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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Stunden«, ergänzte Nina und zuckte mit den Achseln, als sie Ivys Blick bemerkte. »Wäre es länger gewesen, wären die Verletzungen schlimmer.«
    »Und darüber weißt du genau Bescheid, hm?«, fragte Jenks. Ja, ein toter Vampir wusste solche Sachen.
    Glenn drehte den Kopf der Leiche und zog ein Lid hoch. Ein rotes, dämonisches, aber vom Tod getrübtes Auge starrte uns an. Mir lief ein Schauder über den Rücken und Nina atmete tief durch, um die Kontrolle nicht zu verlieren. Oder vielleicht reagierte er/sie auch auf die Zähne der Leiche, die so spitz waren wie bei einem Vampir. Die Haut war rötlich wie die von Al, aber gleichzeitig rau wie die eines Gargoyles. Es war schwer, in ihrer zusammengerollten Position mehr zu erkennen, aber die Arme wirkten sehnig und stark, als hätte sie den ganzen Tag Fischernetze auswerfen können. Flügel? , dachte ich und wich schnell zurück. Was taten sie diesen Leuten nur an?
    »Okay«, sagte Glenn und stand auf. »Wir müssen das zum … forensischen Labor bringen. Ich will wissen, wie lange dieser Körper vor dem Tod unter Stress stand.«
    »Eine Stunde, mehr nicht. Vielleicht weniger.« Wir alle sahen Nina an, und sie zuckte wieder mit den Achseln. Rost und Staub klebten wie getrocknetes Blut in ihrem Make-up. »Aber macht nur eure wissenschaftlichen Untersuchungen. Sie hat so sehr gelitten, was bedeutet da schon eine Demütigung mehr?«
    Ich legte die Hände über den Bauch und wandte der einen Monstrosität dem Rücken zu, um eine andere zu betrachten, die von der Gesellschaft als zu unangenehm empfunden wurde, um sie öffentlich auszustellen. Mein Blick verschwamm und ich wischte mir über die Augen. Verdammt, sie war bei Bewusstsein gewesen, als sie ihr das angetan hatten, das konn te ich an dem Schmerz in ihrem Gesicht ablesen. Und es war eine Sie. Irgendein Bauchgefühl verriet mir, dass es eine Frau war, auch wenn ihre Gesichtszüge jetzt eher einer Mischung aus Pixie und Büffel ähnelten.
    Das Rascheln von Stoff verriet mir, dass Glenn das Laken noch weiter zur Seite zog, und ich hörte das leise Quietschen seiner Lederschuhe, als er sein Gewicht verlagerte. »Eine Leiche unter dem Boden passt überhaupt nicht zu den früheren Tatorten. Wir müssen alles noch einmal nach magisch versteckten Leichen absuchen.«
    Ich nickte, dann versteifte ich mich, als Ivy meine Schulter berührte. »Kommst du einen Moment allein klar?«, fragte sie. In ihrem Blick erkannte ich Mitleid, und das stärkte nur noch meine Entschlossenheit. »Ich möchte kurz jemanden anrufen, und der Empfang hier unten ist echt beschissen. Kommst du klar, bis ich zurückkomme?«
    »Ja«, flüsterte ich, und sie verschwand Richtung Flur. Ihre Schritte verklangen fast sofort und wurden vom Quietschen des Aufzugs ersetzt. Ich schloss die Augen. Das war vielleicht meine letzte Chance, mir die Leiche genauer anzusehen, also entkrampfte ich mühsam meine zusammengebissenen Kiefer, öffnete die Augen und drehte mich wieder um.
    Nina bemerkte mein Zögern, sagte aber nichts. Wahrscheinlich speicherte sie es ab, um es später gegen mich zu verwenden. »Bis auf die junge Frau, deren Herz versagt hat, ist dies das erste weibliche Opfer«, sagte sie. »Und sie ist stärker deformiert als alle anderen. Sogar schlimmer als das neuere Opfer.«
    »Und das bedeutet?«, drängte Jenks, der inzwischen auf Glenns Schulter saß.
    »Es bedeutet, dass das, was sie tun, vielleicht mit Frauen besser funktioniert«, sagte Nina und schob mit ihrer Eisenstange Betonbrocken über den Boden. »Ich glaube nicht, dass sie dieses Ergebnis erwartet hatten. Diese Frau hat einen Tag lang überlebt. Sie haben sie vergraben, statt sie auszustellen. Sie waren noch nicht bereit, den Standort zu wechseln, und konnten nicht riskieren, dass man sie fand.«
    Ich legte wieder eine Hand auf den Bauch, der plötzlich gegen den Kakao rebellierte. Der Kampf meiner Eltern um mein Leben hatte mich mit experimentellen Behandlungen und wilden Theorien aufwachsen lassen, und das hier traf mich einfach bis ins Mark.
    »Ich kenne diese Frau«, sagte Glenn plötzlich, und Nina warf ihm einen scharfen Blick zu. Der FIB-Detective betrachtete eingehend die verkrampfte Hand der Leiche und bemerkte die erweiterten Pupillen des Vampirs nicht. »Nicht persönlich, sondern aus den Vermisstenmeldungen. Ich habe mir sie gestern Abend angesehen.«
    »Die I. S.-Akten?«, fragte Nina. Glenn sah auf und wurde bleich, als er Ninas schwarze Augen bemerkte.
    »Ja. Ich

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