks’ Schnauben verriet mir, dass zwischen uns wieder alles in Ordnung war. »Geht klar«, sagte er, während im Hintergrund seine Kinder schrien. »Ich werde Belle bitten, auf die Kinder aufzupassen.«
    »Ich werde so lange hier warten, wie es möglich ist, aber wenn das FIB oder die I. S. als Erste ankommen, fahre ich mit ihnen«, sagte ich und überlegte bereits, ob ich Glenn besser zu Hause anrief. Er mochte ja eigentlich freihaben, aber er würde kommen, ob es nun eine lange Nacht gewesen war oder nicht.
    »Verstanden, Rache!«, sagte er fröhlich, dann legte er auf.
    Ich fing an, im Adressbuch nach Glenns Privatnummer zu suchen. Ich wollte es erst da versuchen. Als Wayde leise lachte, sah ich auf. »Was?«, fragte ich blinzelnd.
    »Du bist witzig«, sagte er, legte mir das Amulett um den Hals und kniff mich leicht in die Nase. »Ich werde mal schauen, ob es hier auf der Toilette Wegwerfrasierer gibt. Denk über das nach, was ich gesagt habe, okay?«
    Er stand auf, und ich starrte ihn unsicher an.
    »Darüber, bedeutungslose Freunde zu haben?«, fügte er mit einem Blick über die Schulter hinzu. »Sie können den Schmerz nicht lindern, wenn du weiterziehst, aber sie können dabei helfen, ihn zu überdecken.« Er zögerte, aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    »Lauf nicht weg, okay?«, fügte er schließlich hinzu. Dann ging er trotz seines schäbigen Aussehens selbstbewusst in Richtung Toiletten und tauschte auf dem Weg eine männliche Begrüßung mit dem Barista aus. Was meinte er damit, dass ich darüber nachdenken sollte »bedeutungslose Freunde« zu haben? Das war doch keine Einladung gewesen …
    Oder?

9

    Der Wind auf Ivys Motorrad war selbst bei nur langsamen fünfzig Stundenkilometern eisig, und ich drückte zitternd meinen Kopf gegen Waydes Schulter. Er trug immer noch nur ein T-Shirt und seine Boxershorts, und wenn er es ertragen konnte, konnte ich es auch. Eine Mischung aus Angst und gespannter Erwartung verursachte mir Übelkeit. Der süße Kaffee rebellierte in meinem Magen und selbst das Brummen des Motors unter mir, das mich normalerweise beruhigte, verstärkte nur meine Anspannung.
    Wir waren auf der Cincy-Seite des Flusses. Als wir langsamer wurden, sah ich durch die getönte Schutzbrille, die Ivy für Mitfahrer in ihrer Satteltasche aufbewahrte, nach vorne. Wir standen vor einem Stopp-Schild. Ich wusste, dass Wayde normalerweise wahrscheinlich nicht angehalten hätte, aber jetzt tat er es.
    Ich stellte einen Fuß auf den Boden, um uns im Gleichgewicht zu halten. Der Duft von Seife und Werwolf wehte zu mir nach hinten. Ich atmete ihn tief ein, während ich die Brille hochschob und auf das Amulett in meiner Hand starrte. Deswegen hatte er angehalten, nicht wegen des schwarzen, schicken, neuen Lexus, der uns folgte.
    »Fahr weiter«,

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