Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
wütend!«
    Verdammt, ich hatte Ivys Knöpfe nicht drücken wollen. »Hör mal«, sagte ich und bemerkte, dass Wayde mich immer noch ansah. »Du hast noch nicht wirklich darüber nachgedacht, oder?«, fragte ich leise. »Darüber, was hier eigentlich los ist?«
    »Jetzt bist du dran«, sagte Jenks. Er schwebte offensichtlich amüsiert langsam rückwärts.
    Wayde erwiderte leicht beunruhigt: »Ich habe den Mann im Park gesehen. Du musst dich zurückziehen und das von jemand anderem erledigen lassen.«
    Eher müde als wütend schüttelte ich den Kopf. Werwölfe waren nicht dafür bekannt, dass sie das große Ganze sahen. Sie konzentrierten sich eher auf das Hier und Jetzt. Sie waren tolle Bodyguards und Tatortermittler, aber Schlüsse zu ziehen war nicht ihr Ding. »MegPaG versucht, eine Dämonenblutquelle zu erschaffen, damit sie ihre eigene Magie haben. Was, glaubst du, wird passieren, wenn sie Erfolg haben und Menschen jederzeit Dämonenmagie wirken können? Mit Kosten, an die sie nicht glauben, und Risiken, die sie nicht sehen können?«
    Wayde verzog das Gesicht zu einer »Na und?«-Grimasse, aber ich konnte sehen, dass er nachdachte, und hakte befriedigt nach: »Wer wird sie unter Kontrolle halten, wenn sie erfolgreich sind?« Ich warf den Lappen in hohem Bogen in das Seifenwasser. »Wer wird sie davon abhalten, uns Spezies für Spezies auszurotten? Ich nicht. Wir sind nicht auf das Entstehen von magiewirkenden Menschen eingerichtet, die sadistisch und machthungrig sind, keine Inderlander mögen und Genozid als akzeptable Form der Kommunikation betrachten.« Mein Kopf tat weh, und ich legte mir eine feuchte Hand an die Stirn. Der frische Geruch von Seife stieg mir in die Nase. »Zumindest haben Dämonen eine Vorstellung von Fairplay.«
    Ich konnte nicht glauben, was ich da gerade gesagt hatte, aber es stimmte. Ihre Moralvorstellungen mochten nicht ganz den unseren entsprechen, aber Dämonen hatten welche. Dämonen haben Moral … diese Menschen nicht. Was stimmt nicht mit diesem Bild?
    »Dämonen versklaven Leute«, sagte Wayde. Er holte zwei Schüsseln aus einem Schrank, aber ich war nicht im Geringsten hungrig.
    »Nicht so viele, wie du denkst. Und sie schnappen sich keine Unschuldigen, nur Leute, die sich selbst zum Ziel gemacht haben.« Die Kopfschmerzen wurden immer stärker, also öffnete ich meinen Zauberschrank, um mir ein Schmerzamulett zu holen. »Ich muss Trent anrufen.«
    Jenks flog zu mir herüber, und sein funkelnder Staub schien mein Kopfweh noch zu verstärken. »Warum? Glaubst du, er schlägt sich auf deine Seite?«
    Sobald meine Finger das Amulett berührten, schwand der Schmerz. Ich schloss den Schrank. Jenks schoss gerade noch rechtzeitig aus dem Weg. »Ja, tatsächlich glaube ich das«, sagte ich ruhig und schob mir das Amulett unter mein Hemd. Trent war eine Art Rettungsschwimmer im genetischen Pool. Er könnte vielleicht ein wenig Licht ins Dunkel bringen und mir genug erklären, um abschätzen zu können, wie nah MegPaG dem Erfolg schon war. Außerdem wollte ich wissen, ob ihm Ausrüstung abhandengekommen war und ob er einen Anti-Gedächtniszauber hatte.
    Wayde stellte mir eine Schale Chili hin. Er ließ die Schultern hängen und hielt den Blick gesenkt. »Wenn du schon gegen Bösewichter kämpfen willst, solltest du essen.«
    Ich betrachtete die dampfende Schüssel, dann ihn und seine besorgte Haltung. Es gefiel ihm nicht, dass ich an diesem Run arbeitete – Himmel, mir gefiel es nicht, dass ich daran arbeitete –, aber er würde mir helfen, statt mich auf Schritt und Tritt zu behindern. »Chili? Bei einem Auftrag? Ich werde riechen wie …«
    »Die Rückseite eines Fairyklos?«, bot Jenks an. Ich griff nach dem Löffel, den Wayde mir in die Hand drückte.
    »Danke«, sagte ich. Ich war wirklich dankbar, dass Wayde es endlich verstanden hatte.
    Er zuckte mit den Achseln, während ich versuchte, mein Handy in derselben Hand unterzubringen wie den Löffel. Mit der Schüssel in der anderen Hand ging ich durch den dunklen Flur in das dämmrige, von Pixies okkupierte Wohnzimmer. Ivy hatte es eingerichtet – nur die Löcher in der Couch verdankten wir Belles Familie, als sie letzten Sommer versucht hatte, mich umzubringen. Der gesamte Raum war in beruhigenden Schattierungen von Grau und Schiefer gehalten, aber vereinzelte Farbflecken bewahrten ihn davor, deprimierend zu wirken. Jemand hatte das Feuer angezündet, und es war schön hier, auch wenn zerrissenes Klopapier von der Decke

Weitere Kostenlose Bücher